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Gaaaanz vorsichtig. Der Kopf ist im Herbst vom östlichen an den westlichen Stadtrand gezogen.
© dpa
Update

Berlin-Spandau: Der Lenin-Kopf ist Spandauer - ab April

Der Lenin-Kopf war Teil des DDR-Denkmals, ist jetzt "gereinigt und sehr gut erhalten", sagt die Museumschefin. Bald ist er in der Zitadelle zu sehen.

Über den Termin, wann das granitene Lenin-Haupt auf der Zitadelle in Spandau zu sehen ist, muss sich nun keiner mehr einen Kopf machen. Voraussichtlich Ende April öffnet die große Ausstellung über Denkmäler der Stadt. „Wir zeigen etwa 100 originale Denkmäler oder Teile davon. Wie mit ihnen umgegangen wurde, sagt viel über deutsche Geschichte“, sagte Museumsleiterin Andrea Theissen. Die künftige Dauerschau „Enthüllt. Berlin und seine Denkmäler“ in der Zitadelle Spandau präsentiert auch einen dreieinhalb Tonnen schweren Lenin-Kopf aus Granit. 

Er war Teil eines monumentalen Denkmals des Sowjetführers, das ab 1970 auf dem heutigen Platz der Vereinten Nationen in Friedrichshain stand. Zwei Jahre nach dem Mauerfall wurde es abgerissen; die Friedrichshainer Bezirkspolitik hatte mehrheitlich für die Demontage gestimmt. Der Senat strich das Monument später von der Denkmalliste. Vorausgegangen war ein heftiger Streit, wie mit dem Denkmal umgegangen werden könnte.

Im November 1991 rückten Bauarbeiter an, um das etwa 15 Meter hohe Denkmal zu zerlegen. Der Koloss erwies sich dabei als sehr widerstandsfähig. Am Ende dauerte der Abriss fast ein Vierteljahr und kostete eine halbe Million DM (250.000 Euro) – fünfmal mehr als erwartet. In mehr als 100 Teile zerlegt verschwand Lenin schließlich in einer Kiesgrube im Köpenicker Forst. In einer spektakulären Aktion wurde der Granitschädel im vergangenen September geborgen und zur Zitadelle gebracht. Museumschefin Theissen: „Lenin ist gereinigt und sehr gut erhalten. In der Ausstellung können ihn die Besucher wie alles andere anfassen.“

Lesen Sie mehr aus dem westlichen Bezirk an der Havel: unsere Bezirksseite unter www.tagesspiegel.de/Spandau

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