Charité und Vivantes erhalten neue Impfstoff-Dosen: Ab Dienstag impfen Berlins Großkrankenhäuser das Personal auf Covid-19-Stationen
Berlins Universitätsklinik und die landeseigenen Vivantes-Häuser wollen Ärzte und Pflegekräfte immunisieren, die Corona-Patienten versorgen.
Berlins landeseigene Klinikkonzerne wollen ab Dienstag einen Großteil des Personals auf den Covid-19-Stationen impfen lassen. Nach Tagesspiegel-Informationen könnten in der Charité und den Vivantes-Kliniken so bald jene Ärzte und Pflegekräfte, die unmittelbar mit Corona-Patienten zu tun haben, mit der ersten der zwei Impfdosen versorgt worden sein.
Die Universitätsklinik behandelt die schwersten Covid-19-Intensivfälle, die kommunalen Vivantes-Häuser die meisten Corona-Patienten Berlins überhaupt. Interne Vivantes-Umfragen, wonach sich erstaunlich wenige Mitarbeiter impfen lassen wollten, bildeten nur einzelne Stationen ab, hieß es. Die Charité-Leitung rechnet ohnehin mit einem großen Wunsch nach einer Impfung.
Ärzte beider Klinikkonzerne sagten am Sonntag, sie erwarteten ab Dienstag jeweils circa 2000 Impfdosen. Die Senatsgesundheitsverwaltung gibt den Großkrankenhäusern ein Kontingent aus der letzten Lieferung nach Berlin: Am Freitag waren 29.250 Impfdosen der Pharma-Allianz von Biontech und Pfizer geliefert worden. Zum Jahresende hatten Charité und Vivantes zusammen bereits 1000 Impfdosen erhalten.
Ein Vivantes-Sprecher bestätigte, dass man am Dienstag mit neuen Ampullen rechne. Beim Impfen richte man sich nach den Vorgaben des Bundesgesundheitsministeriums. Zunächst sollen Mitarbeiter aus den Risikobereichen immunisiert werden, also Ärzte und Pflegekräfte auf den Covid-19-Stationen, in den Rettungsstellen und Pneumologie-Abteilungen.
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Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte mit Blick auf den Biontech-Impfstoff mitteilen lassen, dass spätestens am 19. Januar die nächste Lieferung in Berlin eintreffen werde. Danach sollen 29.250 Dosen jeweils am 26. Januar, am 2. Februar, am 9. Februar und am 16. Februar in Berlin ankommen. Zusätzlich erwartet der Berliner Senat den einfacheren Moderna-Impfstoff am Dienstag.
Derzeit werden 1600 Corona-Patienten in Berliner Krankenhäusern versorgt, davon mehr als die Hälfte in den landeseigenen Klinikkonzernen. Die schwersten Covid-19-Fälle, die fast alle beatmet werden, liegen auf Charité-Intensivstationen. Insgesamt beschäftigt die Charité samt Tochterfirmen fast 19.000 Mitarbeiter, bei Vivantes sind es 17.000. In allen Berliner Kliniken insgesamt arbeiten circa 60.000 Beschäftigte.
Neues Impfzentrum in Treptow wird eröffnet
In der kommenden Woche wird in Berlin zudem ein neues Impfzentrum eröffnet. Neben der "Arena" in Treptow können sich Berliner dann im Erika-Heß-Eisstadion in Wedding impfen lassen, wo das Mittel von Moderna verabreicht werden soll. Anders als in anderen Bundesländern üblich hätten Berliner die Möglichkeit, sich für einen der Impfstoffe zu entscheiden. Das hatte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) gesagt.
Ihren Plänen zufolge könnte nach dem Eisstation das Impfzentrum am Messegelände in Charlottenburg folgen. Dort wird wie in der "Arena" der Biontech-Pfizer-Stoff verimpft. Das Zentrum im Velodrom öffnet wohl erst Ende Februar, offenbar noch später das im Ex-Flughafen Tempelhof geplante Zentrum.