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Bye, bye! Zum letzten Mal winkt Queen Elizabeth II. ihren deutschen Anhängern zu, bevor sie an Bord ihres Jets geht.
© AFP

Die Queen in Berlin: Elizabeth II. beendet Staatsbesuch in Deutschland

Queen Elizabeth II. hat sich am Morgen noch einmal ihren Berliner Fans präsentiert. Nach einem Besuch des ehemaligen KZ in Bergen-Belsen hat sie die Heimreise angetreten. Der letzte Tag des Staatsbesuchs hier noch einmal zum Nachlesen.

Mit dem Besuch der KZ-Gedenkstätte Bergen-Belsen endete der viertägige Staatsbesuch der britischen Königin Elizabeth II., die gemeinsam mit ihrem Mann Prinz Philip zum bereits siebten Mal nach Deutschland gekommen war. Die meiste Zeit ihres Aufenthalts verbrachte sie in Berlin, doch ihr Reiseplan führte sie auch nach Frankfurt am Main.

Wir haben die Queen live durch ihren Staatsbesuch begleitet (siehe auch: die Liveblogs zum Mittwoch und Donnerstag) und ihre viel beachtete Europa-Rede für Sie aufbereitet.

Wir bedanken uns an dieser Stelle für Ihr Interesse an unserer Berichterstattung zum Besuch der Queen in Berlin.

+++ Ende eines Staatsbesuchs: Inzwischen hat Queen Elizabeth II. von Celle aus den Rückflug nach Großbritannien angetreten. Auch am Militärflugplatz Celle-Wietzenbruch jubelten ihr mehrere hundert Schaulustige zum Abschied zu.

Blumen für die Königin: Auch am Militärflugplatz in Celle warten die Fans auf die Queen, auch dort zeigt die Monarchin keine Berührungsängste und lächelt für die Handykameras.
Blumen für die Königin: Auch am Militärflugplatz in Celle warten die Fans auf die Queen, auch dort zeigt die Monarchin keine Berührungsängste und lächelt für die Handykameras.
© dpa

Wie schon auf dem Hinflug wurde der „Queen Flight“ im deutschen Luftraum von einer Ehrenformation der Luftwaffe begleitet. Die 89-jährige Monarchin und ihr 94-jähriger Mann Prinz Philip weilten seit Dienstagabend in Deutschland. Das Programm des fünften Staatsbesuchs der Queen führte sie auch nach Berlin und Frankfurt.

Überall, wo sie auftauchten, sorgten sie und ihr Gatte bei der Menge für Begeisterung. Viel beachtet war die Rede Elizabeths II. auf dem Staatsbankett bei Bundespräsident Joachim Gauck in Schloss Bellevue am Mittwochabend - und ihr lockeres Auftreten gestern Abend bei der Gartenparty des britischen Botschafters Simon McDonald. Wenig Anklag fand das Boot "Ajax", in dem der königliche Besuch über die Spree geschippert wurde. Und auch das Bild, das der Bundespräsident ihr als Gastgeschenk überreichte, fand nicht überall wohlgesinnte Betrachter.

Alles in allem wird der Besuch der Monarchin als leichtfüßiger und fotoreicher Staatsbesuch mit Seltenheitswert (und riesigem Glamourfaktor) in Erinnerung bleiben, bei dem es ab und an unerwartet politisch wurde - das lag auch an ihrer Begleitung, dem britischen Premier David Cameron.

+++ Zentraler Erinnerungsort: Der Ort Bergen-Belsen hat eine besondere Bedeutung in der Erinnerungskultur im Vereinten Königreich. Gedenkstätten-Direktor Wagner hatte vor dem Besuch der Queen gesagt: „Bergen-Belsen gilt in Großbritannien als das Symbol für NS-Verbrechen und den Holocaust.“ Britische Kriegsreporter filmten die unvorstellbaren Zustände in dem Lager, in dem bei der Befreiung am 15. April 1945 Tausende Leichen lagen.

Andächtig und still besichtigt die Queen die KZ-Gedenkstätte in Niedersachsen.
Andächtig und still besichtigt die Queen die KZ-Gedenkstätte in Niedersachsen.
© REUTERS
Prinz Philip hält vor dem Mahnmal des Central Jewish Commitee inne, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
Prinz Philip hält vor dem Mahnmal des Central Jewish Commitee inne, die Hände hinter dem Rücken verschränkt.
© REUTERS

+++ Stilles Gedenken: Der letzte Programmpunkt auf der Deutschlandreise der Queen, der Besuch in Bergen-Belsen, stand im Gegensatz zu den Stationen in Berlin und Frankfurt ganz im Zeichen der Stille und des Gedenkens. Gedenkstättenleiter Wagner empfing Elizabeth II. und ihren Mann Prinz Philip am Jüdischen Mahnmal, anschließend führte er das royale Paar zum Gedenkstein für Anne Frank. Einen Augenblick verweilten sie im Haus der Stille, das Besuchern die Möglichkeit zur Einkehr und Besinnung gibt.
An der Inschriftenwand, die an Opfer aller Nationen erinnert, legten die Königin und ihr Mann einen Kranz nieder.

Die britische Königin Elizabeth II. und Prinz Philip bei der Kranzniederlegung im ehemaligen KZ Bergen-Belsen.
Die britische Königin Elizabeth II. und Prinz Philip bei der Kranzniederlegung im ehemaligen KZ Bergen-Belsen.
© dpa
Die britische Königin Elizabeth II. und Prinz Philip legen an der Inschriftenwand einen Kranz nieder: "Zum Gedenken all derer, die an diesem Ort gestorben sind", steht da auf Englisch.
Die britische Königin Elizabeth II. und Prinz Philip legen an der Inschriftenwand einen Kranz nieder: "Zum Gedenken all derer, die an diesem Ort gestorben sind", steht da auf Englisch.
© dpa

Im Gespräch mit den Zeitzeugen nahm sich die Queen vergleichsweise viel Zeit und wirkte bewegt. Außerdem ließ sie sich von Schülern eine App demonstrieren, die zeigt, wie das Konzentrationslager einst aussah. Auch Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hatte den Besuch begleitet.

Queen Elizabeth II. and Prinz Philip, im Gespräch mit den Zeitzeugen (v.l.n.r.) Doreen Levy, Captain Eric Brown und Anita Lasker-Wallfisch während ihres Besuchs der Gedenkstätte Berhen-Belsen.
Queen Elizabeth II. and Prinz Philip, im Gespräch mit den Zeitzeugen (v.l.n.r.) Doreen Levy, Captain Eric Brown und Anita Lasker-Wallfisch während ihres Besuchs der Gedenkstätte Berhen-Belsen.
© AFP
India Stutzke (17) und Nils Scholl (18) vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium in Celle und Entwickler Paul Verschure (r) zeigen der britischen Königin Elizabeth II. auf einem Tablet-Computer, wie Bergen-Belsen als Konzentrationslager aussah.
India Stutzke (17) und Nils Scholl (18) vom Kaiserin-Auguste-Viktoria-Gymnasium in Celle und Entwickler Paul Verschure (r) zeigen der britischen Königin Elizabeth II. auf einem Tablet-Computer, wie Bergen-Belsen als Konzentrationslager aussah.
© dpa

+++ Eindringliche Mahnung: "Israel und die Welt sollen der 30.000 Juden gedenken, die im Konzentrationslager Bergen-Belsen durch die Hände der mörderischen Nazis ausgelöscht wurden", steht auf dem Mahnmal inmitten der Gedenkstätte, vor dem die Königin und ihr Mann fotografiert wurden. Und: Die Erde möge nicht das Blut, das über sie ergossen wurde, bedecken. Errichtet worden war das Mahnmal vom britischen Ableger des Central Jewish Committee ein Jahr nach der Befreiung des Lagers durch die britischen Streitkräfte, als die Eindrück der Folter und des Mordens noch frisch waren.

Insgesamt kamen in Bergen-Belsen weit mehr Menschen ums Leben, insgesamt 70.000.

+++ Führung durch die Gedenkstätte: Jens-Christian Wagner, Direktor der Gedenkstätte Bergen-Belsen, führt den königlichen Besuch durch das ehemalige KZ. Der leuchtend gelbe Mantel der Queen ist einem schwarzen gewichen, die Fotoreporter halten gebührenden, respektvollen Abstand von der Szenerie.

Die Queen und Prinz Philip wirken tief ergriffen. Der Prinz scheint sich sehr intensiv mit dem Direktor zu unterhalten - während des gesamten Staatsbesuchs war aufgefallen, wie aufmerksam er mit seinen Gesprächspartnern konversierte.

Königin Elizabeth II. und Prinz Philip stehen neben Jens-Christian Wagner (M), Direktor der Gedenkstätte, im ehemaligen KZ Bergen-Belsen.
Königin Elizabeth II. und Prinz Philip stehen neben Jens-Christian Wagner (M), Direktor der Gedenkstätte, im ehemaligen KZ Bergen-Belsen.
© AFP

+++ Queen und Prinz eingetroffen: Königin Elizabeth II. und Prinz Philip sind an der Gedenkstätte Bergen-Belsen eingetroffen. Dort wird die 89-jährige Monarchin einen Kranz niederlegen und Überlebende wie Veteranen der Royal Army treffen. Mehr als 70.000 KZ-Häftlinge und Kriegsgefangene kamen zwischen 1940 und 1945 in dem Lager ums Leben, darunter die 15-Jährige Anne Frank, die mit ihren Tagebüchern posthum weltberühmt wurde. Auf dem Gelände stehen keine Baracken oder Wachtürme mehr. Verschiedene Mahnmale erinnern an die Opfer des Nazi-Terrors. 2007 wurde zudem ein großes Dokumentationszentrum eingerichtet. Es ist der erste Besuch der Queen in einem ehemaligen deutschen Konzentrationslager - sie ist auf ausdrücklichen eigenen Wunsch dort.

+++ Das wurde da besprochen: Der Herr Müller aus Tempelhof, also der Regierende Bürgermeister, führte ja am Morgen die Königin über den Pariser Platz. Senatssprecherin Daniela Augenstein teilte nun mit, worüber die beiden sich unterhalten hätten: Müller erklärte der Queen demnach, wie sich Berlin in den vergangenen Jahren gewandelt habe und jetzt ständig mehr Einwohner gewinne. Die Queen habe sich darüber gefreut, dass auch viele junge Leute hinter den Absperrgittern auf sie warteten.

Der 50-Jährige wirkte bei dem Termin ernster als sein Amtsvorgänger Klaus Wowereit, der im Gespräch mit älteren Damen gerne lacht. So war es auch gestern bei der Gartenparty in der britischen Botschafter-Villa. Dort plauderte Wowereit kurz mit der 89 Jahren alten Queen. Womit er sie da zum Lächeln brachte? Er habe sie an den Besuch 2004 und an die damalige Fahrt mit dem Panoramazug der S-Bahn erinnert, erzählte Wowereit. Dann habe er ihr berichtet, wie er als Junge 1965 vor dem Rathaus Schöneberg gestanden habe, mit einem großen Plakat „Welcome to the Queen“. Deshalb sei er ein großer Fan von ihr. So werden Kleinjungenträume wahr...

Dass die Queen sich auch gut an den Besuch von 2004 erinnert, bewies sie am Mittwoch beim Staatsbankett: "Ich habe weniger Baukräne gesehen als bei meinem letzten Besuch hier 2004."
+++ Ankunft erwartet: In diesen Minuten wird die Ankunft Elizabeths II. in Bergen-Belsen erwartet. Gegen 12.20 Uhr (also jetzt!?) sollte sie dort eintreffen. Gegen 11.45 Uhr war sie auf dem Militärflugplatz Celle-Wietzenbruch gelandet.

In der Gedenkstätte Bergen-Belsen bereiten sich Polizisten auf das Eintreffen der Königin vor.
In der Gedenkstätte Bergen-Belsen bereiten sich Polizisten auf das Eintreffen der Königin vor.
© AFP

+++ Die nächsten Vorbereitungen: Während in Berlin die Absperrungen und Zäune wieder abgebaut und verräumt werden (bis zum nächsten Staatsbesuch), wird der Queen in der Gedenkstätte Bergen-Belsen der Empfang bereitet. Mit dem Termin in dem ehemaligen KZ geht die Reise Elizabeths II. nach Deutschland zu Ende.

+++ Schwarz-gelbes Bekenntnis: An Albernheiten nicht zu übertreffen, dieser königliche Staatsbesuch. So manch einer munkelt auf Twitter, die Wahl des heutigen Outfits ließe Rückschlüsse auf sportliche Vorlieben der Queen zu. Nachdem sie mit ihrer politischen Tischrede für Aufruhr gesorgt hatte, ist die Königin aber vermutlich vorsichtig mit allzu parteinehmenden Statements.

Im Übrigen lässt sich auch an den sozialen Medien ablesen, dass der Queen-Hype der letzten Tage langsam nachlässt. Anders als in den letzten Tagen, als die Queen-Hashtags ganz oben rangierten (gestern zum Beispiel: #QueenInFfm), ist #QueenInBerlin heute nicht unter den Trending Topics.

+++ Queen-Wissen: Abgesehen von Benimmregeln und strengen protokollarischen Bestimmungen (Damen machen den Hofknicks, Herren den Diener; man gibt der Queen nie von sich aus die Hand, sie entscheidet, ob sie einen berühren möchte; man spricht die Queen nie an, sie eröffnet bei Wunsch das Gespräch; Selfies sind ungefähr so angebracht wie ihr Songs von Morissey vorzusingen), die man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit nie beherzigen müssen wird, kann man aus diesen Tagen lernen: Die königliche Standarte wird wirklich überall gehisst, wo die Queen auftaucht. Ob auf ihrem Hotel oder an ihrem Dienstwagen oder in der Residenz des Botschafters - immer zeigt die weinrote Flagge mit den goldenen Löwen (das Wappen der Familie Windsor) die Anwesenheit der Königin an. Sogar auf ihrem Flugzeug wird sie gehisst, kurz vor Start eingeholt und bei der Landung wieder ausgefahren.

Das Gemälde «Pferd in Royalblau» der Künstlerin Nicole Leidenfrost ist das Gastgeschenk von Bundespräsident Joachim Gauck an Königin Elizabeth II.
Das Gemälde «Pferd in Royalblau» der Künstlerin Nicole Leidenfrost ist das Gastgeschenk von Bundespräsident Joachim Gauck an Königin Elizabeth II.
© dpa

+++ Das Bild des Anstoßes: Wir erinnern uns an gestern, britische Medien hatten sehr zurückhaltend auf das Bild reagiert, das Bundespräsident Joachim Gauck Queen Elizabeth II. als Gastgeschenk überreicht hatte. Auf dem Gemälde, das die Künstlerin Nicole Leidenfrost nach einem Foto aus den 30er Jahren gemalt hat, ist die Königin als kleine Prinzessin auf einem blauen Pony zu sehen, auch ihr Vater George VI. ist dabei. Die Beschenkte erkannte ihn allerdings nicht sofort und fragte: „Das soll mein Vater sein?“An der Künstlerin Nicole Leidenfrost perlt der Spott aber ab, sie ist sich sicher: "Der Königin hat mein Bild gefallen!" Das sagte sie zumindest der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". In der "Süddeutschen Zeitung" vermutet sie hinter den ablehnenden Berichten der britischen Medien sogar Kalkül: "Was die britische Presse da jetzt draus macht, das ist reine Politik. Dahinter steht ja eher grundsätzliche Polemik in Richtung Deutschland."

+++ Et voilà: Das Update unserer Bilderstrecke zum Queen-Besuch, die wir übrigens seit Dienstag fortlaufend aktualisieren.

+++ Das Nachmittags-Programm im Einzelnen: Der Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Bergen-Belsen wird der erste für Elizabeth II. sein. In der Gedenkstätte nördlich von Hannover legt sie einen Kranz für die Opfer des Nationalsozialismus nieder und trifft Holocaust-Überlebende und Veteranen der britischen Armee. Das KZ wurde vor 70 Jahren von den Briten befreit.

Ein letzter Blick aufs Profil der Königin. Am Vormittag hat sie in Berlin-Tegel die Maschine Richtung Celle bestiegen, wo sie gegen Mittag erwartet wird.
Ein letzter Blick aufs Profil der Königin. Am Vormittag hat sie in Berlin-Tegel die Maschine Richtung Celle bestiegen, wo sie gegen Mittag erwartet wird.
© dpa

+++Die Tür ist zu: Und damit beginnt die Weiterreise der Queen nach Niedersachsen. Während sie fliegt, updaten wir unsere Bildergalerie, damit Sie frisch und fix alle aktuellen Bilder dieses letzten Tages des Besuchs der Queen sehen können.

+++ Die Queen steigt ein: In dieser Minute besteigt Elizabeth II. das Flufgzeug zum Militärflughafen in Celle. Wenn alles Gepäck verstaut ist, kann die Reise weitergehen.

PS. Das mit den Blumensträußen hat geklappt, die kleinen Queen-Fans (siehe unten) durften Elizabeth II. gegenüber treten - und sie scheinen auch ihre Blumensträuße losgeworden zu sein.

Kleine und große Queen-Fans, kleiner König und große Königin am Pariser Platz.
Kleine und große Queen-Fans, kleiner König und große Königin am Pariser Platz.
© AFP

+++ Der exklusive Blick von Raja: Man könnte meinen, die Queen sei unserer Reporterin Raja Kraus quasi vor die Handykameralinse gefallen. Hier sind ihre schnellen Impressionen vom Pariser Platz.

In diesem Moment rollt die Queen übrigens in ihrem Bentley auf dem Rollfeld in Tegel an.

+++ Das Spalier steht bereit: Genauer gesagt das Ehrenspalier des Wachbataillons der Bundeswehr, das die Queen am roten Teppich an der Gangway ihres Flugzeugs nach Celle erwartet. Von Celle aus wird Elizabeth II. zusammen mit Prinz Philip das ehemalige Konzentrationslager Bergen-Belsen besuchen, in dem unter anderem Anne Frank interniert war. Es war der persönliche Wunsch der Königin, das KZ zu besuchen. Das passt auch zu der Rede, die sie am Mittwoch beim Staatsbankett in Schloss Bellevue gehalten hat, in der sie für die Einheit Europas plädiert hat.

+++ Geleitschutz für Elizabeth: Die Polizei Berlin hat auch heute noch einen Großeinsatz zu absolvieren, die Queen will schließlich zum Flughafen gebracht werden. Und dann kehrt nach drei Tagen wieder etwas Ruhe ein in diese Stadt des permanenten Ausnahmezustands.

+++ Katerstimmung? Keinwegs! Die Dudelsäcke verklingen, die königliche Standarte ist eingeholt worden, manche Fans wie Lucian und Christian (siehe unten) sind etwas enttäuscht, weil sie ihrem Star nicht so nahe gekommen sind wie erhofft. Armin (ebenfalls unten) hingegen ist selig: "Ich bin der glücklichste Mensch der Welt", und dass, obwohl er die Queen nur im Auto vorbeifahren sah - Hauptsache, live dabei.

Apropos fahren: Die Absperrungen werden unserer Reporterin Raja Kraus zufolge sehr schnell abgebaut (viele Fan sind ja auch schon auf dem Heimweg), die Ebertstraße vorbei am Brandenburger Tor ist schon wieder befahrbar.

+++ Der Bentley rollt: Die Fans winken und schwenken Union Jack-Fähnchen. Und dann fährt der Bentley mit der Queen und ihren Prinzen los.

Dei Queen nimmt Kurs aufs Brandenburger Tor.
Dei Queen nimmt Kurs aufs Brandenburger Tor.
© dpa

Und dann das geschichtsträchtige Bild: Der Wagen der britischen Königin rollt durch das Brandenburger Tor. Da treffen sich zwei Symbole der Zeitgeschichte, wenn man so will. Alte Bekannte eigentlich, denn mit Willy Brandt spazierte die Monarchin schon durchs Tor hindurch.

Das Bild, auf das alle gewartet haben: Der weinrote Bentley mit Königin Elizabeth II. und Prinz Philip rollt durch das Brandenburger Tor, im Hintergrund ist die Siegessäule am Großen Stern zu erkennen.
Das Bild, auf das alle gewartet haben: Der weinrote Bentley mit Königin Elizabeth II. und Prinz Philip rollt durch das Brandenburger Tor, im Hintergrund ist die Siegessäule am Großen Stern zu erkennen.
© dpa

Und nun entschwindet Elizabeth II. den Blicken ihrer Fans, ihr Tross setzt sich auf der Straße des 17. Juni in Bewegung Richtung Flughafen Tegel. Reporterin Raja Kraus berichtet, manche Fans hofften, die Queen würde noch einmal umdrehen.

+++ Währenddessen im Fernsehen: Der RBB sendet gerade übrigens eine Wiederholung von ARDBuffet.

+++ Ganz in Gelb: Die Queen hat das Hotel Adlon verlassen und geht auf Tuchfühlung mit ihren Fans. In Händen trägt sie, farblich passend zum buttergelben Mantel, ein gelbes Rosenbuquet. Auf dem Weg zu ihrem Wagen scheint sie keine Berührungsängste zu haben - so macht man Queen-Fans glücklich.

Die Queen hat viele Fans, auch aus dem Stofftierreich.
Berlin liebt die Queen. Als die Königin im vergangenen Jahr Deutschland besuchte, war die Begeisterung in der Hauptstadt groß, inklusive Stofftiere. Den Bär hat sie aber trotzem nicht mitgenommen.
© John Macdougall/dpa
Ein Lächeln für Berlin: Die Queen winkt Goodybe.
Ein Lächeln für Berlin: Die Queen winkt Goodybe.
© AFP

Michael Müller hat seinen hohen Gast in Empfang genommen und plauscht mitten auf dem abgesperrten Platz mit der Königin und ihrem Mann, Prinz Philip, bevor sie sich zum Einsteigen in den Bentley bereitmachen.

+++ Der Bentley steht bereit: Der Weg vom Hotel Adlon zum Brandenburger Tor ist gesäumt von Royals-Fans. Das royale Fahrzeug soll gleich durch das Tor fahren (eine seltene Ehre), bei ihrem siebten Besuch in Berlin darf ein Abstecher zu dem Wahrzeichen der deutschen Einheit natürlich nicht fehlen. Der Regierende Bürgermeister Michael Müller bekommt nun auch die Gelegenheit zu Fotos mit dem Staatsoberhaupt des Vereinigten Königreichs.

Die Butler auf dem Adlon-Dach haben natürlich inzwischen Gesellschaft bekommen von Scharfschützen, die den Staatsgast im Notfall beschützen sollen.

Und diese kleinen Queen-Fans sind schon sehr gespannt, sie haben es immerhin vor die Absperrung geschafft.

Kleine Kleine Mädchen mit Blumensträußen warten auf Königin Elizabeth II. und Prinz Philip am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor.
Kleine Kleine Mädchen mit Blumensträußen warten auf Königin Elizabeth II. und Prinz Philip am Pariser Platz vor dem Brandenburger Tor.
© dpa

+++Bus-Umleitungen und keine U55: Auch die öffentlichen Verkehrsmittel bleiben nicht unbeeindruckt vom Besuch der Queen. Der Tegel-Express sowie die Linie 100 werden umgelietet. Die U55 fährt gleich gar nicht mehr.

+++ Bevor das Schaulaufen losgeht: Erinnern wir uns noch mal an das Schaulaufen des gestrigen Abends. Eine Brandenburger Lehrerin und ein Berliner Fotograf waren dabei beim Geburtstagsfest der Queen in der Residenz des britischen Botschafters. Ob es die Party ihres Lebens war? Für uns berichten sie von ihrem Abend mit den königlichen Gästen.

+++ Von weit her angereist: "Als Rheinländer verkleiden wir uns eh gerne", scherzt Annette. Ihr Bruder Peter ist als Großbritannien-Fan extra aus Lübeck angereist um die Queen zu sehen. Bei den Sicherheitskontrollen mussten sie dafür kämpfen, ihre Fähnchen mit rein nehmen zu dürfen. "Dabei werden sie hier auch auf dem Gelände verkauft", sagt Peter.

Gäste aus dem Rheinland und aus Lübeck: Annette und Peter.
Gäste aus dem Rheinland und aus Lübeck: Annette und Peter.
© Raja Kraus

Diese beiden Butler des Hotel Adlon genießen auf jeden Fall gute Aussichten.

Augen auf bei der Berufswahl: In Sachen Aussichten haben diese beiden Adlon-Butler alles richtig gemacht. Übrigens auch auf diesem Bild zu sehen: der Royal Standard, die königliche Flagge, als Zeichen der Anwesenheit der Queen.
Augen auf bei der Berufswahl: In Sachen Aussichten haben diese beiden Adlon-Butler alles richtig gemacht. Übrigens auch auf diesem Bild zu sehen: der Royal Standard, die königliche Flagge, als Zeichen der Anwesenheit der Queen.
© dpa

+++ Die Fans sind startklar - und fantasievoll: Armin Barth ist seit 6.30 Uhr hier: "Ich habe schon immer einen Faible für die Queen und Großbritannien". Sie gehöre definitiv zu den Persönlichkeiten, die man live erleben müsse. Sein Outfit hat Armin schon länger, heute ist nun endlich die perfekte Gelegenheit es zu tragen.

Armin Barth ist auf jeden Fall nicht zu übersehen in seinem Union-Jack-Anzug.
Armin Barth ist auf jeden Fall nicht zu übersehen in seinem Union-Jack-Anzug.
© Raja Kraus

Lucian Schütt und Christian Schnellecke (v.l.) stehen noch länger, seit 5.15 Uhr, am Brandenburger Tor: "Wir waren unter den ersten vier." Sie tragen nicht etwa einen Frack oder einen Anzug, sondern einen "Cut" - den britischen Tagesanzug. "Wir finden, das ist die angemessene Kleidung für diesen Anlass." Einen Blumenstrauß haben sie auch dabei und sind sich sicher, die Gelegenheit zu bekommen ihn der Queen persönlich zu überreichen. Viel Glück (bislang ist das nur zehnjährigen Mädchen gelungen...)

Very british, very tasteful: Queen-Fans Lucian Schütt und Christian Schnellecke (v.l.) im Cut vor auf dem Pariser Platz.
Very british, very tasteful: Queen-Fans Lucian Schütt und Christian Schnellecke (v.l.) im Cut vor auf dem Pariser Platz.
© Raja Kraus

+++ Alle warten auf die Queen: Die Polizeiabsperrungen stehen und vor dem Hotel Adlon haben sich am Morgen schon zahlreiche Queen-Fans postiert, um noch einen Blick auf die 89-jährige Monarchin zu erhaschen. Unsere Reporterin Raja Kraus schätzt ihre Zahl auf 600.

+++Vorbote einer Königin: Da konnte es wohl jemand nicht erwarten, Elizabeth II. endlich live zu sehen und hat mit einem Pappaufsteller nachgeholfen. Ob sie heute wohl auch blau tragen wird wie an Tag 1 und Tag 3 ihres Besuchs? Überrascht sie uns? Die Outfit-Wahl war ja eines der beherrschenden Themen dieses Staatsbesuchs, obwohl es weit Wichtigeres zu bereden gab.

Ist sie etwa schon da? Nein, nur ein Pappaufsteller von Königin Elizabeth II. Macht sich aber schon ganz gut vor dem Brandenburger Tor.
Ist sie etwa schon da? Nein, nur ein Pappaufsteller von Königin Elizabeth II. Macht sich aber schon ganz gut vor dem Brandenburger Tor.
© dpa

+++ Alle Gläser ausgetrunken: Haben die 650 geladenen Gäste gestern Abend hoffentlich auf der Gartenparty des britischen Botschafters Simon McDonald zu Ehren der Queen - und des Bundespräsidenten Joachim Gauck. Schließlich gab es den Traditions-Cocktail Pimm's No. 1 und Champagner aus Südengland. Wie

Cheers - Königin und Präsident.
Cheers - Königin und Präsident.
© REUTERS

Sie wollen noch mehr zur #QueenInBerlin lesen? Dann empfehlen wir Ihnen unsere Sonderseite "Queen in Berlin" - oder die Liveblogs der vergangenen Tage zum Nachlesen, einmal für den Mittwoch und Donnerstag und einmal für den Donnerstagabend.

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