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Machten sich ein Bild von der neuen Notunterkunft: Franziska Giffey (vor den Mikrofonen), Katja Kipping (rechts daneben) und die DRK-Vorstandsvorsitzende Gudrun Sturm (links).
© Sabine Beikler

Giffey und Kipping besuchen Notunterkunft: 4000 Flüchtlinge am Wochenende untergebracht – Berlin bittet um 80 Soldaten

Der alte Flughafen Tegel dient nun auch als Notunterkunft. Von hier sollen bald Flüchtlinge auf andere Länder verteilt werden. Berlin will dafür Hilfe vom Bund.

Die unvermindert hohe Zahl an Flüchtlingen aus dem ukrainischen Kriegsgebiet stellt Berlin vor große Herausforderungen. Allein an diesem Wochenende mussten mehr als 4000 ukrainische Flüchtlinge in der Bundeshauptstadt untergebracht werden. Das sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) am Sonntagnachmittag bei einem Besuch in der neuen Notunterkunft in Tegel.

Giffey sprach von einem „dynamischen Ankunftsgeschehen“. Im alten Flughafen Tegel wurden von Samstag auf Sonntag erstmals 425 Flüchtlinge untergebracht. Am Mittag war zunächst von 250 die Rede gewesen. 500 Betten stehen bereits, die Kapazität kann auf 3000 erhöht werden.

Giffey sagte, man habe Unterstützung vom Bund angefordert. 20 Mitarbeiter des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge seien bereits im Ankunftszentrum Reinickendorf eingesetzt. Weitere 20 werden in Berlin erwartet. Allein 600 Mitarbeiter braucht man laut Giffey für das neue, zweite Ankunftszentrum in Tegel, das mehr als nur eine Notunterkunft sein soll.

Sie habe bei der Bundeswehr um die Unterstützung von 80 Beschäftigten gebeten, erklärte die Regierende Bürgermeisterin. Innensenatorin Iris Spranger (SPD) hatte am Donnerstag im Abgeordnetenhaus noch von 40 gesprochen. Danach gab es jedoch schnell informelle Signale aus der Bundeswehr, dass dieser Wunsch nicht zu erfüllen sei.

Giffey: Noch keine offizielle Absage der Bundeswehr

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte am Freitag in der Bundespressekonferenz, das Ersuchen werde noch geprüft, Berlin solle aber schnell eine Antwort bekommen.

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Offiziell habe sie noch keine Absage erhalten, sagte Giffey indes am Sonntag. Um Tausende von Menschen täglich schnell zu registrieren, wäre eine Unterstützung vom Bund „extrem hilfreich“.

500 Betten stehen bereits in der Notunterkunft im alten Flughafen Tegel bereit.
500 Betten stehen bereits in der Notunterkunft im alten Flughafen Tegel bereit.
© Sabine Beikler
Auf dem Flughafengelände entsteht ein Ankunftszelt, über das Flüchtlinge in andere Bundesländer weiterverteilt werden sollen.
Auf dem Flughafengelände entsteht ein Ankunftszelt, über das Flüchtlinge in andere Bundesländer weiterverteilt werden sollen.
© Sabine Beikler

Sozialsenatorin Katja Kipping (Linke) sagte, in Berlin würden über Landesstrukturen derzeit 1000 Menschen pro Nacht untergebracht.

In Tegel sollen nach Eröffnung des Ankunftszentrums in der kommenden Woche täglich Tausende von Flüchtlingen bundesweit verteilt und registriert werden. Giffey sagte, sie wolle sich in einem Brief auch an alle Landesbediensteten wenden und sie um Unterstützung bitten.

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