Scheiben bei Berliner CDU-Büros zerstört: Drei Attacken in zwei Tagen
Unbekannte Täter attackieren die Räume bekannter CDU-Politiker in Berlin. Es wird ein extremistischer Hintergrund vermutet - von welcher Seite ist unklar.
Berliner CDU-Politiker werden mit einer Serie von Anschlägen terrorisiert. In der Nacht zu Mittwoch traf es den Bundestagsabgeordneten Jan-Marco Luczak. Unbekannte Täter schlugen an seinem Bürgerbüro in der Kolonnenstraße in Tempelhof-Schöneberg alle Scheiben ein.
Luczak hält eine linksextreme Attacke für wahrscheinlich, da er am Tag zuvor den vom rot-rot-grünen Senat beschlossenen Mietendeckel scharf kritisiert und als verfassungswidrig bezeichnet hatte. Er stehe wegen seiner Position zum Mietrecht „seit längerem im Fokus linksextremer Kräfte“, sagte Luczak am Mittwoch. Die Polizei vermutet ebenfalls einen politischen Hintergrund, die Abteilung Staatsschutz übernahm die Ermittlungen.
In der Nacht zu Dienstag hatten bereits mehrere Täter die Scheiben des Bürgerbüros des Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler in der Zähringer Straße in Wilmersdorf zerstört. Am Dienstag wurden zudem eine Glastür und ein Fenster am Büro von Stephan Lenz stark beschädigt. Lenz sitzt für die CDU im Abgeordnetenhaus und leitet den Untersuchungsausschuss zum Anschlag auf den Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz im Dezember 2016. Auch zu den Angriffen auf Gröhler und Lenz ermittelt der polizeiliche Staatsschutz.
Der politische Hintergrund der Attacken ist unklar. Sicherheitskreise vermuten linksextreme Täter. Der Staatsschutz schließt aber zumindest im Fall Gröhler einen rechtsextremen Angriff nicht aus. Im Bürgerbüro „Café Wahlkreis“ fand nur wenige Stunden vor der Tat eine Veranstaltung zum Thema „Antisemitismus: wie steht es um jüdisches Leben in Deutschland?“ statt. Als Gastredner trat Felix Klein auf, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland.
Zeugen des Angriffs auf Gröhlers Bürgerbüro sprachen von dunkel gekleideten Tätern. Ein Zeuge vermutete, die Gruppe sei der rechten Szene zuzurechnen. Sicherheitskreise sind jedoch skeptisch. Vermummte Täter, die auf Fahrrädern erscheinen und mit Steinen auf Scheiben einschlagen, seien eher aus der linksextremen Szene bekannt, hieß es. Natürlich sei nicht auszuschließen, dass rechte Antisemiten den „Modus operandi“ kopiert hätten. Bislang sei keine exakte Zuordnung möglich, zumal es noch keine Bekennung gebe.
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