Ämterumzüge in der Berliner City West: Rathaus Wilmersdorf ist geräumt
Nach 60 Jahren hat das Bezirksamt das Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz aus Kostengründen aufgegeben. Am Freitag verließen die letzten Mitarbeiter ihre Büros – sie arbeiten künftig nebenan am Hohenzollerndamm oder im Rathaus Charlottenburg.
Ob und wie lange der Schriftzug „Rathaus Wilmersdorf“ am Fehrbelliner Platz 4 erhalten bleibt, weiß selbst das Bezirksamt nicht – als Charlottenburg-Wilmersdorfer Verwaltungssitz hat es jedenfalls seit Freitag geschlossen. Bis Januar würden nur noch „Keller und Lager ausgeräumt“, sagt die zuständige Stadträtin Dagmar König (CDU). Damit „liegen wir ausgesprochen gut im Zeitplan“.
Bereits 2012 hatte der Bezirk angekündigt, das Gebäude aus Kostengründen bis Ende 2014 zu räumen. Zuletzt waren nur noch Teile der Abteilungen für Stadtentwicklung, für Jugend und für Soziales übrig.
Einige Ämter sind ins benachbarte Dienstgebäude Hohenzollerndamm 177 umgezogen, andere ins Rathaus Charlottenburg.
Auf längere Sicht soll das jährlich zwei Millionen Euro sparen. Dem stehen allerdings Umzugskosten von etwa sieben Millionen Euro entgegen. Laut König sind darin vorgezogene Sanierungen der neuen Räume enthalten. Um die Kosten, aber auch um verschiedene angedachte Alternativstandorte für die Behörden hatte es viel Streit gegeben.
Nun ziehen Nachmieter aus der Berliner Verwaltung am Fehrbelliner Platz ein, darunter der Landesrechnungshof.
Im Laufe der kommenden Jahre soll auch das bisher in Tiergarten ansässige Landesarbeitsgericht folgen.
Das Baudenkmal war 1941 bis 1943 für NS-Dienststellen entstanden, nach dem Zweiten Weltkrieg wurde es zum britischen Hauptquartier in Berlin. Die Rathaus-Ära dauerte sechs Jahrzehnte – von 1954 bis jetzt.
Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.