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Beate Stoffers, bisher Pressesprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres, soll neue Bildungsstaatssekretärin werden.
© Jörg Carstensen/dpa

Wer ist Berlins neue Schul-Staatssekretärin?: Beate Stoffers, loyal und manchmal harsch

Sie ist eine enge Vertraute von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD). Beate Stoffers will als Staatssekretärin die Schulqualität verbessern. Ein Porträt.

Diese Personalentscheidung hat viele überrascht: Die langjährige Sprecherin von Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD), Beate Stoffers, wird neue Bildungsstaatssekretärin - und damit Nachfolgerin von Mark Rackles (SPD).

Mit Stoffers setzt Scheeres auf eine enge Vertraute, die außerdem die Abläufe in der Senatsbildungsverwaltung und die aktuellen Themen genau kennt. An der Loyalität der 51-jährigen Stoffers zu ihrer Senatorin besteht kein Zweifel, das konnte man auf zahlreichen Presseterminen beobachten. Stoffers ist immer darauf bedacht, Scheeres in ein gutes Licht zu rücken, sie steht meistens eng neben ihr, um sie auch bei Nachfragen mit Informationen zu versorgen. Sie hat ein großes Detailwissen, was die vielfältigen Arbeitsfelder der Schulverwaltung angeht. Wenn Scheeres angegriffen wird oder wenn negative Schlagzeilen drohen, kann Stoffers auch harsch reagieren.

Die studierte Politikwissenschaftlerin ist erst seit November 2018 SPD-Mitglied. Geboren 1968 in Jena kam sie bereits im Alter von einem Jahr, „nach einer Fluchtgeschichte“, wie sie sagt, nach West-Berlin. Sie hat drei Kinder und arbeitet seit 2010 als Pressesprecherin in der Bildungsverwaltung, zunächst noch unter Scheeres’ Vorgänger Jürgen Zöllner.

Stoffers hat zuvor bei der Wall AG die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit geleitet und davor drei Jahre in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung unter Peter Strieder (SPD) gearbeitet, außerdem Erfahrungen in den Senatsverwaltungen für Inneres und Wirtschaft gesammelt.

Die Erfahrungen aus dem Bereich Stadtentwicklung könnten ihr nun nützen, um eines der wichtigsten Vorhaben des Senats voranzutreiben – die Schulbauoffensive. Wie ihr Vorgänger Rackles soll sie auch die „Taskforce Schulbau“ leiten. Die Doppelbelastung als Staatssekretär und Leiter der Taskforce soll einer der Hauptgründe für den Rückzug von Rackles gewesen sein.

Stoffers scheint das das aber nicht abzuschrecken: „Natürlich traue ich mir das zu, sonst würde ich es nicht machen“, sagte sie dem Tagesspiegel. „Das ist Staatssekretärs-Aufgabe.“ Bei der Schulbauoffensive stünden wichtige Schritte an, unter anderem die administrative Kooperation mit der Wohnungsbaugesellschaft Howoge. Stoffers will außerdem einen Schwerpunkt auf die Partizipationsprozesse mit den Nutzern der zu bauenden und zu sanierenden Schulen setzen.

Qualitätsmanagement soll verbessert werden

Ein zweites wichtiges Thema soll das Qualitätsmanagement werden. Sandra Scheeres hatte angekündigt, darauf einen Fokus in der zweiten Hälfte der Legislaturperiode zu setzen. Denn die Leistungen der Berliner Schüler seien trotz vielfältiger Bemühungen und Programme „verbesserungswürdig“, wie Stoffers es formulierte.

Schon vor rund drei Jahren habe sie begonnen, sich in diesem Bereich weiterzubilden, sagte sie. Sie reiste nach Großbritannien, besuchte das Ofsted-Institut (Office for Standards in Education, Children's Services and Skills). Dort gebe es eine enge Verzahnung von Schulaufsicht und Schulinspektion, was eine stärkere Steuerung der Schulen als in Berlin bedeute, wo viel Wert auf die Eigenverantwortlichkeit der Schulen gelegt werde. Ob das darauf hindeutet, dass Stoffers als Staatssekretärin ebenfalls mehr Wert auf zentrale Steuermöglichkeiten legen will, wird sich zeigen.

Sie lege jedenfalls viel Wert auf Austausch und Zusammenarbeit mit den Akteuren der Bildungslandschaft an: "Ich strebe einen engen fachlichen Kontakt mit Schulen, Eltern und der Stadtgesellschaft an, um die Berliner Bildung gemeinsam voranzubringen." Sie freue sich "auf die bildungspolitischen Aufgaben der kommenden Jahre: Schulbau, Unterrichtsqualität, Stärkung der Beruflichen Bildung, Lehrkräfteakquise und die Umsetzung des Digitalpakts sind die Schwerpunkte."

Superlehrer + Superschule = supergeil

Und dann hat sie noch, „privat“, wie sie sagt, ein Buch geschrieben, auch wenn ihr der Titel offenbar ein wenig peinlich ist: „Superlehrer + Superschule = supergeil“, heißt das 2015 erschienene Buch, das sie zusammen mit dem ehemaligen Schulleiter Dirk Stötzer geschrieben hat. Der Titel spielt auf den populären Edeka-Werbespot an.

Stötzer sagte damals, dass ihm das häufige Gemecker über Schulen und Lehrer auf die Nerven gehe, das Buch sei eine Werbung für den „besten Beruf der Welt“. So lautet auch der Untertitel. Ob das auch für Beate Stoffers neue Aufgabe als Staatssekretärin gilt, wird sie bald herausfinden.

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