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Eine Glasfront gibt den Blick frei auf die Hertzallee. Das Bild zeigt Ideen der TU-Studenten Patrick Tismer, Pjotr Hiebert und Pelle Meholm.
© Simulation: Technische Universität Berlin

Berlin-Charlottenburg: Café Latte für alle bei der TU am Ernst-Reuter-Platz

Wo früher Bergbau studiert wurde, soll sich künftig ganz Berlin treffen: Die Technische Universität plant ein Café am Ernst-Reuter-Platz. Jetzt stellten Architekturstudenten ihre Entwürfe vor.

Noch sind die Charlottenburger Gebäude der Technischen Universität (TU) vorwiegend nur Studenten bekannt und keine Attraktion für Berliner und Touristen – lediglich die Caféteria im 20. Stock des Telefunken-Hochhauses am Ernst-Reuter-Platz gilt wegen der Aussicht als so etwas wie ein Geheimtipp.

Nun will sich die TU mehr öffnen: Als „Schaufenster“ der Uni und „Treffpunkt für die ganze Stadt“ entstehen ein Café, ein Gründerzentrum sowie Ausstellungs- und Tagungsräume in den unteren Etagen der früheren Fakultät für Bergbau und Hüttenwesen.

Aufgewertet. Vor einigen Jahren wollte sich die TU noch von den Willy-Kreuer-Bauten am Ernst-Reuter-Platz trennen – nun sollen sie zum „Schaufenster“ der Uni werden.
Aufgewertet. Vor einigen Jahren wollte sich die TU noch von den Willy-Kreuer-Bauten am Ernst-Reuter-Platz trennen – nun sollen sie zum „Schaufenster“ der Uni werden.
© Cay Dobberke

Baudenkmale wären fast verkauft worden

Dieses zehnstöckige Hochhaus am Platz und der Anbau in der Straße des 17. Juni waren 1954 bis 1959 nach Plänen des Architekten und TU-Professors Willy Kreuer entstanden. Vor rund 13 Jahren erwog die Uni, die blau-grauen Baudenkmale wegen des hohen Sanierungsbedarfs zu verkaufen – das hätte wohl zum Abriss geführt. Doch die Denkmalschutzämter stellten sich dagegen. Inzwischen sei zumindest das Hochhaus komplett saniert, sagt Martin Schwacke, Leiter der TU-Bauabteilung. Die Bergbau-Fakultät wurde aber geschlossen, andere Fachbereiche zogen ein.

Über die Neugestaltung im unteren Teil haben Architekturstudenten im Modellbauseminar des Dozenten Burkhard Lüdtke nachgedacht. Am Mittwoch stellten sie ihre Ideen im Beisein von TU-Präsident Christian Thomsen vor. Ob etwas davon in die Planung einfließt, ist noch offen. Das Gründerzentrum zieht ins Hochhaus und das Café in den Anbau. Glasfronten sollen den Blick in die Hertzallee ermöglichen, die dahinter als Fußgängerweg endet.

Studenten wünschen sich ein Kino, die TU plant einen Spätverkaufsladen

Dort schlagen Studenten ein Freiluftkino vor. Außerdem plant die TU laut einer Sprecherin „einen Späti für Studierende und arbeitswütige Angestellte“.

Der Umbau soll in diesem Jahr starten und bis 2016 dauern. Das Geld stammt aus Bafög-Mitteln, die der Berliner Senat den Hochschulen überlässt, weil jetzt der Bund das Bafög zahlt.

Schon seit Jahren kooperieren die TU, die Universität der Künste (UdK), das Bezirksamt und externe Planer im Projekt „Campus Charlottenburg“. Es soll den Standort besser in die Stadt einbinden und weltweit bekannter machen.

Der Artikel erscheint auf dem Ku'damm-Blog, dem Online-Magazin für die westliche Innenstadt.

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