Internationale Gartenausstellung in Marzahn: Die Iga, eine Fotografin - und viele, viele Bilder
Laub im Herbst, Matsch im Winter, und jetzt: Farbe auf dem Iga-Gelände! Beim Langzeitfotoprojekt von Tagesspiegel-Fotografin Kitty Kleist-Heinrich sind tolle Aufnahmen entstanden - trotz Höhenangst.
Das Ziel kennt sie, na klar. Am Alex rechts rum, immer die Landsberger runter, vorbei am Velodrom und der alten Bockwindmühle Marzahn – und dann, nach 16.000 Metern und 40 Fahrt Minuten, ist sie am Ziel: am IGA-Gelände.
Diesen Weg fährt Kitty Kleist-Heinrich seit Monaten, Woche für Woche, manchmal auch drei Tage hintereinander. Sie ist Fotografin beim Tagesspiegel, seit 1999 schon, und hatte mit Marzahn in dieser Regelmäßigkeit wenig zu tun. Sie ist in Friedrichshagen geboren und groß geworden, Marzahn lag selbst als Kind schon ziemlich weit weg. „Und jetzt werde ich dort mit Handschlag begrüßt.“
Kitty Kleist-Heinrich betreut ein Langzeitfotoprojekt: den Bau der IGA. Eine Aktion, die in diesen Tagen auch als Buch erscheinen wird. Wie all die anderen Bauarbeiter, Gärtner, Landschaftsarchitekten sah sie in all diesen Monaten das Laub im Herbst fallen, stapfte durch den Matsch, schlitterte durch den Schnee, erkundete die Nachbarschaft („nebenan ist eine wunderbare Kleingartenkolonie, mit echten Berlinern und entsprechendem Humor“) und erfreut sich im Frühling an jedem Strauch, an jedem Baum, an jeder Blüte.
Die Iga eröffnet am 13. April
Gründonnerstag, 13. April, ist das allerletzte Ziel erreicht: die IGA-Eröffnung. Drumherum ist auf dem 104 Hektar großen Gelände neben den Gärten der Welt in Marzahn ohnehin fast alles startklar für das Gartenfest, das bis zum 15. Oktober genau 186 Tage lang andauert.
Im Mittelpunkt: die Seilbahn mit ihrer Länge von 1,5 Kilometer Länge und 64 Gondeln. Und das filigrane und begehbare Aussichtsbauwerk namens „Wolkenhain“ auf dem Kienberg. Und dann sind da noch eine Natur-Bobbahn, ein Amphitheater, Spielplätze und natürlich: viel Grün. Vom Pfad unter Bambus im China-Kabinett bis zum wasserreichen Schaustück aus dem Libanon reicht die Weltreise von neun Landschaftsarchitekten aus allen Kontinenten. Und dann gibt es noch an der Wuhle den Märkischen Garten und im Süden die Wassergärten. Sie laden zum Gang durch Regenwald ein, vorbei an Quellen, am Wasserfall.
Seit 2012 hat die IGA-Tochtergesellschaft der Grün Berlin GmbH das geplant. Grün Berlin betreut auch Anlagen wie den Britzer Garten, die Gärten der Welt oder das Tempelhofer Feld. Nun wurden 100 Millionen Euro in die Gartenschau investiert, bis zu drei Millionen Besucher aus aller Welt werden erwartet.
Acht Gondeln haben übrigens einen gläsernen Boden. Die hat Tagesspiegel-Fotografin Kitty Kleist-Heinrich allerdings nicht betreten mit ihrer Kamera. „Ich hab’ ja Höhenangst.“
Das Buch zur IGA erscheint am 7. April, kostet 7,50 Euro und ist auch bei uns im Tagesspiegel-Shop am Anhalter Bahnhof in Kreuzberg erhältlich.