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Ein polnischer Spediteur hat seinen Lastwagen wiedererkannt. Rechts ein Vergleichsbild von der Facebook-Seite der Firma.
© Reuters/Facebook, Montage: Tsp
Update

Breitscheidplatz in Berlin: "Als hätte jemand geübt, den Lkw zu fahren"

Hätte der Lkw früher zum Breitscheidplatz fahren sollen? Er wurde drei Mal gestartet, rollte aber nicht los. Was man bisher über den Lastwagen weiß.

Der Lastwagen, der in einen Berliner Weihnachtsmarkt gerast ist, könnte polnischen Medien zufolge am Montagnachmittag in Berlin entführt worden sein. GPS-Daten hätten gezeigt, dass der Wagen ab etwa 16 Uhr mehrmals gestartet worden sei, berichtete der Sender TVN24 unter Berufung auf die betroffene polnische Spedition bei Gryfino in der Nähe von Stettin. Dabei könnte es sich um Versuche eines mutmaßlichen Entführers gehandelt haben, den LKW zu steuern, vermuteten polnische Medien.

Lkw wurde nachmittags in Berlin entwendet

Gegen 19.45 Uhr habe der Wagen seinen Standort in Berlin endgültig verlassen, hieß es. Demnach hatte der LKW seit etwa Montagmittag vor einer Berliner Firma geparkt. Es sei geplant gewesen, aus Italien transportierte Stahlkonstruktionen Dienstagfrüh dort auszuladen, sagte der Spediteur dem Sender. Der polnische Fahrer war demnach sein Cousin. Er sei seit etwa 16 Uhr nicht mehr telefonisch erreichbar gewesen. Nach Angaben der Sicherheitsbehörden wurde er "in der Fahrerkabine erschossen".

Lkw soll in Moabit geparkt worden sein

Am Rande der Senatspressekonferenz am Nachmittag mit den Sicherheitsbehörden hieß es, der Lastwagen habe geparkt am Friedrich-Krause-Ufer in Moabit. Dort befindet sich eine Thyssen-Krupp-Halle, ganz in der Nähe die Ausländerbehörde.

Der Lastwagen, der auf den Berliner Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast ist, wurde nach erster Einschätzung der Polizei nicht von dem Polen gesteuert, der tot in dem Fahrzeug gefunden wurde. "Der im LKW tot aufgefundene Mann steuerte nach bisherigen Erkenntnissen nicht den LKW", als dieser in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz gefahren sei, teilte die Polizei am Dienstag über den Kurzmitteilungsdienst Twitter mit.

Der Lastwagen wurde am Dienstagmorgen von der Polizei abgeholt. Die Polizei bat darum, von der Fahrt quer durch die Stadt keine Fotos zu verbreiten.

Leiche eines Polen im Lkw gefunden

Der Lkw mit polnischem Kennzeichen war auf den Weihnachtsmarkt direkt am Kurfürstendamm und an der berühmten Gedächtniskirche gefahren. Dabei wurden laut Polizei zwölf Menschen getötet und 48 weitere verletzt. Nach dem Vorfall wurde in dem Lastwagen nach Polizeiangaben die Leiche eines polnischen Staatsbürgers gefunden. Ein Verdächtiger, der den Lkw auf den Weihnachtsmarkt gesteuert haben soll, wurde festgenommen.

Der Besitzer des polnischen Lkw-Unternehmens hatte am Montagabend gesagt, dass er seit dem Nachmittag keinen Kontakt mehr zu dem Fahrer habe. Der leitende Speditionsmitarbeiter Lukasz Wasik sagte dem Internetportal money.pl, laut GPS-Daten des Lasters habe jemand das Fahrzeug am Montag mehrfach gestartet, obwohl es eigentlich bis zu seiner Entladung am Dienstag stehen bleiben sollte. "Es ist, als hätte jemand geübt, ihn zu fahren", sagte Wasik.

Um 19.34 Uhr fuhr er los

Eigentlich habe der Laster am Montag stehen bleiben sollen, um auf seine Entladung am Dienstag zu warten, führte Wasik aus. Nach den von ihm überprüften GPS-Daten aus dem Lastwagen habe jemand aber um 15.44 Uhr den Motor gestartet und weitere Male um 16.52 Uhr und um 17.37 Uhr. Der Lastwagen sei aber nicht weggefahren. Um 19.34 Uhr habe sich der Lkw aber dann in Gang gesetzt. Gegen 20.00 Uhr war das Fahrzeug in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast. (AFP)

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