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Aufgegeben. Deutsche Soldaten ergeben sich sowjetischen Soldaten am 2. Mai 1945. Noch wenige Stunden zuvor hatten die Anhänger des Hitler-Regimes Berliner getötet, die nicht mehr kämpfen wollten.
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Kriegsende in Deutschland und Berlin: 8. Mai sollte offizieller Gedenktag werden - oder?

Mecklenburg-Vorpormmern macht's vor, Hamburg diskutiert - und Berlin? Die Politik mischt längst mit. Ein Kommentar. Und was meinen sie?

Ein Kommentar von Ulrich Zawatka-Gerlach

Der 8. Mai, über dessen historische Bedeutung vernünftige Menschen nicht streiten, ist im Kalender der Deutschen zwar rot angestrichen – aber nur inoffiziell. Bisher blieb es Mecklenburg-Vorpommern vorbehalten, den Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs in Europa schon 2002 zum staatlichen Gedenktag zu erheben. Erst vor ein paar Tagen hat Brandenburg gleichgezogen. Auch in Hamburg wird darüber diskutiert. Und was passiert in Berlin?

Im ehemaligen Zentrum des NS-Mordregimes werden die Oppositionsfraktionen am Donnerstag im Abgeordnetenhaus beantragen, den 8. Mai zum offiziellen Gedenktag zu machen. „Wir wollen unterstreichen, dass wir den Alliierten dankbar dafür sind, dass sie unsere Stadt vom Nationalsozialismus befreit haben. Wir wollen deutlich machen, dass für Hass und Gewalt in Berlin kein Platz ist, und darüber reden, warum wir uns denen gegenüber in der Pflicht sehen, die heute bei uns Schutz vor Krieg und Vertreibung suchen“, schreiben die Fraktionsvorsitzenden von Linken, Grünen und Piraten. Am Dienstag hat sich auch der SPD-Landesvorsitzende Jan Stöß zu Wort gemeldet. Er sagt: „Der 8. Mai muss ein offizieller Gedenktag werden!“

Es geht nicht um einen arbeitsfreien Tag!

Am besten wäre es, sofort darüber abzustimmen, denn dieses Datum ist kein Fall für wochenlange, möglicherweise ergebnislose Debatten in den Fachausschüssen. SPD und CDU dürfen sich dann ein bisschen schämen, nicht selbst auf die gute Idee gekommen zu sein. Aber sie sollten die Größe haben, der Oppositionsinitiative vorbehaltlos zuzustimmen.

Es geht ja auch nicht um einen arbeitsfreien Feiertag, sondern um eine Geste, einen Hinweis an die Bürger, dass der 8. Mai auch ohne die vielen Veranstaltungen, Bücher und politischen Reden etwas Besonderes ist und immer bleiben wird.

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