zum Hauptinhalt
Das Bettenhochhaus der Charité am Campus Mitte.
© dpa

Entdeckte Drittmittel-Millionen: Charité soll Geld für Forschung ausgeben

Der Charité-Aufsichtsrat tagte: Die Klinik kann 35 Millionen Euro zusätzlich als Gewinn verbuchen. Das fragwürdig geparkte Geld muss aber in der Forschung bleiben.

Am Freitag hat sich der Aufsichtsrat der landeseigenen Charité getroffen. Dabei wurde über die kürzlich entdeckten Drittmittel für die Forschung gesprochen, die von der wissenschaftlichen Fakultät der Klinik jahrelang nicht ausgegeben und auf diversen Konten fragwürdig verbucht wurden. Zunächst geht es laut Aufsichtsrat nicht wie berichtet um 40 Millionen, sondern um knapp 35 Millionen Euro. Bemerkenswerter aber ist, dass das Geld nun aus seinen Verbindlichkeiten gelöst und als Gewinn ausgewiesen werden soll. Bislang wird mit 1,6 Millionen Euro Plus für die Gesamtklinik in 2013 gerechnet. Dies könnte nun, je nachdem für welches Jahr man die Zusatzgelder abrechnet, deutlich mehr werden. Die Drittmittel sollen aber wie von den Auftraggebern einst gewünscht für die Forschung verwendet werden. Der genaue Jahresabschluss soll im Juni veröffentlicht werden.

Gegen Charité-Chef Karl Max Einhäupl und Dekanin Annette Grüters-Kieslich wird derzeit wegen Verdachts eines Bilanzierungsvergehens ermittelt - wobei es nicht um die Verwendung der Gelder, sondern deren internes Verbuchen geht. Wissenschaftssenatorin und Aufsichtsratschefin Sandra Scheeres (SPD) hatte mehr Transparenz von der Universitätsklinik gefordert. Namhafte Geldgeber hatten gedroht, die Charité vorerst nicht mehr zu unterstützen.

Zur Startseite