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Ein Eichhörnchen auf einem Ast
© dpa

Von Tag zu Tag: Eichhörnchen springen jetzt barrierefrei

Im Herbst sind Eichhörnchen besonders aktiv und an Straßen deshalb besonders gefährdet: Bernd Matthies ist deshalb beglückt über den Köpenicker Eichhörnchenschutz. Wo nicht genug Bäume sind, turnen sie nun per Seil über die Fahrbahn.

Was ist rot, hat einen buschigen Schweif und hüpft von Ast zu Ast? Wird die Frage im Religionsunterricht gestellt, dann greift der alte Klein-Fritzchen-Witz: „Wie ich den Laden hier kenne“, sagt er erfahrungsgesättigt, „wird es wohl wieder das kleine Jesuskind sein.“ Wenn jetzt aber drunten im Berliner Süden lange Seile über die Fahrbahn gespannt werden und Tiere mit buschigem Schweif drüberhüpfen, dann können wir ausnahmsweise ganz sicher sein: Das sind Eichhörnchen.

Das Trauliche, je geradezu Anheimelnde an diesem Vorgang ist die Zufriedenheit, die er in unsere Herzen pflanzt. Da mag der neue Flughafen krachbumm immer weiter in die Grütze gehen, da mag der Verkehr auf sämtlichen Hauptstraßen dank sorgfältiger Koordination alle Tage zusammenbrechen, da mag der Eishauch der Schuldenbremse durch die öffentlichen Haushalte ziehen. Und doch findet Berlin noch die Muße, seinen Eichhörnchen einen barrierefreien Übergang über den Müggelseedamm zu garantieren. Und dazu sogar noch einen Sponsor, der Geld locker macht.

Nein, wir wollen darüber nicht spotten. Die Eichhörnchen werden es uns danken, dass sie ihre Nüsse nicht mehr durch den tosenden Verkehr schleppen müssen. Allerdings: Werden sie das Seil auch finden? Wenn nicht, muss doch noch ein Hüpfbeauftragter eingestellt werden.

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