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Droht die nächste Dürre? Brandenburger Bauern rechnen mit einer schlechten Ernte. 
© Paul Zinken/dpa
Update

Wetter in Berlin und Brandenburg: Bauern rechnen wegen Trockenheit mit Ernteausfällen

Einbußen von teilweise 20 Prozent: Die Trockenheit in Brandenburg wirkt sich auf die Ernte aus. Auch die kommenden Tage bleiben niederschlagsarm.

Die Trockenheit bereitet den Bauern in Brandenburg auch in diesem Jahr Sorgen. Nach Angaben ihres Verbandes rechnen sie mit einer schlechten Ernte, wobei es regional starke Unterschiede geben könnte. „Jeder Bodenpunkt und jeder Liter Regen wird an den Druschergebnissen zu sehen sein“, teilte der Landesbauernverband (LBV) mit. Die Mähdrescher zum Ernten der Gerste seien in diesen Tagen fast überall im Land gestartet.. Genaue Zahlen gab der LBV beim Ernteauftakt am Donnerstag in Tauche (Oder-Spree) bekannt.

Zwar sei 2020 keine flächendeckende Dürre zu beklagen, von Entspannung könne dennoch keine Rede sein, sagte Verbands-Vizepräsident Sven Deter. „Die herben Verluste der Vorjahre werden wir mit den zu erwartenden Ergebnissen in diesem Jahr nicht ausgleichen können.“

Zum Beginn der Erntezeit prognostizierte der Verband für die Gerste ein Minus von 8,2 Prozent im Vergleich zum durchschnittlichen Ertrag eines normalen Jahres - das Dürrejahr 2018 eingerechnet. Die Getreideart wird traditionell als erstes geerntet. Aber auch für Weizen, Roggen und Raps, schätzen die Landwirte, wird es wieder Defizite geben. Weizen liege geschätzt 11,3 Prozent unter dem normalen Jahresertrag, bei Roggen seien es 12,8 und bei Raps sogar 21 Prozent.

So geht der Verband bei Raps beispielsweise von einem Ertrag von 26 Dezitonnen pro Hektar aus (eine Dezitonne entspricht 100 Kilogramm). Im Vergleich zum Vorjahr erwarten die Bauern bei der Getreide- und Rapsernte hingegen eine Zunahme (Weizen: plus 6,3 Prozent, Roggen: plus 0,8, Raps: plus 5,3 und Gerste: plus 3,5 Prozent).

Die Trockenheit des Jahres 2019 hat heute noch Folgen

Der Ernte seien regional sehr unterschiedliche Witterungsbedingungen vorausgegangen, hieß es. Der trockene August 2019 habe vielerorts dafür gesorgt, dass die Rapsaussaat ausgefallen sei. Wenig Regen im Herbst habe Getreide und Raps ebenfalls geschadet. Zwar habe der milde Winter und ein regenreicher Februar für etwas Erholung gesorgt. Spätfröste Anfang April, Trockenheit, ständige Winde und starke Sonneneinstrahlung hätten die Pflanzenentwicklung hingegen stagnieren lassen. Die Folge seien Schäden, besonders bei Gerste und Roggen.

Die Einkommenssituation der Bauern „schon jetzt dürftig“, meinte Verbandschef Deter. Die unterdurchschnittliche Ernte könne kaum über einen höheren Preis ausgeglichen werden. Die Qualität sei im Durchschnitt allerdings besser als 2019.

Experten warnen vor dritten Dürrejahr in Folge in Deutschland

Schon im Mai hatten Experten deutschlandweit vor dem dritten Dürrejahr in Folge gewarnt: Seit Jahresbeginn gab es in ganz Deutschland zu wenig Niederschlag. Vor allem Ostdeutschland leidet unter der Trockenheit, weil die sandigen Böden die Feuchtigkeit besonders schlecht speichern können.

Bereits 2019 war wegen anhaltender Trockenheit die Getreide- und Rapsernte schlecht ausgefallen. Die Landwirte ernteten im vergangenen Jahr 2,3 Millionen Tonnen Getreide. Das waren rund 13 Prozent weniger als der langjährige Mittelwert. Beim Raps sah es 2019 sogar noch schlechter aus - die Landwirte holten 173.000 Tonnen von den Feldern, weniger als die Hälfte des langjährigen Mittels. Insgesamt wurde auf einer Fläche von 513.200 Hektar Getreide angebaut.

Am Wochenende warm, nur vereinzelt Regen

Das trockene Wetter setzt sich fort: Auch für die kommenden Tage wird in Berlin und Brandenburg nur wenig Niederschlag erwartet, die Temperaturen erreichen maximal 29 Grad. Der Donnerstag soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) wolkig, aber überwiegend niederschlagsfrei werden. Die Temperaturen liegen bei 23 bis 27 Grad.

Für den Freitag erwarten die Meteorologen viele Wolken am Himmel, es bleibt meist trocken. Die Maximalwerte liegen bei 21 bis 25 Grad. Die Wetterexperten rechnen am Samstag mit etwas Regen in der Prignitz und an der Grenze zu Mecklenburg-Vorpommern, andernorts bleibt es ohne Niederschlag.

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Die Höchsttemperaturen erreichen voraussichtlich 24 Grad in der Prignitz, um 26 Grad in Berlin und 29 Grad in der Niederlausitz. Viele und dichte Wolken sowie mancherorts etwas Regen soll es am Sonntag geben. Die Maximalwerte ändern sich im Vergleich zum Vortag kaum. (dpa)

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