Neuköllner Brandserie: AfD will Verdächtigen aus der Partei ausschließen
Die Polizei ermittelt gegen den Neuköllner AfD-Politiker Tilo P. Nun wurde ein Ausschlussverfahren gegen ihn eingeleitet.
Der AfD-Politiker Tilo P., gegen den die Polizei im Zusammenhang mit Brandanschlägen in Neukölln ermittelt, soll aus der Partei ausgeschlossen werden. Dies bestätigte AfD-Sprecher Ronald Gläser am Freitag dem Tagesspiegel. Grund seien P.s „Kontakte ins rechtsextreme Milieu“. Vergangenen Sonnabend war der Mann bereits von seinem Amt im Neuköllner Bezirksvorstand zurückgetreten.
Tilo P. wird verdächtigt, im Januar 2018 gemeinsam mit dem langjährigen NPD-Kader Sebastian T. den Wohnort des Linken-Politikers Ferat Kocak ausgekundschaftet zu haben. Zwei Wochen später brannten dessen Auto und Garage, drei Menschenleben waren in Gefahr. Laut Feuerwehr hätte der Brand leicht auf das benachbarte Wohnhaus und die Gasleitung übergreifen können.
Der Anschlag gilt als Teil einer Brandserie. In den vergangenen zweieinhalb Jahren wurden im Bezirk mehrfach Autos von Politikern, Gewerkschaftern und Buchhändlern angezündet. Die Polizei hat zwei Ermittlungsgruppen eingerichtet. Einen Prozess gibt es bis heute nicht.
Tilo P. taucht auch in dem Bericht des Verfassungsschutzes auf, der dazu führte, dass die AfD bundesweit zum „Prüffall“ erklärt wurde. P. sei, steht dort geschrieben, „in neonazistischen Zusammenhängen in Erscheinung getreten“.
Den ganzen Fall und Tilo P.s mutmaßliche Verstrickungen in die Szene können Sie hier nachlesen.