„Black Lives Matter“: Demonstranten sagen auch in Berlin „Nein zu Rassismus“
Nach dem Tod von George Floyd ist eine „Silent Demo“ geplant. Zugleich wird vor Rechtsextremen gewarnt. Und Attila Hildmann rollt mit seinem Korso los.
Nach den Protesten gegen die Corona-Beschränkungen gehen viele Berliner auch an diesem Wochenende wieder auf die Straße. Die Kritiker der Pandemiemaßnahmen wollen sich ab Samstagmittag sowohl am Alexanderplatz, als auch an der Straße des 17. Juni zu Kundgebungen versammeln.
Der rechtsoffene Autokorso um Autor und Koch Attila Hildmann soll auch an diesem Samstag wieder stattfinden, ab 13 Uhr sollen 1000 Fahrzeuge vom Olympischen Platz bis zur Museumsinsel ihren Weg rollen.
Dazu kommen an diesem Wochenende mehrere Anti-Rassismus-Demonstrationen, ausgelöst durch die Massenproteste in den USA. Die Ermordung des Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis führte zu einer weltweiten Welle der Empörung; auch in Berlin gab es Proteste. In Solidarität mit der „Black Lives Matter“-Bewegung wird in den sozialen Netzwerken seit Tagen zu der deutschlandweiten Kundgebung „Nein zu Rassismus“ eingeladen.
Nach Angaben der Polizei wollen sich am Sonnabend ab 14 Uhr 1500 Teilnehmer am Potsdamer Platz versammeln. Die Veranstalter dagegen rufen nun zu einem stillen Protest am Alexanderplatz auf und rechnen mit mehreren tausend schwarz gekleideten Teilnehmern bei der „Silent Demo“.
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Zugleich wird vor einer Gegendemonstration der rechtsextremen „Patriotic Opposition Europe“ am Brandenburger Tor gewarnt. Die Veranstalter von „Nein zu Rassismus“ raten ihren Demonstranten, das Gebiet um das Brandenburger Tor sowie die öffentlichen Verkehrsmittel zu meiden und sich nur in Gruppen zu bewegen.
Der Aufmarsch der Rechtsradikalen soll sich kreisförmig vom Pariser Platz über Unter den Linden und die Wilhelmstraße, den Simsonweg und den Platz des 18. März zurück zum Pariser Platz bewegen. Sprechen wird dort unter anderem Sven Liebich, dessen Anhänger am Mittwoch vor dem Landgericht mit einem ZDF-Team aneinandergerieten.
Amélie Baasner