Berliner Flughafen: 85.000 Unterschriften für Offenhaltung von Tegel
Für den Erfolg des Volksbegehrens fehlen noch über 90.000 gültige Unterschriften. Die Lufthansa spricht sich erneut für einen Single-Flughafen in Schönefeld aus.
Für den Weiterbetrieb des Flughafens Tegel für den Linienflugverkehr wurden bisher nach Angaben der Landesabstimmungsleiterin 85.000 Stimmen eingereicht. Für den Erfolg des Volksbegehrens müssten bis zum 20. März 174.000 gültige Unterschriften vorliegen. Nach Angaben der Landeswahlleiterin wurden am Freitag 45.000 Unterschriften von den Trägern des Volksbegehrens eingereicht, von den schon vorliegenden 40.000 Unterschriften seien 37.256 bereits von den Bezirksämtern geprüft, davon seien 31.966 gültig.
Lufthansa: Zwei Flughäfen nicht sinnvoll
Die Lufthansa macht sich erneut stark für einen Single-Flughafen BER in Schönefeld. Die meisten Passagiere liebten zwar Tegel, hatte Lufthansachef Carsten Spohr bereits vor kurzem dem Tagesspiegel gesagt, zum Umzug nach Schönefeld gebe es aber keine Alternative. Und der Berliner Niederlassungsleiter Thomas Kropp setzte jetzt nochmals nach. Ein Weiterbetrieb von Tegel würde einen unglaublichen juristischen Kraftakt erfordern, weil der Ausbau in Schönefeld rechtlich mit dem Schließen von Tegel – und Tempelhof – verbunden sei. Auch wirtschaftlich sei nur ein Single-Flughafen erfolgreich, auf dem die Passagiere umsteigen könnten. Mit zwei Flughäfen sei ein Umsteigerverkehr „nicht denkbar.“ Auch die Lufthansa-Drehkreuze Frankfurt (Main) und München hätten sich nur etabliert, weil der Verkehr auf jeweils einen Flughafen konzentriert sei.
Zudem führten zwei Flughäfen auch zu doppelten Kosten – fürs Personal und für die Infrastruktur. Die Kapazitätsengpässe am BER könnten überwunden werden, ist Kropp überzeugt. In Tegel liege die Auslastung jetzt auch 220 Prozent über dem Ansatz. Mehrere Flughäfen seien nur bei sehr hohen Passagierzahlen sinnvoll, die in Berlin auf absehbare Zeit nicht erreicht würden.