Nach Falkensee, Nauen, Dreilinden: Chancen für S-Bahn-Ausbau ins Berliner Umland steigen
Kommt die S-Bahn von Spandau über Falkensee nach Nauen? Die Prognosen sind positiv. Und nicht nur dort: Auch in Tegel und Zehlendorf könnte was passieren.
Jetzt hat die S-Bahn-Verlängerung von Berlin-Spandau über Falkensee nach Nauen auch bei der Landesregierung eine Chance, die sich bisher dagegen ausgesprochen hatte. Sie favorisierte den Bau eines dritten Gleises für den Regionalverkehr, während sich Berlin für die S-Bahn einsetzt.
Bei den Nachfrageprognosen auf den so genannten Korridorstrecken im Berliner Umland sei die größte Steigerung bei einer S-Bahn nach Nauen prognostiziert worden, teilte Verkehrsministerin Kathrin Schneider am Montag mit. Ein Ausbau würde mindestens 250 Millionen Euro kosten. S-Bahnchef Peter Buchner hatte eine Express-S-Bahn vorgeschlagen, die nicht auf allen Stationen hält (die Idee finden Sie unter diesem Tagesspiegel-Link). Wie berichtet wird seit den 90ern der Ausbau der S-Bahn ins westliche Umland gefordert.
Dann müsse der Bahnhof Spandau erweitert werden
Unsicher sei aber, ob ein Ausbau der S-Bahn und eine daraus folgende Einschränkung im Regionalverkehr allein die Konflikte zwischen Regional-, Fern- und Güterverkehr auf der Hamburger Bahn lösen könnten, ergänzte Schneider. Verspätet sich ein Fernzug, gerät heute meist auch der Fahrplan im Regionalverkehr auf der dicht befahrenen Strecke durcheinander. Deshalb müsse weiter geprüft werden, ob der Bahnhof Spandau, der heute ein Engpass im Netz ist, erweitert werden könne, sagte Schneider.
Neue S-Bahnstrecke zum Europarc Dreilinden?
Großes Fahrgastpotenzial habe auch eine S-Bahn zwischen Zehlendorf über den Europarc Dreilinden bis Potsdam, sagte Schneider. Damit entfiele jedoch eine Entlastungswirkung der Berliner Stadtbahn durch einen Regionalverkehr auf der Stammbahn. Damit entfiele jedoch auf der so genannten Stammbahn eine Entlastungswirkung der Berliner Stadtbahn durch den Regionalverkehr. In Berlin gibt es Überlegungen, die Stammbahn, auf der 1838 die ersten Züge in Preußen von Berlin nach Potsdam fuhren, wieder komplett bis zum Potsdamer Platz aufzubauen. Ab 1946 gab es auf der Stammbahn keinen Personenverkehr mehr. Lediglich zwischen Zehlendorf und Düppel fuhren bis zum S-Bahn Streik 1980 Züge.
Eine Weiterführung der S-Bahn von Teltow bis Stahnsdorf hätte dagegen ein geringeres Nachfragepotenzial, hätten die bisherigen Variantenuntersuchungen ergeben, die Schneider am Montag den Kommunen und Landkreisen vorstellte. Stahnsdorf, Kleinmachnow und Teltow haben eine eigene technische Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, die sie am 12. Dezember präsentieren wollen. Flächen für die Schienen haben die Kommunen bereits gesichert.
Wie lange will man eigentlich wo und was noch untersuchen? Ich kann die Meldungen nicht mehr lesen, welche S-Bahn-Strecken man wo überall befürwortet. Nehmt endlich einen Spaten in die Hand und fangt an zu buddeln.
schreibt NutzerIn ThomasM
Im „Entscheidungsprozess“ befinde sich auch eine Verlängerung der S-Bahn bis Rangsdorf teilte Schneider weiter mit. Die parallelen Gleise der Dresdner Bahn für den Fern- und Regionalverkehr könnten vor allem durch den Flughafen-Express zum BER „auf längere Sicht“ überlastet sein, sagte Schneider. Die S-Bahn könne dann eine Alternative sein.
Neue Regionalbahnstrecke über Berlin-Tegel nach Gesundbrunnen?
Für die Strecke Kremmen–Velten-Berlin gilt die Einbindung des Regionalverkehrs mit dem RE 6 aus Wittenberge über Tegel nach Gesundbrunnen als erste Option. Aber auch eine Verlängerung der S-Bahn bis Velten ist laut Schneider nicht ausgeschlossen. Die Untersuchungen gehen weiter.
Die Untersuchungen – und Gespräche mit dem Senat – gehen nun weiter