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Die Olympischen Ringe hängen an den beiden Türmen vor dem Olympiastadion.
© dpa

"Starker Impuls für die Region": Brandenburg mischt in Olympia-Debatte mit

"Olympia würde helfen, die Infrastruktur weiter auszubauen", sagt Landeschef Dietmar Woidke. Aber nicht nur er ist vorsichtig. Hier die neuesten Stimmen.

Olympische Spiele 2036 in Berlin? Die Idee ist umstritten. Unterstützung kam am Wochenende aus Brandenburg.

"Olympische Spiele in der Region Berlin-Brandenburg würden beiden Ländern sicherlich einen starken Impuls geben und auch helfen, die Infrastruktur weiter auszubauen", sagte Landeschef Dietmar Woidke, SPD, der "Märkischen Oderzeitung". Aber:„Die Olympiavorschläge der letzten Jahre haben weltweit immer wieder gezeigt, dass das auch auf erhebliche Kritik stößt. Eine Bewerbung sollte es deshalb nur geben, wenn die Bürger mitmachen und Brandenburg einbezogen wird, denn es wäre davon ja ebenfalls stark betroffen.“

Ein anderer Berliner Netzwerker hat sich nun auch in die Debatte eingeschaltet: Kaweh Niroomand, Vizepräsident des Deutschen Olympischen Sportbundes und Chef des Volleyballvereins BR Volleys. "Ich kann die Bedenken und Sorgen der Bevölkerung verstehen. Wenn man eine solche Debatte anstößt, sollte das gut vorbereitet sein", sagte er am Sonntag der "Berliner Morgenpost".

Er sei überrascht worden von der Idee. "Ich fand das sehr mutig, obwohl ich grundsätzlich erfreut bin, wenn der Sportsenator Olympische Spiele in Berlin haben möchte. Das Thema ist sehr sensibel. Wir können keine Spiele durchsetzen gegen den Willen der Bevölkerung. Das unterscheidet demokratische Staaten von autokratischen Regimes, wo der Staatspräsident bestimmt."

Berlins Sportsenator Andreas Geisel, SPD, hatte bei einer Veranstaltung der Industrie- und Handelskammer in der vergangenen Woche gesagt, dass er sich sich eine neue Olympia-Bewerbung der Stadt vorstellen könne.

Als möglichen Zeitpunkt für Olympische Spiele in Deutschland nannte Geisel das Jahr 2036. 100 Jahre nach Olympia in Berlin während der Nazidiktatur könne Deutschland so zeigen, wie es sich zu einem weltoffenen, demokratischen Land entwickelt habe, sagte Geisels Sprecher.

Das Bundesinnenministerium (BMI) will als Reaktion darauf den Vorstoß für eine erneute Olympia-Bewerbung der deutschen Hauptstadt prüfen. „Wir haben die Äußerung des Berliner Innensenators zu Olympischen Spielen 2036 in Berlin zur Kenntnis genommen. Das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat wird den Vorschlag im Rahmen der Erarbeitung der in der Koalitionsvereinbarung vorgesehenen Strategie zu Sportgroßveranstaltungen prüfen“, teilte das BMI am Freitag mit.

Einer möglichen Berliner Bewerbung entgegenstehen könnte allerdings ein früheres deutsches Vorhaben aus dem Ruhrgebiet: Die Metropolregion strebt mit insgesamt 14 Städten bereits eine Bewerbung für die Spiele 2032 an. Die Planungen, die vom erfahrenen Kölner Sportmanager Michael Mronz dirigiert werden, sind schon recht weit fortgeschritten.

Berlin war in den 90er Jahren mit einer Bewerbung für die Olympischen Spiele 2000 gescheitert. Bei einen neuem Anlauf für Olympia 2024 unterlag Berlin in der nationalen Ausscheidung Hamburg. Das bewarb sich dann nach einer Bürgerbefragung allerdings auch nicht für die Spiele.

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