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Unter dem Motto "Sonne statt Kohle" protestierten Greenpeace gegen die Sitzung der Kohlekommission.
© Paul Zinken/dpa

Protestaktion mit Farbe in Berlin: Bundesweite Durchsuchungen bei Greenpeace-Aktivisten

Um für einen schnellen Kohleausstieg zu protestieren, hatten Aktivisten Farbe auf die Fahrbahn gekippt – und diese laut Polizei zu einer "Rutschbahn" gemacht.

Die Polizei hat am Mittwochmorgen bundesweit Durchsuchungsbeschlüsse gegen mutmaßliche Mitglieder der Umweltorganisation Greenpeace wegen gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr vollstreckt. Anlass war eine Protestaktion, bei der die Umweltaktivisten Ende Juni gelbe Farbe auf dem Kreisverkehr Großer Stern rund um die Berliner Siegessäule verteilt hatten, wie die Berliner Polizei mitteilte. Zu der Aktion hatte sich Greenpeace bekannt.

Die Berliner Polizei nannte in ihrer Mitteilung nicht den Namen von Greenpeace, sondern sprach lediglich von "Umweltaktivisten". Diese hätten "die Fahrbahn des Verkehrsknotenpunkts mit Farbe überzogen und so in eine Rutschbahn verwandelt". Motorrad- und Fahrradfahrer seien gestürzt. Es habe Verkehrsunfälle mit Sachschäden und zahlreiche Gefahrenbremsungen gegeben, teilte die Berliner Polizei mit.

Die Ermittlungen werden vom Landeskriminalamt Berlin geleitet. Weder die Berliner Staatsanwaltschaft noch Greenpeace wollten sich am Morgen zunächst zu den Ermittlungen äußern.

Greenpeace hatte am 26. Juni mitgeteilt, dass Greenpeace-Aktivisten 3500 Liter umweltfreundlicher gelber Farbe auf dem Großen Stern verteilt hätten. Es handle sich um einen "farbenfrohen Gruß an die Kohlekommission", die an jenem Dienstag ihre Arbeit aufnahm.

Die Generalstaatsanwaltschaft Berlin veröffentlichte am Mittwochvormittag ein Video auf Twitter. Darin heißt es, es gehe nicht darum, Greenpeace zu kriminalisieren. Mit den Durchsuchungen sollten die Namen derjenigen herausgefunden werden, die an der Aktion, "die möglicherweise die Grenze der Strafbarkeit überschritten hat", beteiligt waren. (Tsp, AFP)

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