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Da wächst was. Einer der beiden Siegerentwürfe sieht sieben Hochhäuser vor, die mit 60 Metern aber relativ niedrig ausfallen.
© Simulation: Ortner & Ortner

Konzepte für "Urbane Mitte": Am Gleisdreieck soll in die Höhe gebaut werden

Bürohäuser sollen ab 2018 Kreuzbergs Westen dominieren – jetzt gibt es Entwürfe, wie die „Urbane Mitte“ am Gleisdreieck-Park aussehen könnte.

Der U-Bahnhof Gleisdreieck ist keine Gegend zum Verlieben. Firmenadressen und Betriebsflächen dominieren, trotz der guten innerstädtischen Lage am Rand des Gleisdreieck-Parks. Da ist jedenfalls noch Luft nach oben. Diese Floskel ist wörtlich zu nehmen, denn der Eigentümer der Bauflächen rund um den Bahnhof will Hochhäuser errichten. Vor allem für Büros, aber auch für Einzelhandel, Gastronomie und Kultur. Wohnungen sind auch Teil des Konzeptes für die neue „Urbane Mitte“, aber in geringerem Umfang. „Wegen des Lärmpegels der nahen Bahn sind nicht alle Flächen des Areals für Wohnungen geeignet“, sagt Marc Kimmich, Geschäftsführer der Copro aus Berlin, der das 43.000 Quadratmeter große Grundstück gehört.

25 Architekten haben sich an einem städtebaulichen Wettbewerb beteiligt, die Büros Ortner & Ortner sowie Cobe sind von einer Jury als Sieger ausgewählt worden. Sie sollen ihre Entwürfe jetzt verfeinern, anschließend wird einer zur Realisierung ausgewählt. Parallel läuft das Bebauungsplanverfahren, das schon Ende 2016 abgeschlossen sein soll, wenn alles klappt. 2018 soll Baubeginn sein.

Fünf oder sieben Hochhäuser für 350 bis 400 Millionen Euro

Die vorliegenden Entwürfe unterscheiden sich vor allem in der Höhe und Zahl der Hochhäuser. Ortner & Ortner möchte sieben kleinere Bürohäuser bauen, Cobe fünf größere. Die Jury erklärte, beide Entwürfe würden die „Identität, Geschichte sowie die Werte des Ortes und seines Umfelds“ berücksichtigen.

Umfeld bedeutet vor allem Technikmuseum, U-Bahnhof, Stellwerk und Wasserturm. Am Bahnhof soll ein neuer öffentlicher Platz entstehen, der Fernradweg Berlin–Leipzig wird in das Ensemble integriert. Alle Entwürfe aus dem Wettbewerb werden in einer Ausstellung vom 3. bis zum 5. Dezember im Deutschen Technikmuseum gezeigt.

Investiert werden nach heutigem Planungsstand 350 bis 400 Millionen Euro. Konkrete Mieter für die Bürotürme sind bislang nicht bekannt, neben Wohnungen auf 15.000 bis 30.000 Quadratmetern sei auch ein Hotel denkbar, sagte Kimmich. Nördlich wird ein weiterer Bahnhof anschließen, der noch gebaut werden muss. Auf Höhe des Debis-Parkhauses entsteht die Trasse der S 21, außerdem sind am Parkrand Wohnungen geplant, aber dieses Bauprojekt ist noch nicht so weit fortgeschritten.

Private Kunsthalle und Sporthalle sollen Urbane Mitte ergänzen

Ein Highlight des Quartiers Urbane Mitte soll eine private Kunsthalle sein, ungefähr 5000 Quadratmeter groß. „In Bezug auf die Kunsthalle ist unsere Planung schon sehr weit fortgeschritten, wir sind mit namhaften Sammlern im Gespräch“, sagt Kimmich. Auch eine große Sporthalle soll Teil des Quartiers sein, ein Betreiber steht noch nicht fest.

Ein Werkstattverfahren mit Planern und Anwohnern war dem Wettbewerb vorausgegangen, deshalb rechnet die Copro nicht mit Protesten gegen ihr Projekt. Auch der Bezirk unterstützt die Planungen. Damit schließen sich langsam die letzten Baulücken rund um den Gleisdreieck-Park. Neben exklusiven Wohnungen am Westrand, die schnell gebaut und vermarktet werden, ist ein Genossenschaftsprojekt an der Möckernstraße in erhebliche Schwierigkeiten geraten. Dort war vor rund einem Jahr ein Baustopp verhängt worden.

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