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Die Zusammensetzung der Stadträte in Marzahn-Hellersdorf nimmt nach der Nominierung des AfD-Kandidaten Thomas Braun langsam Gestalt an.
© dpa / Jörg Carstensen

Neue Stadträte für Marzahn-Hellersdorf: AfD nominiert Überraschungskandidaten

Die AfD gab die Nominierung eines weiteren Stadtrats bekannt. Anstatt des zunächst favorisierten Manfred Bittner soll Thomas Braun in das Bezirksamt einziehen.

In Marzahn-Hellersdorf zeichnet sich die Zusammensetzung des Bezirksamtes ab, nachdem auch die AfD ihren Kandidaten nominiert hat: Thomas Braun, Jahrgang 1956, soll Stadtrat werden. Nach AfD-Angaben hat Braun in Tübingen Erziehungswissenschaften studiert und nach der Wende das Jugendamt Leipzig sowie später in Berlin ein Sozialamt geleitet. "Anschließend" habe er in der "Senatsverwaltung Berlin" gearbeitet, wobei unklar bleibt, in welcher Senatsverwaltung. Zwar ist in der AfD-Pressemitteilung davon die Rede, dass er "im Bereich Ernährung, Verbraucherschutz und Landwirtschaft" tätig gewesen sei, aber diese Bereiche gehören im aktuellen Ressortzuschnitt des Senats - zumindest seit 2011 - nicht zusammen. Aus der Senatsverwaltung für Verbraucherschutz hieß es dann auch am Abend, ein Thomas Braun sei dort nicht bekannt. Über seine gegenwärtige Tätigkeit findet sich in der Mitteilung kein Hinweis.

Das AfD-Ressort steht noch nicht fest

Welches Ressort Braun bekommen könnte, ist noch offen: Bauen, Bürgerdienste, Immobilien oder Gesundheit seien bislang nicht fest zugeordnet, heißt es aus dem Bezirksamt. Der Bereich Stadtentwicklung könnte an Bürgermeisterkandidatin Dagmar Pohle (Linke) gehen, Schule, Sport und - vielleicht - Jugend an Gordon Lemm (SPD), Kultur und Soziales an Juliane Witt (Linke) und Wirtschaftsförderung, Tiefbau, Umwelt an Johannes Martin (CDU).

Zunächst sollte der frühere Hellersdorfer CDU-Stadtrat Manfred Bittner, 67, den AfD-Stadtratposten bekommen, allerdings war strittig, ob er das Amt trotz seines Alters bekleiden könnte.

Die Nominierung Brauns erfolgte am 11. Oktober, jedoch hielt die Fraktion diese Entscheidung zunächst geheim. Bereits am 4. Oktober war Rolf Keßler zum Fraktionschef gewählt worden. Die AfD hatte in Marzahn-Hellersdorf mit über 23,2 Prozent der Stimmen ihr berlinweit bestes Bezirksergebnis errungen. In der BVV hat sie 15 Sitze inne und ist damit zweitgrößte Fraktion nach der Linkspartei, die 16 Sitze hat.

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