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Der Regierender Bürgermeister Michael Müller: "Wir dürfen uns durch den Terror unsere Mitmenschlichkeit nicht nehmen lassen."
© Britta Pedersen/dpa-Zentralbild/dpa

Neujahrsansprache von Michael Müller: "Es gibt in freien Gesellschaften keine absolute Sicherheit"

In seiner Neujahrsansprache spricht der Regierende Bürgermeister Michael Müller die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft an und ruft zu Zusammenhalt auf.

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hat nach dem Anschlag vom 19. Dezember in seiner Neujahrsansprache ein solidarisches Miteinander in der Gesellschaft angemahnt. Den Opfern des Terrorakts am Berliner Breitscheidplatz sowie deren Familien sprach er sein Mitgefühl aus. "Ich wünsche allen Verletzten eine schnelle und gute Genesung", sagte Müller in der Neujahrsansprache, die am Samstag vom RBB veröffentlicht wurde und am Sonntag (1. Januar, 19.55 Uhr) im RBB-Fernsehen ausgestrahlt wird.

"Wir fragen uns, ob wir unser gewohntes Leben wirklich weiterführen können."

"Der Terror hat sich nun auch bei uns in Berlin gegen unsere vielfältige und freie Art zu leben gerichtet und wir wissen, es gibt in freien Gesellschaften keine absolute Sicherheit", sagte er weiter. Dies sei der Preis, "den wir bereit sind für unsere Freiheit zu zahlen". Angesichts des Anschlags vom Breitscheidplatz werde bewusst, "wie verletzlich wir sind, aber eben auch, dass wir in unserer demokratischen Gesellschaft nicht anders leben wollen", so Müller.

Berlin steht in schwierigen Situationen zusammen

Zugleich zeigte sich der Regierende Bürgermeister zuversichtlich, dass die Bewohner der Stadt in schwierigen Situationen zusammenstehen. Die Berliner würden das tun, was sie in schweren Zeiten immer getan haben: "zusammenrücken, besonnen und selbstbewusst sein und Hass nicht mit Hass begegnen".

Klar sei indes auch, dass gegen jede Form von Gewalt "mit der ganzen Härte unseres Rechtsstaates" vorgegangen werde, so Müller. Auch wenn der mutmaßliche Täter des Anschlags tot ist, werde die Tat lückenlos aufgeklärt. Müller dankte in seiner Neujahrsansprache Polizei, Feuerwehr und Rettungskräften, "die am 19. Dezember, aber auch jeden anderen Tag im Jahr alles dafür tun, damit wir sicher zusammenleben können".

Müller lobte das menschliche Engagement der Berliner

Der Regierende Bürgermeister verwies darauf, dass zum Zusammenleben auch gegenseitige Hilfe gehöre. Er zeigte sich erneut beeindruckt von den Menschen, "die sich für andere engagieren - in der Nachbarschaft, in den Vereinen, in Kirchen, Synagogen und Moscheegemeinden, als Freiwillige, die sich für Obdachlose und Geflüchtete einsetzen". Dieses Engagement mache Berlin "menschlich und lebenswert", betonte Müller.

"Wir dürfen uns durch den Terror unsere Mitmenschlichkeit nicht nehmen lassen."

Weiter appellierte er: "Wir dürfen uns durch den Terror unsere Mitmenschlichkeit nicht nehmen lassen." In Berlin sollten sich Menschen, die friedlich und auf Grundlage der Gesetze und Regeln zusammen leben wollen, sicher und willkommen fühlen. "Egal, woher sie kommen, an welchen Gott sie glauben oder welche Hautfarbe sie haben."

Müller verwies darauf, dass im neuen Jahr 2017 gleich drei Großereignisse die Stadt bereichern werden: der Deutsche Evangelische Kirchentag, das Deutsche Turnfest sowie die Internationale Gartenausstellung. Der Regierende Bürgermeister äußerte den Wunsch nach einem Berlin, "das so weiterlebt, wie wir es lieben und wie es die vielen Menschen anlockt." Weiter wünschte er den Berlinern Erfolg, ein gutes friedliches neues Jahr sowie privates Glück. (epd)

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