Alba und die gelben Säcke: Der Müllstreit von Kladow
Weil der Fählmannweg zu eng ist und eine zu schmale Schranke die Zufahrt zur Wendemöglichkeit versperrt, kommt es im Spandauer Süden zu Verunreinigungen.
Seit einem knappen Jahr gibt es in Kladow Probleme mit dem Plastikmüll. Weil sich die Entsorgungsfirma Alba weigert, im engen Fählmannweg rückwärts zu fahren müssen die Anwohner ihre gelben Säcke zu einem Sammelplatz am Pfändnerweg tragen. Dabei fällt es gerade älteren Anwohnern schwer, ihre Abfälle zum Teil mehrere hundert Meter weit zu schleppen.
Gelegentlich reißen die Säcke beim Transport oder werden von Tieren auf Futtersuche am Abstellort beschädigt. Der ist aus Sicht des Ordnungsamtes ohnehin unzulässig. Dort häuften sich in letzter Zeit die Beschwerden von Anliegern des Müllplatzes und so hat es bereits die ersten Ordnungswidrigkeitsanzeigen gegeben.
Alba lehnt Rückwärtsfahrten aus Sicherheitsgründen ab
Kurios erscheint, dass im Gegensatz zu Alba die BSR ihre Fahrzeuge, die den normalen Hausmüll einsammeln, im Fählmannweg rückwärtsfahren lässt. Alba Berlin-Geschäftsführer Bernd-Rüdiger Worm verwies in einem Schreiben an den Abgeordneten Daniel Buchholz (SPD), der von mehreren Betroffenen um Hilfe gebeten wurde, auf die Zuständigkeit unterschiedlicher Versicherungen für kommunale und private Abfallentsorger.
Er verweist auf die Unfallverhütungsvorschrift Müllbeseitigung, die ein grundsätzliches Rückfahrverbot für Entsorgungsfahrzeuge beinhaltet. Die Ausnahmeregelung, die eine maximal 150 Meter lange Rückwärtsfahrt bei Unterstützung durch einen Einweiser im ständigen Sichtkontakt erlaubt, sei im Fählmannweg nicht praktikabel.
Eine Lösung könnte die Nutzung einer platzähnlichen Erweiterung des an den Fählmannweg anschließenden Privatweges innerhalb einer Eigentumssiedlung sein. Wenn die Fläche nicht zugeparkt ist könnten die Müllfahrzeuge dort wenden. Doch die Zufahrt ist durch eine Schranke versperrt und die Durchfahrt wäre selbst bei Öffnung zu schmal, um die großen Müllfahrzeuge passieren zu lassen. Über die von Alba vorgeschlagene Verbreiterung der Schranke konnten sich das Unternehmen und die Verwaltung der Eigentumssiedlung bisher nicht verständigen.
Nach Ortstermin Hoffnung auf eine Lösung
Bei einem Ortstermin mit allen Beteiligten kam es am Donnerstag jetzt zu einer Annäherung. Alba will jetzt einen Kostenvoranschlag für die Verbreiterung der Schranke erstellen lassen, die von den Eigentümern nicht mehr grundsätzlich abgelehnt wird, sagte Buchholz. Voraussetzung wird sein, dass man sich über die Finanzierung einigt.