Wegen anhaltend vieler Covid-19-Fälle: Berliner Charité verlängert Notbetrieb – und verhängt Besuchsverbot
Bei der Versorgung von Corona-Patienten sei keine Trendwende erkennbar. Der Vorstand der Universitätsklinik erlässt bis Monatsende ein Besuchsverbot.
Die Berliner Charité verlängert ihren Notbetrieb um eine weitere Woche, da in der Coronakrise keine Trendwende absehbar sei. Bis 22. Januar wird sich die landeseigene Universitätsklinik auf die Behandlung der Covid-19-Fälle konzentrieren; fast 150 schwerkranke Corona-Patienten liegen auf Charité-Intensivstationen.
Es gebe eine „nie erlebte Belastung“ der Mitarbeiter, teilte die Charité-Leitung mit. Vorstandsmitglied Martin Kreis verwies insbesondere auf die hohe Anzahl von Intensivfällen.
Die Hochschulklinik hatte den Notbetrieb am 17. Dezember angekündigt, die meisten planbaren Behandlungen wurden seitdem verschoben. Die Rettungsstellen bleiben für Notfälle offen, auch zeitkritische Operationen führen Charité-Ärzte wie berichtet noch durch. Schon kurz vor Jahreswechsel wurde das reduzierte Programm dann bis 10. Januar verlängert.
Um mögliche Infektionswege zu blockieren, gilt an allen Charité-Standorten von diesem Donnerstag bis 31. Januar ein Besuchsverbot. Ausgenommen sind Besuche bei Kindern unter 16 Jahren und wenigen Schwerstkranken.
Wie berichtet, hatte der Charité-Vorstand schon vor einem Montag in anderen Universitätskliniken angefragt, ob eigene Patienten vielleicht dorthin verlegt werden könnten.
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In Berlin werden derzeit 1705 Patienten mit dem Coronavirus in einem Krankenhaus behandelt werden, davon liegen 455 auf einer Intensivstation. Knapp 1350 Intensiv-Betten betreiben Berlins Krankenhäuser zusammen, zuletzt waren 90 Prozent belegt - nicht nur mit Covid-19-Patienten.
Weil seit Wochen circa ein Drittel der Intensivplätze aber für Corona-Fälle gebraucht wird, steht die vom Senat eingeführte Ampel auf „Rot“ – als Grenzwert war die 25-Prozent-Marke eingeführt worden.
Covid-19-Patienten werden in fast 30 Krankenhäusern Berlins behandelt, die intensivmedizinischen Fälle aber bevorzugt in einigen Kliniken: Die schwersten Fälle kommen in die als sogenanntes Level-I-Krankenhaus eingestufte Charité, in den 16 Level-II-Kliniken werden weitere Corona-Intensiv-Patienten versorgt - darunter in den großen Vivantes-Häusern.