Berliner Mietspiegel 2019: Der Wohnungsmarkt kann tatsächlich gebändigt werden
In Berlin steigen die Mieten erstmals nicht mehr stärker als zuvor. Das ist ein Verdienst des Senats. Trotzdem gibt es zu wenig Wohnungen. Ein Kommentar.
Überraschung! Erstmals seit Jahren ist der Trend zu immer schneller steigenden Mieten in Berlin gestoppt. An diesem Montag stellt die Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher, den neuen Mietspiegel vor.
Auf den Mietspiegel berufen sich fast alle Hauseigentümer, wenn sie die Miete erhöhen. Das geht nun nur noch mit angezogener Handbremse: Die Durchschnittsmiete in Berlin steigt zwar weiter – aber mit „nur“ 2,5 Prozent erstmals nicht mehr stärker als zuvor und ungefähr im Einklang mit der allgemeinen Teuerung. Sie bleibt unter sieben Euro.
Das ist viel weniger, als wenn der Wohnungsmarkt nicht bis zum Anschlag reguliert worden wäre. Und es ist ein Verdienst des Senats, genauer: der Linken und ihrer Senatorin Lompscher. Und der Grünen.
Deren Mietenpolitikerinnen und deren Justizsenator verfassten die mietbremsenden Verordnungen und Gesetze teils selbst.
Das zeigt: Politik wirkt und kann den Markt bändigen. Sogar dann, wenn Mangel herrscht. Unverändert gilt aber: Es gibt zu wenig Wohnungen. Womit wir bei Ihren Hausaufgaben wären, liebe Senatorin Lompscher! Jetzt, wo mietenpolitisch alles getan ist, gilt es zu bauen! Und hier hinkt der Senat hinter seinen Versprechen her.