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Der Berliner Mietendeckel soll im ersten Quartal 2020 in Kraft treten.
© Jörg Carstensen/dpa

Mietendeckel in Berlin: Die Preise sinken bei Neuvermietungen

Der Mietendeckel macht Vermieter in der Hauptstadt vorsichtiger: Das legen neue Daten nahe. Gleichzeitig steigen die Preise für Eigentumswohnungen.

Zuletzt haben Vermieter in Berlin beim Mieterwechsel etwas weniger Miete verlangt. Nach Daten des Hamburger Beratungsunternehmens F+B lagen die Angebotsmieten von Juli bis September etwa 1,4 Prozent niedriger als in den drei Monaten zuvor, als sie ebenfalls sanken. Standardwohnungen standen demnach im Schnitt mit 9,10 Euro kalt je Quadratmeter in den Inseraten. Verglichen mit dem Vorjahr stagnieren die Angebotsmieten.

Für Wohnungskäufer wird es demnach aber weiter teurer, auch wenn die Preise langsamer steigen als in den Vorjahren. Für eine Eigentumswohnung werden im Schnitt 3643 Euro je Quadratmeter verlangt, gut fünf Prozent mehr als vor einem Jahr.

Nach Jahren kräftig steigender Mieten in vielen Städten gebe es Anzeichen einer Beruhigung am Immobilienmarkt, heißt es bei dem Institut, das Daten für Mietspiegel etwa auch in Berlin erstellt. Vermieter seien wegen der Regulierung der Wohnungsmärkte vorsichtiger, meinen die Forscher.

Dass die Angebotsmieten nicht mehr steigen, liegt für das Institut in Berlin auch am geplanten Mietendeckel. Der Senat in der Hauptstadt will die Mieten für 1,5 Millionen Wohnungen fünf Jahre lang einfrieren.

„Vermieter agieren bei neuen Verträgen angesichts der politischen Großwetterlage zurückhaltender.“ Zudem wirke die verschärfte Mietpreisbremse. Seit Januar müssen Vermieter die Konditionen alter Mieter offenlegen und bei überhöhten Mieten auch Geld zurückzahlen.

Angesichts der Niedrigzinsen und Milliarden an freiem Kapital an den Finanzmärkten fließe aber weiter viel Geld in den deutschen Immobilienmarkt. „Insofern rechnet F+B aktuell nicht mit einer Trendwende.“

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Eine Ausnahme könnte Berlin sein, wo die Opposition Klagen gegen den Mietendeckel angekündigt hat.

Dort konzentrierten sich Investoren auf Neubauten und warteten mit Instandhaltungen ab, beobachtet F+B. „Sie hoffen, die regulatorische Durststrecke zu überstehen.“

Viele Investoren hätten sich mit vorübergehenden Einbußen abgefunden, meint Leutner. „Sollte aber der Mietendeckel vor Gericht Bestand haben, ist mit Preisrückgängen auf breiter Front zu rechnen.“

Grundlage für den F+B Wohnindex sind Angebotsdaten von mehr als 30 Millionen Objekten in Deutschland, die etwa um empirische Abschläge beim Kauf und um Angebots-Dubletten und Wiederholungen bereinigt wurden. (dpa)

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