Politische Stimmung in der Hauptstadt: Berlin-Monitor - Stimmen Sie ab!
Wie ist die politische Stimmung im rot-rot-grün regierten Berlin? Der Tagesspiegel und das Meinungsforschungsinstitut Civey finden es heraus. Machen Sie mit!
Wie tickt die Hauptstadt politisch? Seit Frühjahr 2017 erkunden die Meinungsforscher von Civey im Auftrag des Tagesspiegels politische Trends in Berlin. Zwei Umfragen laufen dauerhaft, um die politische Stimmung bei den Wählerinnen und Wählern abzubilden: Wen würden die Stimmberechtigten wählen, wenn am nächsten Sonntag Abgeordnetenhauswahl wäre? Wie zufrieden sind die Wählerinnen und Wähler ganz allgemein mit der Arbeit der rot-rot-grünen Regierung in Berlin? Dazu kommen thematisch wechselnde Fragen, die die politische Stimmung in der Bevölkerung zu den drängendsten landespolitischen Fragen messen.
Dauerhaft laufende Umfragen
Hier können Sie an den beiden dauerhaft laufenden Umfragen teilnehmen und die aktuellen, repräsentativen Ergebnisse einsehen:
Aktuelle Themen-Umfragen
Derzeit diskutiert Berlin ein Volksbegehren zur Enteignung der Deutschen Wohnen und anderer Immobilienkonzerne. Im Frühjahr soll es mit einer Unterschriftensammlung starten. Eine Umfrage im Rahmen des Berlin-Monitors hat gezeigt: Die Idee wird von den Berlinern mehrheitlich unterstützt. 54,9 Prozent der Bevölkerung finden es richtig, „dass es Bestrebungen gibt, Großvermieter gegen Entschädigung zu enteignen“.
Besonders große Sympathien für die Initiative gibt es bei den Wählern der Berliner Koalitionsparteien Linke, SPD und Grüne. Im Osten der Stadt ist die Zustimmung höher als im Westen. Von Studierenden und Rentnern, also Menschen mit oft schmalem Geldbeutel, wird die Enteignungsaktion besonders unterstützt. Gleiches gilt für die Bevölkerung in den dicht besiedelten Stadtgebieten.
Eine ausführlich Analyse können Sie unter diesem Link lesen. Die Umfrage wurde am 8. Januar 2019 beendet, die Ergebnisse sehen Sie hier:
Wie kann man mitmachen?
Civey ist ein 2015 in Berlin gegründetes Start-up, das inzwischen bundesweit tätig ist und Umfragedaten online erhebt. Die Ergebnisse sind repräsentativ. Mitmachen kann im Prinzip jeder. Sinnvoll ist es, sich zu registrieren. Dafür müssen Geburtsdatum, Geschlecht, Emailadresse und Postleitzahl angegeben werden. Das ist aus mehreren Gründen wichtig. Zum einen trägt die Registrierung zur Repräsentativität bei. Zum anderen bekommen Nutzer die Umfrageergebnisse dann sofort zu sehen. Immer mit dem Hinweis, ob die Befragung erst eine niedrige oder schon eine mittlere oder sogar hohe Qualität hat. Je nachdem, wie viele sich bereits beteiligt haben und ob die Teilnehmer einen repräsentativen Querschnitt der Bevölkerung darstellen.
Die persönlichen Daten der Nutzer werden im Einklang mit dem Bundesdatenschutzgesetz und dem Telemediengesetz erhoben und verschlüsselt auf Servern in Deutschland gespeichert. Sie dienen allein zur Ergebnisberechnung. Dritte haben keinen Zugang.
Wie arbeitet Civey?
Civey hat zusammen mit der Hochschule Rhein-Waal ein neues Modell zur Erstellung repräsentativer Umfragen entwickelt. Es soll vor allem einem Defizit klassischer Umfragen begegnen: Die Zahl derer, die an Telefonumfragen teilnehmen wird immer geringer, auch weil immer weniger Menschen auf diesem Weg zu erreichen sind.
Civey will die Meinungsforschung digitalisieren. Die Meinungsforschung müsse sich den Erwartungen einer digitalisierten Gesellschaft anpassen, schreibt Gerrit Richter, Gründer und CEO von Civey im Tagesspiegel-Debattenportal Causa. Nur dann könne sie wieder, "im besten Sinne des Wortes, dem Volk auch jenseits von Wahlen aufs Maul schauen" und "dafür sorgen, dass nicht Konzerne mit Medienmacht oder Social Media Bots die politische Agenda bestimmen".
Das Unternehmen arbeitet mit einem mehrstufigen Verfahren. Zuerst werden die Umfragen in einem Netzwerk aus über 5000 Webseiten ausgespielt, um möglichst viele Bevölkerungsgruppen zu erreichen. Im zweiten Schritt kommen geprüfte Panel-Teilnehmer hinzu: Aus registrierten Nutzern zieht Civey eine unter anderem nach folgenden Merkmalen quotierte Stichprobe: Alter, Geschlecht, Bevölkerungsdichte und Zeitpunkt der Stimmabgabe.
In einem dritten Schritt werden die Ergebnisse dann nach Wertehaltungen und weiteren soziodemographischen Faktoren der Abstimmenden gewichtet, um etwaige Verzerrungen zu korrigieren und eine Beeinflussung durch Interessensgruppen zu verhindern. Mehr zur statistischen Arbeit von Civey kann man hier in einem Whitepaper des Unternehmens nachlesen. Eine Reportage über die Arbeit von Civey lesen Sie hier.