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Die Zahl der Schüler steigt - und Pankow ist immer oben.
© pa/dpa; Fabian Bartel

Investitionsbedarf in Berlin: Fast 70 Grundschulen sollen ausgebaut werden

Berlin braucht Platz für zehntausende neuer Schüler. Auch alte Liegenschaften sollen in den Bezirken reaktiviert werden. Die Sache hat nur einen Haken.

An Berlins Schulen wird es eng. Zu eng. Nun hat die Bildungsverwaltung erstmals dargelegt (die Liste finden Sie als PDF unter diesem Link), an welchen Standorten künftig in welcher Form die räumlichen Kapazitäten erweitert werden sollen: Die schier endlose Liste aller Erweiterungen, Neubauten und Reaktivierungen alter Schulen, die dem Tagesspiegel vorliegt, soll an diesem Mittwoch den Hauptausschussmitgliedern zugehen.

Heute wird auch der "Gebäudescan" aus allen Bezirken veröffentlicht

Damit aber nicht genug, denn zeitgleich ist auch die lang erwartete Übersicht über den Sanierungsbedarf an jeder einzelnen Schule fertig geworden: Der sogenannte Gebäudescan soll an diesem Mittwochnachmittag ebenfalls dem Hauptausschuss zugehen. Bislang ist nur bekannt, dass jeder Bezirk rund 300 Millionen Euro braucht, um seine Schulen instand zu setzen: eine Summe von rund vier Milliarden Euro. Die detaillierte Übersicht über alle Schulen wurde der Öffentlichkeit bisher vorenthalten.

Zur größeren Ansicht klicken Sie bitte auf das rote Kreuz.
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© Fabian Bartel

Investitionsbedarf: Dutzende Schulen müssen erweitert werden

Welche finanzielle Herausforderung nicht nur der Milliardenstau bei den Sanierungen bedeutet, sondern auch die notwendigen Investitionen in die neuen Unterrichtsräume für die wachsende Schülerzahl, wird deutlich, wenn man den aktuellen Bericht an den Hauptausschuss betrachtet: Dutzende Schulen müssen erweitert werden, um Platz für Zehntausende zusätzliche Schüler zu schaffen.

Modulare Ergänzungsbauten und Anbau an vorhandene Schulgebäude

„Nach derzeitigem Stand ist die Reaktivierung von 16 Liegenschaften und die Erweiterung 68 bestehender Grundschul-Standorte geplant“, schreibt Bildungs-Staatssekretär Mark Rackles (SPD) in dem Bericht. Die Erweiterung soll sowohl durch modulare Ergänzungsbauten als auch durch Umbau und Erweiterung vorhandener Schulgebäude passieren.

uchtigkeitsschäden und herabgefallene Deckenplatten verunstalten den Chemieraum im Fichtenberg-Gymnasium in Berlin-Steglitz.
uchtigkeitsschäden und herabgefallene Deckenplatten verunstalten den Chemieraum im Fichtenberg-Gymnasium in Berlin-Steglitz.
© Thilo Rückeis

28 neue Grundschulen - es sind allerdings nicht alle Grundstücke verfügbar

Noch nicht in allen Fällen lägen abschließende Entscheidungen über die Art der Erweiterung vor, räumt Rackles ein. Zudem seien von 28 Standorten, die für die Bebauung mit einer neuen Grundschule vorgesehen sind, nur neun verfügbar. „Für die anderen Standorte gilt dies aus den verschiedensten Gründen noch nicht“, lautet die Zwischenbilanz.

Kommt die Holzsystembauweise?

Besonders problematisch sei die Situation, wenn die neuen Schulen bereits in den kommenden zwei bis drei Jahren zur Verfügung stehen müssten, mahnt der Staatssekretär. In diesen Fällen sei zu prüfen, ob vollständige Schulgebäude in Holzsystembauweise errichtet werden könnten. Alternativ müsse ansonsten in einem ersten Bauabschnitt ein Modulbau und im zweiten Bauabschnitt die Schule vervollständigt werden.

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© Pieper-Meyer

Auch neue Standorte für Sekundarschulen geplant

Für die Schaffung zusätzlicher Kapazität für Integrierte Sekundarschulen (ISS) sollen sechs Liegenschaften reaktiviert werden und 19 „auf die unterschiedlichste Art und Weise“ erweitert werden. Darüber hinaus sollen auf 13 Grundstücken neue ISS errichtet werden, von denen derzeit aber elf „aus verschiedenen Gründen“ noch nicht verfügbar sind. Neue Gymnasien sollen in zwei reaktivierten Liegenschaften organisiert und 3 bestehende erweitert werden. Der für einen Neubau vorgesehene Standort stehe zur Verfügung.

Angesichts der noch immer nicht ausreichenden Kapazitäten kritisiert Rackles allerdings, dass „leider“ nicht alle Bezirke die erforderlichen Schritte in die Wege geleitet hätten, „um die Voraussetzungen für Standortsicherungen und Schulbaumaßnahmen zu schaffen“. Infolgedessen bestünden Unwägbarkeiten bezüglich der rechtzeitigen Umsetzung in jenen Bezirken, in denen notwendige Voraussetzungen für die Umsetzung von Baumaßnahmen noch nicht vorhanden seien.

Und was ist mit den Gymnasien?

Auffällig ist, das kaum Erweiterungen der Gymnasien geplant sind. Rackles begründet dies damit, dass es dort noch freie Kapazitäten gebe. Im Übrigen könnten Oberschulstandorte je nach Bedarf sowohl als Gymnasien als auch als ISS genutzt werden.

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