Berlin bekommt sechs Mal 29.250 Impfdosen: Das reicht nicht mal für Risikogruppen
Spahns Lieferplan: Am Freitag sollen die nächsten Ampullen des Biontech-Impfstoffs kommen. Bis Mitte Februar sind weitere Lieferungen geplant.
In Berlin wird an diesem Freitag die nächste Lieferung des Biontech-Impfstoffs erwartet. Das Bundesgesundheitsministerium hatte diesmal 29.250 Dosen für die Hauptstadt angekündigt, Brandenburg soll am 8. Januar der Landesgröße entsprechend 19.500 Ampullen erhalten.
Dem Tagesspiegel liegt die vorläufige Liste vor, nach der die Beamten von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) mit Blick auf den Biontech-Impfstoff vorgehen wollen: In Berlin soll demnach spätestens am 19. Januar die nächste, gleich große Lieferung eintreffen. Danach sollen 29.250 Dosen jeweils spätestens am 26. Januar, am 2. Februar, am 9. Februar und am 16. Februar nach Berlin geliefert werden.
Zusammen mit den noch am Jahresende 2020 angekommenen 58.500 Dosen wäre Berlin bis Mitte Februar so mit 234.000 Impfeinheiten versorgt worden. Diese reichen für 117.000 Patienten.
Allein die Gruppen der Über-80-Jährigen und der exponierten Beschäftigten im Gesundheitswesen umfassen in Berlin jedoch circa 278.000 Personen.
Impfquote unterscheidet sich in den Bundesländern
In ganz Deutschland sollen bis Mitte Februar den Spahn-Plänen zufolge 5,35 Millionen Biontech-Impfdosen verteilt werden. Wie berichtet dürften bald weitere Mittel im Kampf gegen Sars-Cov-2 eingesetzt werden – die EU-Kommission hat am Mittwoch das Vakzin von Moderna zugelassen.
Bis Ende März soll die US-Firma zwei Millionen Dosen nach Deutschland liefern. Dazu könnte ab März der Impfstoff der Tübinger Firma Curevac kommen, bei dessen Entwicklung auch Berliner Pharmazeuten von Bayer helfen.
Die Zahl der ans Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten Impfungen gegen Covid-19 steigt täglich um mehrere Zehntausend. Seit dem Beginn der Impfkampagne am 27. Dezember 2020 ist das Mittel von Biontech bundesweit fast 420.000 Menschen gespritzt worden. Die Bundesländer melden dem RKI ihre Zahlen. Pro 1000 Einwohner sind bislang bundesweit fünf Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden.
Mit 13,5 Fällen pro 1000 Einwohner wurden die meisten Impfungen dem RKI zufolge in Mecklenburg-Vorpommern durchgeführt, die wenigsten mit 2,5 in Thüringen. Nur in absoluten Zahlen kommt das einwohnerstarke Bayern auf den höchsten Wert von fast 85.000 Geimpften.
Senioren verstehen die Impf-Einladungen nicht
Berlin hat mit bald 6,7 Impfungen pro 1000 Einwohner einen überdurchschnittlichen Wert – circa 25.000 Berliner haben die erste der zwei Impfdosen gegen das Coronavirus bislang erhalten.
Trotz kleinerer Pannen impfen insbesondere die mobilen Teams in den Pflegeheimen viel. Im Impfzentrum in der „Arena“ in Treptow werden pro Tag einige Hundert Berliner geimpft, fünf weitere Impfzentren sollen demnächst eröffnen. Die meisten Geimpften sind Ärzte, Pflegekräfte sowie Hochbetagte – sowohl in Heimen als auch aus Privathaushalten.
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Den Tagesspiegel erreichen seit Tagen zahlreiche Hinweise, dass die Einladungsschreiben an die Senioren von den Empfängern kaum verstanden werden. Auch wer der schriftlichen Aufforderung, telefonisch einen Impftermin in der „Arena“ auszumachen, nachkomme, müsse oft Tage warten. Und dies gilt nur für diejenigen, die den Brief tatsächlich erhalten und geöffnet haben.
Um zu vermeiden, dass aufgezogene Spritzen mit Impfstoff nicht fristgerecht verwendet werden, sollen die Ärzte in der „Arena“ künftig die Leitstelle der Feuerwehr anrufen. Wenn absehbar ist, dass aufbereitete, also schon dem Kühlschrank entnommene Dosen nicht innerhalb von zwei Stunden verimpft werden können, sollen Feuerwehrleute sie erhalten. Die Männer und Frauen kämen dazu kurzfristig zur „Arena“, wo sie dann registriert werden.
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