ADFC Berlin-Kreuzberg: Demo gegen Radstreifen auf der Gitschiner Straße
Die Kreuzberger Stadtteilgruppe des ADFC will am Dienstag gegen Radstreifen auf der Gitschiner Straße demonstrieren. Die 13 Jahre alte Planung sei nicht mehr zeitgemäß.
Jahrelang hat der Allgemeiner Deutsche Fahrradclub (ADFC) Radstreifen auf der Fahrbahn gefordert, nun demonstriert er dagegen. Die Kreuzberger Stadtteilgruppe des ADFC ruft zu einer Protestversammlung am Dienstag in der Gitschiner Straße auf. Das Bezirksamt lässt derzeit zwischen Lindenstraße und Kottbusser Tor 1,50 Meter breite „Schutzstreifen“ mit weißer Farbe markierten. Die Parkplätze werden dafür vom rechten Fahrbahnrand unter die Hochbahn auf den mit hohem Aufwand verbreiterten Mittelstreifen verlegt. „Die 13 Jahre alte Planung ist alles andere als zeitgemäß“, teilte die Bezirksgruppe mit.
Sie kritisierte, dass „Radaktivisten vom ADFC und des Volksentscheids beide Augen zugedrückt haben, damit überhaupt etwas passiert“. Die Bezirksaktivisten kritisieren, dass „Kreuzberg weiter an der autogerechten Stadt baut“. Tatsächlich behalten Autos pro Richtung zwei Spuren, hinzu kommt eine fünfte unter der Hochbahn als Zufahrt für die Parkplätze. Die Aktivisten befürchten, dass auch der „Schutzstreifen“ ständig illegal zugeparkt sein wird, da keine bauliche Abtrennung vorgesehen ist. Nach Angaben des Bezirks-ADFC widerspricht die Planung den aktuellen Regelwerken zur Radverkehrsplanung, da an der Gitschiner Straße mehr als 20.000 Autos am Tag fahren.
Die Demo beginnt am Dienstag um 17.30 Uhr in der Gitschiner Straße Höhe Hausnummer 59.