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Eine Frage der Auslegung. Deutsche Hochschulen sollen einen Islam fernab des Fundamentalismus lehren.
© picture alliance / dpa

Lehrstühle an Berliner Unis: Auch Berlin braucht die Islamische Theologie

Die Berliner Unis haben Angst vor den Islam-Verbänden. Dabei ist Islamische Theologie auch hier als Fach notwendig. Ein Kommentar.

Ein Kommentar von Claudia Keller

Darf das wahr sein? Zwei renommierte Hochschulen drücken sich darum, Hauptstandort für die geplante Islamische Theologie in Berlin zu werden. Seit Monaten ruht das gesellschaftlich wichtige Projekt, weil sich weder die Freie Universität noch die Humboldt-Universität zutrauen, die institutionelle Verantwortung dafür zu übernehmen. Als Erklärung für ihre Zurückhaltung verweisen sie auf die Probleme, die es an der Universität Münster mit den Islam-Verbänden wegen der dort ansässigen Islamischen Theologie gibt.

Haben also die gestandenen Islamwissenschaftler von der FU und die gestandenen evangelischen Theologen von der HU Angst vor den konservativen Islam-Verbänden? Was für ein Popanz wird da aufgebaut? Ja, es hat in Münster mehrfach gekracht zwischen Universität und Verbänden. Mittlerweile hat man einen für beide Seiten gangbaren Weg gefunden. Solche Auseinandersetzungen sind sicher lästig. Aber sie sind keine Nebensache, sondern Kern des Versuchs, den Islam in Deutschland zu integrieren. Integration ist harte Kärrnerarbeit. Damit sie gelingt, müssen sich alle gesellschaftlichen Bereiche beteiligen, auch die Wissenschaftler.

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