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Nach dem Anschlag auf Klaus-Dieter Gröhlers "Café Wahlkreis" wurden die zerstörten Fenster provisorisch abgedichtet.
© Cay Dobberke
Update

Nach Veranstaltung gegen Antisemitismus: Berliner Büro von CDU-Politiker Gröhler attackiert

Unbekannte haben die Scheiben des Bürgerbüros von Klaus-Dieter Gröhler zerstört. Berliner Politik solidarisiert sich mit dem CDU-Mann.

In der Nacht zu Dienstag hat es einen Anschlag auf das Bürgerbüro des CDU-Bundestagsabgeordneten Klaus-Dieter Gröhler in Berlin-Wilmersdorf gegeben. Wie eine Sprecherin des früheren stellvertretenden Bezirksbürgermeisters mitteilte, wurden alle fünf Schaufensterscheiben des Wahlkreisbüros in der Zähringerstraße 33 zerschlagen. Die Polizei bestätigte den Angriff.

Gegen ein Uhr morgens seien mehrere Täter mit Fahrrädern gekommen, berichteten Zeugen dem Tagesspiegel. Sie hätten mit Steinen die Scheiben eingeschlagen und seien schnell weiter gefahren. Der Krach der berstenden Scheiben sei in der ganzen Nachbarschaft zu hören gewesen.

Die zerschlagenen Fensterscheiben des Wilmersdorfer Bürgerbüros.
Die zerschlagenen Fensterscheiben des Wilmersdorfer Bürgerbüros.
© Büro Klaus-Dieter Gröhler

Gröhler selbst vermutet einen Zusammenhang mit einer Veranstaltung zum Thema Antisemitismus, die am Montagabend in seinem Wahlkreisbüro stattfand. Zu Gast war Felix Klein, der Beauftragte der Bundesregierung für jüdisches Leben in Deutschland und den Kampf gegen Antisemitismus.

Die Veranstaltung war zuvor im ganzen Kiez beworben worden, sagte Gröhlers Büroleiterin dem Tagesspiegel. Es wurden Plakate am Bürgerbüro angebracht und Flyer im Kiez verteilt. Etwa 50 Menschen waren der Einladung gefolgt.

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„Dass die Scheiben meines Wahlkreisbüros wenige Stunden nach der Veranstaltung mit Dr. Felix Klein eingeschlagen worden sind, ist sicher kein Zufall“, teilte Gröhler mit. „Ich werde mich aber nicht einschüchtern lassen.“

Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler.
Der CDU-Bundestagsabgeordnete Klaus-Dieter Gröhler.
© promo

Die Berliner Grünen-Bundestagsabgeordnete Lisa Paus erklärte: „Im Kampf gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus stehen alle demokratischen Parteien zusammen.“ Sie erklärte ihre Solidarität mit CDU-Mann Gröhler.

Veranstaltung zum Mord an Walter Lübcke geplant

Der Berliner CDU-Landesvorsitzende Kai Wegner erklärte: „Es darf in Berlin keinen Platz für Hass, Gewalt und Extremismus geben. Das Gift des Antisemitismus muss überall bekämpft werden, wo wir darauf stoßen.“

Als frei gewählter Abgeordneter werde er weiter die Themen öffentlich diskutieren, die er für richtig halte, sagte Gröhler, Wahlkreisabgeordneter des Bezirks Charlottenburg-Wilmersdorf, am Dienstag. Am 27. November werde in seinem Büro eine Veranstaltung zum Mord an Walter Lübcke stattfinden.

Der Kasseler Regierungspräsident war im Juni 2019 mit einem Kopfschuss ermordet worden. Der mutmaßliche Täter ist ein Neonazi.

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