Remix des Kino-Klassikers: "Der Himmel über Berlin" kommt wieder
Am 12. April kommt eine Neufassung von Wim Wenders’ Film „Der Himmel über Berlin“ auf die Leinwand. Der Film war bereits auf der Berlinale zu sehen.
Oh, Berlin, du schönste Stadt. Einer der ganz großen Berlin-Filme, Wim Wenders’ gefeierter Klassiker „Der Himmel über Berlin“, kommt am 12. April erneut auf die Leinwand. Mehr als 30 Jahre nach der Premiere ist der Streifen technisch aufwendig restauriert worden. Dank der Aufarbeitung fühlt es sich im Kino dann auch so an, als würde man endlich die Watte aus den Ohren nehmen und die verschmierte Brille absetzen, klar und scharf sind Bild und Ton jetzt.
Aber der Film lohnt sich natürlich auch wegen des Inhaltes. Für die Jüngeren: Es geht um die Engel Damiel und Cassiel, die durch das Berlin der 80er Jahre wandern, die Menschen beobachten und ihren Gedanken lauschen. Als sich Damiel in die Trapezkünstlerin Marion verliebt, will er nicht länger Engel sein, sondern Mensch: Irdisch, sinnlich, sterblich. Herrlich melancholisch, das Ganze.
Man verliert sich in Eleganz und Traurigkeit der Trapezkünstlerin, seufzt dann angesichts der Bilder aus dem Berlin der 80er Jahre. Der Film ist ja auch eine Liebeserklärung an die Stadt: so vertraut und doch irgendwie fremd wirken die wunderschönen Schwarz-Weiß-Aufnahmen von markanten Orten wie der Gedächtniskirche, dem Lietzensee und den Yorckbrücken. Der Potsdamer Platz ist noch ganz unbebaut und leer.
Die Altbauten Charlottenburgs mit ihren vielen Hinterhöfen und Bewohnern: Sorgenvolle Erwachsene, unbekümmerte Kinder. Und trotz der Schwermütigkeit ist der Film besonders gegen Ende auch eine Liebeserklärung an das Leben, die Farben, die Fähigkeit zu fühlen und zu lieben.
Die restaurierte Fassung des Films war bereits auf der diesjährigen Berlinale in der Rubrik Berlinale Classics zu sehen. Hauptdarsteller sind Bruno Ganz, Solveig Dommartin und Peter Falk. Der Film gewann mehrere Preise, unter anderem 1987 auf den Filmfestspielen in Cannes. Obwohl „Der Himmel über Berlin“ inhaltlich nicht sonderlich anspruchsvoll ist, ist es doch eine Freude, den Streifen anzuschauen. Ästhetisch sind die Luftaufnahmen von Berlin. Und immer der weite, große Himmel: so unergründlich wie die Stadt selbst.
Louisa Lenz