Olympiasiegerinnen Jamanka und Buckwitz: Bobpilotinnen im Rathaus Reinickendorf geehrt
Reinickendorfs Bezirksbürgermeister Frank Balzer ehrt und empfängt die Zweierbob-Olympiasiegerinnen Mariama Jamanka und Lisa Buckwitz im Rathaus Reinickendorf.
Es ist Freitag, zehn Uhr morgens, im historischen Saal der Bezirksverordnetenversammlung im Rathaus Reinickendorf: Zwei junge Frauen in Jeans und orangefarbenen Sportjacken sitzen vorne in der ersten Reihe. Es sind die beiden Olympiasiegerinnen Mariama Jamanka und Lisa Buckwitz, die im Februar in Pyeonchang Gold im Zweierbob holten. Nun haben sie sich in das Goldene Buch des Bezirks eingetragen.
Für die gebürtige Reinickendorferin Jamanka ist das „eine ganz besondere Ehrung“, wie sie sagt. Obwohl sie jetzt wegen des Sports im Thüringer Oberhof lebt, fühle sie sich sehr verbunden mit ihrem Heimatbezirk und auch ihre Mutter lebe hier immer noch.
Vorbilder für Reinickendorf
Als Bezirksbürgermeister Frank Balzer Aufnahmen von der Siegesfahrt in Pyeonchang abspielt, schauen sich Bobpilotin Jamanka und Anschieberin Buckwitz stolz und etwas ungläubig grinsend an. Balzer gratuliert und überreicht Blumen, auch er kann seinen Stolz kaum verbergen: "Herzlichen Glückwunsch für eure Super-Leistung. Es ist schön, dass dieser besondere Bezug zu Reinickendorf immer noch besteht." Sportstadtrat Tobias Dollase ergänzt, dass Sport für den Bezirk Reinickendorf einen hohen Stellenwert habe und Jamanka und Buckwitz "da natürlich ein großes Vorbild" seien.
Partnerstädte, Politiker, Sportler
Das Goldene Buch, dessen Seite übrigens wirklich golden geprägt sind, beherbergt neben der neuen Eintragung von Jamanka und Buckwitz einen bunten Mix an Unterschriften. So haben sich schon ehemalige Bundesminister wie Peter Altmaier (CDU) oder Horst Seehofer (CSU) sowie der ehemalige Bundespräsident Horst Köhler verewigt. Auch verschiedene Vertreter von Reinickendorfs Partnerstädten, wie beispielsweise der israelischen Stadt Kirat Ata, trugen sich hier ein. Offen zugänglich ist das Buch aber nicht, normalerweise liegt es beim Bürgermeister und wird nur zu besonderen Anlässen hervorgeholt.
"Das hätte ich nie gedacht"
Souverän und entspannt meistern Buckwitz und Jamanka den Trubel um ihre Persönlichkeit, umringt von einer großen Traube an Journalisten. "Das ist schon krass, wie viel Interesse und Aufmerksamkeit uns entgegengebracht wird", sagt Jamanka. Um den Hals trägt sie die große, schwere Goldmedaille.
Sich selbst in dieser Situation als Olympiasiegerin wieder zu finden, "das hätte ich nie gedacht", sagt die 27-Jährige. Nach ihrer Sportkarriere will Jamanka wieder nach Berlin zurückkommen. Ihre Teamkollegin Buckwitz, die in Schöneiche bei Hellersdorf aufwuchs, möchte sich in Zukunft als Bobpilotin, statt wie zuvor als Anschieberin, versuchen.
Louisa Lenz