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Die meisten alleinerziehenden Eltern in Deutschland gibt es in Berlin.
© Christian Charisius/dpa

Motto "Es reicht für uns alle": Alleinerziehende demonstrieren Samstag in Berlin gegen Kinderarmut

Berlin ist die Stadt mit der deutschlandweit höchsten Zahl an Alleinerziehenden. Am Samstag werden Tausende von der Politik mehr Einsatz gegen Kinderarmut fordern.

Ein Gruß kommt sogar aus Österreich. Per Videobotschaft wünscht der „Aufstand der Alleinerziehenden“ in Österreich den deutschen Organisatorinnen der „Demo gegen Kinderarmut“ Kraft und Ausdauer.  „Es reicht für uns alle!", lautet das Motto. Am Samstag, einen Tag vor Muttertag, soll es vom Roten Rathaus zum Brandenburger Tor gehen. Die Botschaft an die Politik: Investiert in Kinder!

Organisiert haben die Demo sieben Frauen, alle alleinerziehend. Immer mehr Kinder wachsen nur bei einem Elternteil auf, nirgendwo sonst in Deutschland so viele wie in Berlin, rund 30 Prozent der unter 18-Jährigen. 68 Prozent der Alleinerziehenden sind armutsgefährdet, mit ihnen ihre Kinder. Einer Bertelsmann-Studie zufolge steigt das Risiko mit jedem Kind.

Sprechen sind Dietmar Bartsch und Annalena Baerbock

Die Demo fordert nun, Kinderarmut wirksam zu bekämpfen. „Wegen des hohen Anteils an Alleinerziehenden veranstalten wir die Demo in Berlin“, sagt Mitorganisatorin Fee Linke. Zunächst hatten sie auf einige hundert Teilnehmer gehofft, nun könnten es mehrere tausend werden.

Zur Abschlusskundgebung hat sich Dietmar Bartsch angekündigt, der Vorsitzende der Links-Fraktion im Deutschen Bundestag. Er hat die Initiative „Netzwerk gegen Kinderarmut“ ins Leben gerufen. Auch Annalena Baerbock, Vorsitzende der Grünen, hat sich angekündigt.

Ebenfalls sprechen wollen Christine Finke und Reina Becker. Beide machen seit Jahren auf die finanziellen Probleme aufmerksam, die Alleinerziehende treffen. Finke bloggt auf mama-arbeitet.de über das Leben als berufstätige Alleinerziehende und vor allem die Sorgen um bezahlbaren Wohnraum. Becker kämpft gerichtlich für eine Steuergerechtigkeit Alleinerziehender gegenüber Verheirateter.

Um 14 Uhr soll es am Neptunbrunnen losgehen, im Anschluss an die Demo laden die Organisatorinnen zu einem Picknick im Tiergarten.

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