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Testlauf. Moderatorin Barbara Schöneberger (Mitte) posiert am Mittwoch in den Messehallen mit Musikern für die Echo-Verleihung.
© Jens Kalaene/dpa

Gala in Berlin: „Echo“ mit Schweigeminute

Mit dem Echo-Preis feiert sich die deutsche Musikindustrie jedes selber. Jetzt überschattet das Flugzeugunglück die Gala - Germanwings ist Sponsor. Neben Auftritten von Helene Fischer und Nana Mouskouri ist eine Schweigeminute geplant.

Vor dem Hintergrund der Flugzeugkatastrophe in den französischen Alpen verleiht die deutsche Musikindustrie an diesem Donnerstag ihre Echo-Preise. Als Gäste der 24. Echo-Verleihung wurden unter anderem Herbert Grönemeyer, Udo Lindenberg und Deichkind erwartet. Das Erste überträgt die Gala am Donnerstag um 20.15 Uhr live. Moderiert wird die Show von Barbara Schöneberger.

Als Reaktion auf das Unglück sagte Germanwings seine Teilnahme ab. Die Airline ist Sponsor beim Echo. Acht bis zehn Vertreter der Fluggesellschaft hätten ihren Besuch gestrichen, sagte ein Sprecher.

Die Organisatoren der Gala, der Bundesverband Musikindustrie und seine Partner, entschieden, „der Opfer des Fluges 4U9525 in der Sendung mit einer Schweigeminute zu gedenken“.

Der Musikpreis wird in mehr als 30 Kategorien vergeben. Wie im vergangenen Jahr geht Schlagerstar Helene Fischer als Favoritin ins Rennen. Sie ist viermal nominiert; unter anderem könnte „Atemlos durch die Nacht“ zum Hit und „Farbenspiel“ zum Album des Jahres gekürt werden. Ebenfalls viermal nominiert: Andreas Bourani („Auf uns“). Er könnte beispielsweise in Künstler Rock/Pop national werden.

Die griechische Sängerin Nana Mouskouri (80) wird für ihr Lebenswerk geehrt. Gentleman, Campino, Andreas Gabalier und die Eurovision-Song-Contest-Kandidatin Ann Sophie werden während der Show auftreten. In der Königsdisziplin - dem Album des Jahres - treten AC/DC, Helene Fischer, Herbert Grönemeyer, Pink Floyd und die Künstler der Serie „Sing meinen Song“ an. Udo Lindenberg erhält den Sozial-Echo.  Für Zündstoff könnte die doppelte Nominierung der Deutschrockband Frei.Wild sorgen. Vor zwei Jahren war die Südtiroler Gruppe nach Protesten von der Nominierungsliste gestrichen worden. Mitbewerber hatten der Gruppe Nähe zur rechten Szene unterstellt und mit Boykott gedroht. Die Band hatte extremistische Tendenzen bestritten. Bereits 2014 war Frei.Wild dann erneut nominiert - lehnte aber eine Teilnahme bei der Gala ab.

Einen Echo mit nach Hause nehmen kann in den meisten Kategorien nur, wer auch in den Charts erfolgreich war. Nominiert sind nach Angaben des Musikverbandes die Bestplatzierten der offiziellen deutschen Top-100-Album-Charts. Eine Jury wählt dann aus den fünf Bestplatzierten je Kategorie ihre Favoriten.

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