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Mittlerweile entlassen. Jochen Großmann, bis vor kurzem BER-Technikchef, schweigt zu Korruptionsvorwürfen.
© Jens Wolf/dpa

Korruptionsvorwürfe am BER: Ex-BER-Technikchef: Habe nichts gestanden

Auch wenn sich die Worte von Flughafenchef Hartmut Mehdorn vielleicht so angehört hatten: Der von ihm entlassene Technikchef Jochen Großmann hat die Korruptionsvorwürfe nicht zugegeben. Dies stellte die ermittelnde Staatsanwaltanwaltschaft klar.

Der unter Korruptionsverdacht stehende frühere Technikchef des neuen Hauptstadtflughafens BER, Jochen Großmann, hat nach Angaben der Staatsanwaltschaft kein Geständnis abgelegt. Großmann habe sich bislang gegenüber der Anklagebehörde weder persönlich noch über einen Anwalt zu dem Vorwurf geäußert, sagte der Neuruppiner Oberstaatsanwalt Jürgen Schiermeyer am Donnerstag.

Flughafenchef Hartmut Mehdorn hatte am Mittwoch im Abgeordnetenhaus angedeutet, der Ingenieur habe schon etwas zugegeben. Dem widersprach Großmanns Büro GICON und sprach von Vorverurteilung. Nach Schiermeyers Angaben war Großmann bei der Durchsuchung seines Schönefelder Büros am Dienstag vergangener Woche dabei. Die Ermittler hätten ihn über seine Rechte belehrt, darunter das Recht zu schweigen. „Er hat davon Gebrauch gemacht“, sagte der Staatsanwalt. Mehdorn war demnach nicht dabei.

Wie berichtet, beansprucht Flughafenchef Mehdorn für sich, mit der Korruptionsaffäre richtig umgegangen zu sein. Wenige Stunden nachdem er durch einen Geschäftspartner von den Vorwürfen erfahren hatte, habe er den Staatsanwalt sowie Berlins Regierenden Bürgermeister Klaus Wowereit informiert, sagte Mehdorn am Mittwoch. Auch Großmann sei unmittelbar "einvernommen" worden - und habe die Vorwürfe nicht bestritten. Durch sein Schweigen habe Großmann die Vorwürfe "halbwegs" bestätigt. Auch legten sichergestellte Akten und Computerinhalte nahe: "Der Fall ist klar." Allerdings schweige Großmann zu dem Fall bislang. Inzwischen sei der anfangs sofort beurlaubte Verdächtige entlassen worden. Nun müsse man schauen, für was Großmann noch verantwortlich war, denn: "Wer es einmal tut, der tut es wieder." Allerdings betonte Mehdorn auch, dass der Beschuldigte im fraglichen Zeitraum 2013 nie direkt Aufträge für die Flughafengesellschaft vergeben konnte, da er zu der Zeit nur als Sachverständiger angestellt gewesen sei

Laut Flughafengesellschaft geht es um rund eine halbe Million Euro Bestechungsgeld. Großmann hat nach den Worten Mehdorns die Kündigung erhalten. (Tsp/dpa)

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