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Ein Eichhörnchen sitzt auf einem Ast
© dpa

Müggelseedamm: Eichhörnchenbrücke soll Nager sicher über die Straße bringen

Aufschwung Ost mal anders: Am Müggelseedamm sollen die kleinen Wildtiere per Nylonseil nun leichter über die Fahrbahn kommen - im Herbst sind sie besonders aktiv. Gesucht werden nun weitere Stellen, an denen es viele Eichhörnchen an Hauptstraßen gibt.

Die Hauptstadt bekommt ein neues Infrastrukturprojekt: eine Eichhörnchenbrücke. Am Müggelseedamm soll ein Tau gespannt werden, das Eichhörnchen sicher über die Straße bringt – in acht Metern Höhe. Der Weg über die Fahrbahn scheitert allzu oft am dichten Verkehr.

Wie berichtet hatten die Aktion Tier und der Wildtierreferent des Senats zu Vorsicht gemahnt, weil Eichhörnchen im Herbst besonders aktiv sind und zwischen Parks und Wäldern oft über die Fahrbahn rennen, wenn es keinen Weg durch die Baumkronen gibt. Der Müggelseedamm am Wasserwerk Friedrichshagen ist ein solcher Fall. Nach Auskunft des Naturschutzamts Treptow-Köpenick hat ein Bürger auf mehrere Unfälle aufmerksam gemacht. Daraufhin seien zwei stabile Bäume ausgeguckt worden, zwischen denen ein zwei Zentimeter dickes Nylonseil gespannt werden soll, gesponsert von der Aktion Tier. Wenn die Haftungsfrage geklärt sei, werde es gespannt.

Gespannt sind auch die Naturschützer. Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass Seilbrücken funktionieren. Wildtierreferent Derk Ehlert lobt die Köpenicker Initiative – und bittet, ihm unter (030) 9025 1347 weitere Stellen zu melden, an denen es viele Eichhörnchen an Hauptstraßen ohne Baumkronendach gibt.

Eichhörnchen halten keinen Winterschlaf, sondern ruhen in Kobeln (Nestern), die sie gelegentlich verlassen, um im Herbst vergrabene Nüsse zu holen. Wer einen solchen Kobel auf dem eigenen Balkon vorfinde, solle sich einfach freuen, sagt Ehlert: „Eichhörnchen sind völlig ungefährlich.“

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