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Klaus Lederer zu Gast beim Tagesspiegel-Wahlforum.
© Mike Wolff

Wahlen in Berlin: Diebstahl im Wahlkampfstress

Der Linke Klaus Lederer war zu gestresst, um einkaufen gehen, und musste aus der Parteizentrale Toilettenpapier klauen. Thomas Loy hat Mitleid mit den Wahlkämpfern in der Septemberhitze.

Es war ja nur Toilettenpapier, aber prinzipiell gesehen ist Diebstahl im Wahlkampfstress nicht anders zu beurteilen als mitten in der Legislaturperiode. Linken-Langfinger Klaus Lederer hat zugegeben, eine Rolle Klopapier aus der Parteizentrale entwendet zu haben, weil er nicht mehr zum Einkaufen gekommen sei. Geht ja jetzt um jede Stimme. Für den Wähler bedeutet das, mit vollem Einkaufswagen besser nicht in die Nähe eines Linken-Wahlstandes zu geraten. Jetzt weiß man immerhin, was das Wort Verteilungsgerechtigkeit im Sinne des sozialistischen Wahlprogramms genau bedeutet.

Aber sie können einem auch leidtun, die Wahlkampfendspurtler in der Septemberhitze. Die Grünen kämpfen sich mit ihren sonnenblumengeschmückten Hollandrädern von Termin zu Termin, und ist der Schlauch kaputt wegen der vielen Scherben in der Stadt, sollte man den Kandidaten schon mal spontan sein eigenes Rad ausborgen. So ist das gemeint auf den Plakaten in Kreuzberg „Willkommen bei den Gutmenschen.“ Und ein paar Wasserflaschen gegen das Dehydrieren wären auch nicht schlecht.

Doping sollte man besser unterlassen

Die Amtsträger können im Notfall ihre Bodyguards zum Schokoriegelholen in den nächsten Späti schicken. Auch Fastfoodketten eignen sich gut für hyperaktive Stimmensammler. Wenn gar nichts mehr geht, hilft vielleicht ein Besuch im Görlitzer Park...

Aber das ginge nun deutlich zu weit. Selbst Piraten müssen, wenn sie schon für die Legalisierung von Cannabis eintreten, zumindest im Wahlkampf jede Form von Doping unterlassen. Nachher weiß wieder niemand, was er vor der Wahl alles versprochen hat. Lederer zumindest geht danach einkaufen. Oder beauftragt seinen Bodyguard.

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