Anmeldungen der Siebtklässler 2020: Das sind Berlins gefragteste Oberschulen
Wohin nach der Grundschule? Rund 26.000 Familien mussten sich Ende Februar entscheiden. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse der diesjährigen Schulwahl vor.
Das sind die Listen, auf die viele Familien händeringend warten: Die Top Ten der nachgefragtesten Sekundarschulen und Gymnasien. Die Senatsverwaltung für Bildung veröffentlichte sie am Montag.
Jedes Jahr fällt die Rangfolge etwas anders aus als in den Vorjahren, weil Schulen, die im Vorjahr stark nachgefragt wurden, im Folgejahr mitunter gemieden werden: So versuchen die Familien, ihre Chancen zu erhöhen. Entsprechend verschwand etwa das Weißenseer Primo-Levi-Gymnasium von der Liste, dass 2019 übernachgefragt gewesen war und sogar auf Platz 1 gestanden hatte.
Bei den Sekundarschulen gibt es etwas weniger Bewegung, aber auch hier fehlen Schulen, die sonst meist unter den Top Ten waren, wie etwa die Gustav-Heinemann-Schule in Tempelhof.
- Das sind die zehn nachgefragtesten Sekundarschulen 2020: Max-Beckmann-Schule, Martin-Buber-Oberschule, Carl-Zeiss-Schule, Sophie-Scholl-Schule, Bettina-von-Arnim-Schule, Gutenberg-Schule, Wilma-Rudolph-Schule, Ellen-Key-Schule, Alexander-Puschkin-Schule, Heinz-Brandt-Schule
- Die sind die zehn nachgefragtesten Gymnasien 2020: Carl-von-Ossietzky-Gymnasium, Fichtenberg-Oberschule, Barnim-Gymnasium, Johann-Gottfried-Herder Gymnasium, Friedrich-Engels-Gymnasium, Paul-Natorp-Gymnasium, Rosa-Luxemburg-Gymnasium, Hannah-Arendt-Gymnasium, Käthe-Kollwitz-Gymnasium, Robert-Blum-Gymnasium.
Die Anmeldezeit für die öffentlichen Schulen dauerte vom 17. bis 26. Februar. In dieser Zeit gaben knapp 25.300 Schüler ihre drei Wunschschulen an. Etwa 1.100 Plätze blieben frei – wesentlich mehr als im Vorjahr, als es nur 174 freie Plätze gab und die Schüler gezwungen waren, weite Wege zu den wenigen Ausweichschulen in Kauf zu nehmen.
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Der etwas größere Überhang könnte damit zu tun hat, dass etliche Schulen von den Bezirken gedrängt wurden, mehr Klassen aufzumachen, als es ihre räumlichen Verhältnisse eigentlich zulassen. Es gingen zudem etliche neue Modulare Ersatzbauten ans Netz.
„Eine aufreibende Anmeldephase“
Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) wies darauf hin, dass die Anzahl der Schulplätze in der Jahrgangsstufe 7 um rund 1.270 erhöht wurde, während es nur 330 Schüler mehr als im Vorjahr sind. Im Hinblick auf die Ratlosigkeit vieler Eltern, angesichts der in vielen Bezirken geringen Spielräume eine akzeptable Schule zu finden, räumte Scheeres ein, dass die Anmeldephase „für viele Eltern und ihre Kinder recht aufreibend“ gewesen sei. Ihr sei klar, dass Berlin „bei der Schaffung von Schulplätzen auch in Zukunft nicht nachlassen“ dürfe.
Berlin wächst – ohne neue Schulplätze geht es nicht
Von den 126 öffentlichen Integrierten Sekundarschulen haben 75 Schulen noch 682 freie Plätze; an den 90 aufnehmenden Gymnasien stehen an 50 Schulen noch 427 Plätze zur Verfügung.
Rund 57,6 Prozent der Sechstklässler wählten als Erstwunschschule eine Integrierte Sekundarschule oder Gemeinschaftsschule (2019: 57,9 %), rund 42,4 Prozent entschieden sich für ein Gymnasium (2019: 42,1 %). Zehn Prozent eines Jahrgangs sind allerdings schon nach Klasse 4 auf ein Gymnasium gewechselt.
Wie viele der Bewerber einen Platz an einer ihrer drei Wunschschulen bekommen hat, wird erst im Mai feststehen. Im Jahr 2019 war dies bei rund 92 Prozent der künftigen Siebtklässler gelingen. Auf „Ausgleichskonferenzen“ der Bezirke werden dann im Mai die Schüler verteilt, die keinen Wunschplatz haben und nicht selbst eine Alternative finden.
Die Zahl der Schüler, die sich nach einer Alternative umsehen mussten, steigt von Jahr zu Jahr: 2019 waren es 2900, 2018 rund 1950, 2017 waren es 1780 und 2014 sogar unter 1000.