Flughafen Berlin Brandenburg: 500 Millionen Euro mehr - BER-Ausbau soll nun 2,8 Milliarden kosten
Noch ist der BER nicht eröffnet, aber der Finanzbedarf wächst - für den Ausbau. Und auch eine Verschiebung gibt es am Flughafen - bei den Sprinkleranlagen.
Mal wieder eine Verschiebung am Flughafen BER: Am 6.12.2017 forderte der Hauptausschuss die Berliner Finanzverwaltung auf, „bis zum 31.12. den Fertigstellungsstand zu den Sprinklern und Türen darzustellen“. Am 20.12. bat Staatssekretärin Margarethe Sudhof um Fristverlängerung bis zum 17.1.2018 – jetzt teilte sie mit: „Trotz bereits erfolgter Fristverlängerung kann der erbetene Bericht leider nicht fristwahrend übermittelt werden. Ursächlich hierfür ist, dass die nötigen Untersuchungen und Auswertungen von Seiten der FBB noch nicht vorgelegt werden konnten. Die FBB wird nach eigener Auskunft eine kompetente Bearbeitung im Sinne des Berichtsauftrages des Abgeordnetenhauses nun zeitnah gewährleisten. Ich bitte daher um Fristverschiebung bis zur Sitzung des Hauptausschusses am 14. Februar 2018.“ Ergo: Am BER schaffen sie es nicht mal, die funktionierenden Duschköpfe durchzuzählen.
Bei rund 10 Milliarden Euro angekommen
Dafür wuchs am Donnerstag der Finanzbedarf auf wundersame Weise noch mal um 500 Millionen – denn statt der Zahl funktionierender Türen präsentierte Sudhof dem Parlament am Donnerstag einen aktuellen Preis der Erweiterung des Flughafens bis 2030: angeblich weitere 2,8 Milliarden. FBB-Chef Lütke Daldrup hatte bisher von 2,3 Mrd gesprochen. Zusammen mit den bisherigen Bau- und Ausfallkosten sowie dem in der vergangenen Woche bekannt gewordenen zusätzlichen Bedarf von 1 Mrd Euro sind wir jetzt also bei rund 10 Milliarden angekommen – für einen Flughafen, der 2020 mit acht Jahren Verspätung eröffnet werden soll. Da kommt es auf ein paar Sprinkler mehr oder weniger ja wirklich nicht an.
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Aus dem aktuellen "Checkpoint" von Tagesspiegel-Chefredakteur Lorenz Maroldt. Kostenlos bestellen unter www.tagesspiegel.de/checkpoint
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