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Das Kant-Dreieck kann nicht mehr wachsen. Wegen des Streits um Werbung auf dem Dachsegel hat das Bezirksbauamt die Planung ad acta gelegt.
© Cay Dobberke

Stadtentwicklung in der City West Berlin: Kant-Dreieck darf kein Hochhaus werden

Zuletzt hatte sich sogar Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel dafür eingesetzt, dem verhinderten Hochhaus an der Kantstraße mehr Etagen zu gönnen. Doch Charlottenburg-Wilmersdorf hat das Planungsverfahren gestoppt.

Komme er in der Kantstraße am „Kant-Dreieck“ mit dem markanten weißen Dachsegel vorbei, „ärgere ich mich jedes Mal über die Proportionen“, sagte Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) im März bei einem Diskussionsabend des Tagesspiegels und der Architektenkammer in der Urania. Er habe Kontakt mit dem Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf aufgenommen und wolle auch mit dem Eigentümer KapHag sprechen, damit das 1995 eröffnete Bürogebäude doch noch zum Hochhaus werde.

Aber sein Parteifreund Marc Schulte, der als Bezirkbaustadtrat zuständig ist, bleibt hart. Das Bebauungsplanverfahren sei beendet, gab Schulte in der jüngsten Sitzung des BVV-Stadtentwicklungsaussschusses bekannt.

Die Werbung am Dachsegel sollte weg

Wie berichtet, wollte der Bezirk sechs weitere Etagen nur genehmigen, wenn es am Dachsegel keine Werbung mehr gebe. Dann aber sei die Aufstockung nicht finanzierbar, hieß es von der KapHag.

Architekt Josef Paul Kleihues hatte das Gebäude als 72-Meter-Turm geplant – der Bezirk erlaubte seinerzeit allerdings nur eine Bauhöhe von 36 Metern zuzüglich des 18 Meter aufragenden Segels. Damals gab es in der Umgebung noch keine großen Neubauten wie das Neue Kranzler-Eck (rund 60 Meter), das Zoofenster mit dem Luxushotel Waldorf-Astoria (knapp 119 Meter) oder den gleich hohen Turm „Upper West“, der gerade am Breitscheidplatz entsteht.

Auf dem Dachsegel wirbt zurzeit ein Mieter mit rotem Schriftzug: das Berliner Büro der nordrhein-westfälischen Firma Beckhoff, die auf Automatisierungssysteme für industrielle Zwecke spezialisiert ist. Die KapHag denkt unterdessen langfristig. Vielleicht werde die Aufstockung ja irgendwann von einem Bauamt unter neuer politischer Führung erlaubt, hofft man.

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