Von Flughafen bis Eisstadion: Das sind die Standorte der Corona-Impfzentren in Berlin
Der Senat plant mit einem Start der Immunisierung im Dezember. Wer zuerst Anspruch hat, ist noch nicht ganz klar.
Bis Mitte Dezember sollen in Berlin sechs Corona-Impfzentren entstehen. Am Dienstag gab Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nach der Senatssitzung bekannt wo. Die Standorte sind die Messe (Halle 11), der Flughafen Tegel (Terminal C), der Flughafen Tempelhof, das Erika-Hess-Eisstadion in Wedding, das Velodrom in Prenzlauer Berg und die Arena Berlin in Alt-Treptow.
Noch ist kein Impfstoff offiziell zugelassen, die Planungen für den Start der Impfungen auf laufen trotzdem auf Hochtouren, erklärte Gesundheitssenatorin Kalayci. Täglich könnten an den sechs Standorten bis zu 20000 Menschen geimpft werden, erklärte Kalayci und sprach angesichts von dann mehr als 3000 Impfungen pro Standort und Tag von einer „großen Herausforderung“.
Ausnahmen für die Impfung in den Zentren sind für Bewohner von Pflegeeinrichtungen vorgesehen. Sie sollen in den Einrichtungen selbst geimpft werden.
Den Aufbau der Impfzentren koordinieren soll Albrecht Broemme – Berlins bekannter Ex-Feuerwehrchef und früherer Präsident des Technischen Hilfswerks.
Grundlage der Planungen sei ein Beginn der Impfungen noch im Dezember, erklärte Kalayci. Zwar gebe es derzeit noch viele offene Fragen zu Umfang und Zeitpunkt der Lieferungen, „wir bereiten uns aber so vor, dass wir im Dezember starten können“, sagte sie. Neben den Standorten ging es auch um die Frage, wer zuerst Zugang zum Impfstoff bekommt.
Von einer „ganz ganz schweren Entscheidung“ sprach Kalayci mit Blick auf die Frage, wer wann Anspruch auf eine Impfung bekommen soll. Sie forderte den Bund auf, für eine deutschlandweit einheitliche Priorisierung zu sorgen.
Ihrer eigenen Besprechungsunterlage zufolge sollten als „1. Zielgruppe“ zunächst Menschen über 75 Jahre oder mit Grunderkrankungen und höherem Risiko schwerer Krankheitsverläufe geimpft werden. Berlinweit liegt deren Zahl bei rund 390.000 Personen.
Die „2. Zielgruppe“ sind die rund 90.000 Mitarbeiter in Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen. Angehörige der 3. Zielgruppe, zu der unter anderem Mitarbeitern der öffentlichen Daseinsvorsorge aber auch des Lebensmittelhandels oder Justizvollzugs gehören, dürften von einer ersten Tranche des Impfstoffs nichts abbekommen.
Berechnungen der Gesundheitssenatorin zufolge könnten 900.000 der ersten Impfdosen nach Berlin geliefert werden - „maximal“. Weil der Impfstoff zweifach injiziert werden muss, um seine Wirkung zu entfalten, können maximal 450.000 Menschen geimpft werden. Selbst Angehörige des Gesundheitsbereiches gehen demnach zunächst leer aus.
Wie macht man einen Termin für die Impfung aus?
Darüber hinaus räumte Kalayci ein, dass noch zahlreiche Fragen zu klären sind. Wie genau die Impfungen ablaufen sollen, wer sie durchführt und wie die Termine für die Impfungen vereinbart werden, ist derzeit unklar.
Im Gespräch sei ein bundesweit einheitliches Modul zur Vereinbarung der Termine in den Impfzentren, erklärte Kalayci und verwies auf das Bundesgesundheitsministerium. Ob das Modul kommt und bis zur Zulassung des Impfstoffs eingerichtet wird, ist derzeit völlig unklar.
Denkbar sei ein Amtshilfeersuchen bei der Bundeswehr, beispielsweise bei der Registrierung und Anmeldung von Menschen in den Impfzentren. Auch ein „Plan B“, beispielsweise durch die Nutzung des Terminbuchungsverfahrens der Bürgerämter, sei möglich, erklärte Kalayci. Aus den Reihen der Grünen-Fraktion kamen mit Blick darauf Bedenken in Sachen Barrierefreiheit. Die Terminbuchung der Bürgerämter erfolgt größtenteils online. Angehörige der Risikogruppe könnten damit Probleme haben.
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Neben der Beratung über die Impfstrategie beschäftigte sich der Senat mit der größtenteils ergebnislosen Ministerpräsidentenkonferenz vom Montag. Statt neue Maßnahmen zu beschließen, einigten sich die Senatoren darauf, die kommende Woche abzuwarten.
Am Mittwoch wollen die Länderchefs und Kanzlerin Angela Merkel (CDU) erneut beraten. Am Tag darauf ist eine Senatssondersitzung geplant. Neben der Verlängerung von Beschränkungen seien auch erste Lockerungen je nach Infektionsgeschehen denkbar, hieß es. Diese könnten etwa Restaurants oder Kultureinrichtungen betreffen. Zudem beschloss der Senat am Dienstag die Lieferung von 60.000 FFP2-Masken an Pflegeheime und von mehr als zehn Millionen Mund-Nasen-Bedeckungen an Schulen.
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