Vor Parteitag in Berlin: CSU-Frauen kritisieren Dominanz der Männer
Die Frauen-Union der CSU hat vor dem Parteitag in Berlin die geplante Verschärfung der internen Frauenquote verteidigt.
Die Frauen-Union der CSU hat die beim kommenden Parteitag geplante Verschärfung der internen Frauenquote verteidigt und erheblichen Nachholbedarf in der CSU-Landesgruppe im Bundestag beklagt. Zum Mann-Frau-Verhältnis von 38:8 bei den Abgeordneten, 7:1 bei den Arbeitsgruppenchefs und 4:1 beim Vorstand der Landesgruppe sagte die Frauen-Union-Vorsitzende Ulrike Scharf der „Rheinischen Post“ (Donnerstag): „Damit können wir überhaupt nicht zufrieden sein. Das bildet unsere Gesellschaft nicht richtig ab.“ Die Quote bleibe als Instrument wichtig, „um die Frauen in der CSU sichtbarer zu machen“.
Partei soll moderner, jünger und weiblicher werden
Mit einem 75-Punkte-Programm will die CSU ihr Image aufpolieren und sich beim Parteitag an diesem Freitag und Samstag ein neues Antlitz verpassen: Moderner, jünger und weiblicher soll die Partei werden. Dafür soll die 40-Prozent-Frauenquote vom Landes- und den Bezirksvorständen auf die Kreisvorstände ausgeweitet werden.
In den engeren Vorständen - Vorsitzende, Stellvertreter, Schriftführer, Schatzmeister - soll sogar eine 50-Prozent-Quote gelten. Außerdem soll es in den Vorständen künftig einen jungen Vertreter unter 35, im Landesvorstand unter 40, als Vize geben.
Die Quote nun auf Kreisvorstände auszudehnen, sei „der konsequente nächste Schritt“, sagte Scharf der „Rheinischen Post“. Dazu passe die Vorgabe, auf allen drei Ebenen in den engeren Vorständen Parität einzuführen. „50 Prozent Frauen, 50 Prozent Männer - das ist ein starkes Signal für Frauen“, sagte Scharf. (dpa)