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Wohnhäuser am Pillnitzer Weg in der Siedlung Heerstraße-Nord.
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Berlins niedrigste Mieten in Staaken: Heerstraße Nord - tiefer geht's nicht

Nirgendwo in Berlin sind die Mieten niedriger als im Bereich Heerstraße-Nord in Spandau. Kein Wunder, denn immer mehr Hartz IV-Empfänger, deren bisherige Wohnungen in zu Szenevierteln avancierten Innenstadtbezirken unbezahlbar geworden sind, finden hier am Stadtrand Zuflucht. Bezirksamt und Quartiersmanagement kämpfen gegen die Ghettoisierung.

Rund 18 000 Menschen leben in der Großsiedlung, vorbei sind seit dem regen Zuzug aus dem Zentrum die hohen Leerstandsquoten. Dabei lagen die Arbeitslosenquote laut dem laufenden Handlungskonzept des Quartiermanagements Ende 2013 bei 8,4 Prozent, der Ausländeranteil bei 16,7 und der Anteil der Bewohner mit Migrationshintergrund bei 40 Prozent. 85 Prozent der Kinder in der zentralen Grundschule waren von den Lernmittelkosten befreit, 74 Prozent hatten eine andere Muttersprache als Deutsch.

Durchschnittliche Kaltmiete 5,33 Euro

Mit einer durchschnittlichen Kaltmiete von 5,33 Euro bildet die Heerstraße-Nord im neuen Wohnkostenatlas von BerlinHyp und der Immobiliengruppe CBRE das absolute Schlusslicht. Der Problemkiez ist die größte der 16 Berliner Siedlungen, in denen vom Abgeordnetenhaus die Miete für insgesamt 34 000 der 145 000 Berliner Sozialwohnungen bis 2017 gedeckelt wurde, mit einer derzeit geltenden Obergrenze von 5,70 Euro pro Quadratmeter. Mehr als 5000 Wohnungen fallen hier unter diese Regelung.
Für Menschen mit keinem oder geringen Einkommen ein Segen, verbietet es die neue Gesetzgebung, einen Teil der Sozialwohnungen dennoch an Interessenten ohne Wohnberechtigungsschein zu vermieten, bedauert Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (SPD). So gelingt es nicht, einen sozialverträglicheren Mix an Mietern zu erreichen. „In manchen Häusern haben wir zu 99 Prozent Hartz-IV-Empfänger“, so Gabriele Mittag von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Gewobag.

Saleh: Verfehlte Wohnraumpolitik

Rund 4000 Wohnungen, die einst der GSW gehörten, haben erst kürzlich zum wiederholten Mal den Besitzer gewechselt und gehören jetzt dem deutschen Ableger eines israelischen Immobilienkonzerns. Damit ist die Heerstraße-Nord aus Sicht des Berliner SPD-Fraktionschefs Raed Saleh das Spiegelbild einer verfehlten Wohnraumpolitik vergangener Jahre. Es sei ein großer Fehler gewesen, die städtischen Wohnungen zu veräußern, jetzt scheiterte der Rückkauf am besseren Angebot des Privatunternehmens. Dieses bemüht sich zumindest um Verbesserungen, so gibt es inzwischen wieder Hausmeister. Die Gewobag engagiert sich in ihrem Siedlungsteil auf vielfältige Weise, hat 2014 einen Mieterbeirat eingeführt, organisiert Stadtteilfeste und einen Gemeinschaftsgarten.
„Spandau darf nicht zum Armenhaus Berlins werden“, mahnt Saleh, der selbst in der Heerstraße-Nord aufgewachsen ist und Kreisvorsitzender der Spandauer Sozialdemokraten ist. So sei es gelungen, das Quartiermanagement zu verlängern und gut sieben Millionen Euro aus dem Förderprogramm Stadtumbau West bewilligt zu bekommen. Bürgermeister Kleebank begrüßt „eine relativ starke Vernetzung der Akteure vor Ort“ und einen „großen Kreis von Engagierten“, sieht aber noch immer „Bereiche die extrem problematisch“ sind. Die aktuellen Schwerpunkte der Arbeit des Quartiermanagements liegen in den Bereichen Bildung/Ausbildung/Jugend, Nachbarschaft (Gemeinwesen, Integration) und Verbesserung des Wohnumfeldes.

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