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"Das ist unsere Zeit", findet Schlagersänger Howard Carpendale - und nannte sein neues Album gleich entsprechend.
© dpa

Neues Album des Schlager-Stars: Carpe diem mit Carpendale

Der unvergängliche Howard Carpendale hat in Berlin sein neues Album vorgestellt. "Das ist unsere Zeit" ist eine Aufforderung, den Tag zu nutzen - und das zu verändern, das uns an unserer Zeit nicht gefällt.

Das immerblonde Haar sitzt perfekt, genau wie das Lächeln. Im grauen Wollzipper und mit obligatorischem Künstlerschal hat Howard Carpendale zum Promo-Gespräch zu seinem gerade erschienenen neuen Album eingeladen. Im schnieken Nebenzimmer des Nobelrestaurants Borchardt sitzt er auf einem massiven Ledersessel und sinniert über den Plattentitel „Das ist unsere Zeit“.

„Ich habe mich sehr gefreut, als uns diese Zeile eingefallen ist“, sagt der Sänger. „Sie ist so herrlich mehrdeutig.“ Einerseits könne man darunter eine Aufforderung verstehen, den Tag zu nutzen – ein Carpe diem von Carpendale. Andererseits habe es auch etwas Mahnendes: „Verändere, was dir nicht gefällt an unserer Zeit!“

Dass Carpendale eindeutig in unserer Zeit angekommen ist, zeigt ein Blick auf seine Facebook-Seite. Sein Management und er posten mehrmals wöchentlich Bilder und News. Promo-Postings kommen von seinem Team, er selbst schreibt zweimal in der Woche, was ihn so umtreibt. „Das ist schon eine große Verantwortung, wenn man weiß, dass man 200.000 Menschen mit einem Eintrag erreichen kann.“ Privat sei er nicht bei der Plattform angemeldet.

Als Musikfan ist der Barde eher in vergangenen Zeiten verankert. Wirklich fasziniert ist er von den alten Entertainern. Er, der selbst als Elvis-Imitator startete, bedauert es bis heute, den „King“ nie live gesehen zu haben. „Es gibt ganz wenige Menschen, die eine Bühne wirklich beherrschen. Das fasziniert mich so an diesen Showgrößen.“ Neben Elvis stehen die Bee Gees und Lionel Richie in Carpendales CD-Regal.

Und wie faszinierend findet er Berlin? „Nach Köln habe ich hier sicherlich die meisten Konzerte gespielt“, sagt Carpendale. „Aber zwischen Flug, Auftritt und Hotelzimmer bleibt nie Zeit, die Stadt wirklich zu entdecken.“ Kaum in Berlin, ist er auch schon wieder auf dem Sprung. Am Dienstag war er für eine Signierstunde im Shoppingcenter Alexa wieder in der Stadt.

Und spätestens am 10. November kommt er wieder, im Rahmen seiner Hallentour spielt er im Tempodrom. Als Schlagersänger begreift er sich übrigens schon lange nicht mehr: „Das aktuelle Album ist ein reines Pop-Album.“ Das Image des Schlagerstars könne und wolle er allerdings nicht abstreifen. „Das ist viel zu mühsam. Wenn die Leute mich so sehen wollen – bitte schön.“

Lea Albrig

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