Empfang in der italienischen Botschaft: Die Straßenjungs von der Berlinale
Der italienische Botschafter lud die jungen Stars des Films "Piranhas" ein. Auch der künftige Filmfest-Chef, Carlo Chatrian, war da.
Für den neuen italienischen Botschafter Luigi Mattiolo, der erst im Dezember die Nachfolge von Pietro Benassi antrat, gab der traditionelle Empfang zur Berlinale vielerlei Gründe zum Stolz. Zum einen hatte er die historische neapolitanische Krippe aus dem 18. Jahrhundert im Empfangsraum stehen gelassen.
Mit den vielen sinnlichen Alltagsszenen ist sie für ihn auch ein zeitloser Ausdruck italienischer Kunst, und an diesem Abend vor allem war sie eine Steilvorlage für die Selfies der neapolitanischen Straßenjungs mit den markanten Gesichtern aus dem Wettbewerbsbeitrag "Piranhas".
Dass Botschaftsgäste des Englischen nicht mächtig sind, erlebt man nicht so oft, aber auch das war ein Grund zum Stolz, weil es eben keine Schauspieler waren, sondern echte Jungs aus Neapels Straßen, die den schwierigen Dialekt ihrer Heimat gar nicht neu lernen mussten. Sechs Monate habe das Casting gedauert, aus 4000 Bewerbern seien seine acht jungen Gäste auserwählt worden, erzählte der Botschafter. Seine Ansprache über die Bedeutung der Berlinale gipfelte in der Begrüßung seines Landsmannes Carlo Chatrian, der im Juni die künstlerische Leitung des Festivals übernimmt.
Zurückhaltend im Auftreten war der Künftige in der Menge erkennbar an dem dichten Ring von Gästen, die ihn in immer wechselnden Formationen umgaben. Für den Direktor des italienischen Kulturinstituts, Luigi Reitani, bot der späte Abend eine gute Gelegenheit, Stoff zu sammeln für eine Sonderveranstaltung mit Filmemacher Claudio Giovannesi am Mittwochabend.
Mit dabei waren auch die Regisseurin von "Flesh Out", Michela Occhipinti, mit Team und Agostino Ferrente, der Regisseur von "Selfie".