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"Keine Zukunft für Nazis" steht auf einen Transparent bei der traditionellen Walpurgisnacht-Demo.
© dpa

Liveticker zur Walpurgisnacht: 2700 demonstrieren friedlich gegen Gentrifizierung in Berlin

Die Walpurgisnacht in der Hauptstadt: Rund 2700 Menschen sind gegen Gentrifizierung, Rassismus und Ausgrenzung in Wedding und Prenzlauer Berg auf die Straße gegangen. Lesen Sie hier die Ereignisse des 30. April nach.

Nach der Walpurgisnacht-Demo in Wedding und Prenzlauer Berg beurteilte Berlins Innensenator Frank Henkel die Lage als "relativ störungsfrei", warnte aber vor Einzelaktionen kleinerer Gruppen später in der Nacht. Regen verdarb indes vielen die Party in den Parks. In unserem Liveticker können Sie die Ereignisse der Walpurgisnacht nachlesen. Am Freitag begleiten wir Sie mit einem neuen Ticker durch den 1.Mai.

0.00 Uhr - Der Mai ist gekommen: Tanzen Sie gut durch die Nacht und kommen Sie sicher nach Hause!

23.35 Uhr - Das können wir Ihnen nicht ersparen: Viele haben in dieser Walpurgisnacht auch mit den BR Volleys gefiebert, die aber den Meistertitel vorerst verpasst haben. Hier unser Bericht von der Niederlage in der Max-Schmeling-Halle gegen Friedrichshafen.

23.01 Uhr - Wo die Party weitergeht: Für Demonstranten auf dem Heimweg und alle anderen, die noch ein Fleckchen suchen, um in den Mai zu tanzen, hätten wir noch einen Tipp. Lorenz Maroldt hat heute im Checkpoint-Newsletter das Eschschloraque rümschrümp in Mitte empfohlen. Und hier noch ein paar Vorschläge für den 1. Mai.

22.45 Uhr - Der Letzte tritt das Feuer aus: Im Mauerpark sind inzwischen keine hundert Leute mehr. Das Lagerfeuer brennt nieder, es wird kein neues Holz mehr nachgelegt. Ein Mann jongliert mit Fackeln. Aus einem Zelt ist Musik zu hören. Aber der Regen treibt die Leute auseinander. Alles löst sich auf.

22.41 Uhr - Volkes Stimme: Zwei Dutzend Besoffene stehen an der Eberswalder Straße noch unter der Hochbahn und rufen: "Ganz Berlin hasst die Polizei!" Die antwortet mit einer Frauenstimme per Lautsprecher-Durchsage: "Bitte gehen Sie auf den Gehweg! Sie können auch auf dem Gehweg weiterfeiern." Einige krakeelen auch vor umliegenden Spätis. Ein betrunkener Punk kommt auf eine Truppe Polizisten zu und erkundigt sich nach der Gefangenensammelstelle. Die lachen und fragen zurück, ob er sich selbst melden will. So ruhig und gelassen ist selten eine Walpurgisnacht-Demo zu Ende gegangen.

22.34 Uhr – Innensenator Henkel: „Einsatz noch nicht vorbei“: Innensenator Frank Henkel (CDU) zeigt sich nach Abschluss der Demonstration zufrieden mit dem bisherigen Verlauf der Walpurgisnacht. Henkel bescheinigt der Polizei, entlang der Strecke einen "hervorragenden Job" gemacht zu haben. "Positiv ist, dass die Demo relativ störungsfrei verlaufen ist und den Endpunkt erreicht hat", sagt Henkel. Der Innensenator warnt aber gleichzeitig davor, dass die Walpurgisnacht noch "einige Herausforderungen" bringen könnte. "Der Einsatz ist nicht vorbei. Das gilt gerade mit Blick auf dezentrale Aktionen kleinerer Gruppen." Auch bei der Polizei ist man zufrieden: „Unser Konzept ist aufgegangen“, sagt Polizeisprecher Stefan Redlich.

22.18 Uhr - Aufforderung zum Räumen: Im Kreuzungsbereich Eberswalder Straße/Schönhauser Allee halten sich noch rund zweihundert Personen auf. Sie wurden von der Polizei aufgefordert, die Kreuzung zu verlassen. Die Polizei zieht bereits Fahrzeuge aus den Seitenstraßen ab. Der Verkehr dürfte bald wieder fließen.

22.15 Uhr - Mehrere Festnahmen nach der Demo: Nach der Demonstration hat es an der Eberswalder Straße mehrere vorläufige Festnahmen gegeben; die Polizei bestätigte "einzelne Festnahmen wieder erkannter Straftäter." Eine Person sei wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Stefan Redlich. Nach Polizeiangaben nahmen 2700 Menschen an der Demonstration teil; etwa 100 Personen seien im Anschluss zum Mauerpark gezogen.

22.12 Uhr - Zügige Abreise empfohlen: Falls der ein oder andere Demonstrant einen weiten Weg nach Berlin auf sich genommen hat, sollte er sich zügig mit der Heimreise auseinandersetzen. Soeben wurde bekannt, dass die Lokführergewerkschaft GDL das neueste Tarifangebot der Deutschen Bahn abgelehnt hat und nun mit einem langen Streik droht.

22.05 Uhr - Enttäuschung in der Max-Schmeling-Halle: Die BR Volleys haben den Tiebreak gegen Friedrichshafen mit 14:16 verloren - und damit die Deutsche Meisterschaft im Volleyball vorerst verpasst.

22.00 Uhr - Demonstration löst sich friedlich auf: Die Demonstration ist inzwischen auch offiziell beendet worden. Die Teilnehmer gehen allmählich am U-Bahnhof Eberswalder Straße auseinander. Die Stimmung ist derzeit vollkommen friedlich, kein abwartendes Grummeln zu vernehmen, keine Kleingruppen zu erkennen, die versuchen würden, einen anderen Weg zu nehmen, als die Polizei es wünscht.

21.56 Uhr - BR Volleys vor der Entscheidung: 13:13 im Tiebreak. Heute könnte es den Titel geben.

21.48 Uhr - Veranstalterbilanz: "Gute, laute Demonstration": Am U-Bahnhof Eberswalder Straße findet derzeit die Abschlussveranstaltung der "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" statt. Laut Veranstalter waren zwischen 5000 und 7000 Menschen auf der Straße. Sprecher Martin Steinburg zeigte sich in einer ersten Bilanz zufrieden: "Wir sind gut durchgekommen und hatten eine gute, laute Demonstration." Steinburg zufolge wollen die Veranstalter den 30. April als "Kampftag der Mieterinnen und Mieter" etablieren und ihre Proteste auch im nächsten Jahr fortsetzen.

21.46 Uhr - Noch keine Party neben dem Mauerpark: Die BR Volleys haben den vierten Satz verloren. Nun müssen sie in den Tiebreak - in der Max-Schmeling-Halle, direkt neben dem Mauerpark und unweit der Demonstration. Wo's wohl lauter ist?

21.43 Uhr - Demonstration an U-Bahnhof Eberswalder Straße: Die Spitze der linken Walpurgisnacht-Demo hat nun das geplante Ziel erreicht, den U-Bahnhof Eberswalder Straße. Alles, was Richtung Mauerpark führen könnte, ist mit Polizeiwagen zugestellt: die Eberswalder selbst genauso wie die Schönhauser Allee nach Pankow, aber auch die Danziger Straße. Es geht im Grund nur zurück nach Mitte gen Alex - oder in die U2.

21.37 Uhr - Wenig los in den Parks: Rund 400 Menschen trotzen im Mauerpark dem Regenwetter - in der Hasenheide und im Viktoriapark ist wegen der Nässe offenbar noch weniger los: "Witterungsbedingt gibt es in den Parks keine größeren Menschenansammlungen", kommentierte Polizeisprecher Stefan Redlich.

21.36 Uhr - Vereinzelte Farbbeutelwürfe: Die Polizei bleibt weiterhin bei ihrer Einschätzung, dass die Demo "weitgehend störungsfrei" ist. Es soll mehrere Farbbeutelwürfe gegeben haben, einer traf einen Beamten, der jedoch nicht verletzt wurde. Am Rande des Zuges wurde außerdem eine beschädigte Scheibe eines BVG-Wartehäuschens festgestellt. Ob das auf den geworfenen Stein zurückzuführen ist? Es könnte sich nach Angaben eines Polizeisprechers auch um einen "Altschaden" handeln. Aber wohl nicht von der letzten Walpurgisnacht. Die vielen, teils bunten Impressionen dieser Nacht finden Sie auch in unserer Bildergalerie.

21.20 Uhr - Heiße Nacht in der Max-Schmeling-Halle: Ein Satz fehlt den BR Volleys nur noch im vierten Finalspiel gegen Friedrichshafen zum Meistertitel der Volleyball-Bundesliga. Die Berliner führen 2:1, liegen aber im vierten Satz gerade mit 8:11 hinten. Anfeuerung von der Tribüne kommt vom Regierenden Bürgermeister Michael Müller.

21.17 Uhr - Der Kampf um die Zahlen II: Unterwegs schließen sich immer wieder neue Demonstranten an. Und ebenso schnellen auch die Schätzungen nach oben - vor allem auf Veranstalterseite. Bündnis-Sprecher Martin Steinburg gibt nun 7500 Teilnehmer an. Die Polizei hingegen spricht von 2500 Demonstranten, was der tatsächlichen Zahl deutlich näher kommen dürfte. Ein Stein soll auch geflogen sein. Von wem und auf wen und mit welchen Folgen, ist bisher unklar. Im Polizeisprech heißt das: Die Demo ist "weitgehend störungsfrei".

21.14 Uhr - Mauerpark abgeriegelt: Die Demonstration hat soeben über die Bernauer Straße Prenzlauer Berg erreicht. Via Zionskirchplatz bewegt sich der Zug in Richtung U-Bahnhof Eberswalder Straße, wo das Ende geplant ist. Den direkten Weg zum Mauerpark hatte die Polizei mit starken Kräften und Fahrzeugen abgeriegelt. Dort war es in früheren Jahren zu Ausschreitungen gekommen.

21.05 Uhr - Brennendes Wohnmobil: Polizei vermutet technischen Defekt: Das Wohnmobil am Leuschnerdamm ist vermutlich durch einen technischen Defekt in Flammen aufgegangen - jedenfalls geht die Polizei nach derzeitigem Ermittlungsstand davon aus. Das Fahrzeug wurde bei dem Brand völlig zerstört; ein Brandkomissariat wurde mit den Ermittlungen beauftragt.

21.00 Uhr – Im Mauerpark wird getanzt: Hartgesottene Feierleute lassen sich vom Regenwetter doch nicht die Laune verderben. Einige hundert Menschen - laut Polizei sollen es 400 sein - tanzen im Mauerpark zu den Platten der DJs vom "Dub der guten Hoffnung". Nach Angaben der Veranstalter soll das große Lagerfeuer den Regen überstanden haben; in wenigen Minuten soll es eine Feuershow geben.

20.58 Uhr - Berlinovo-Besetzung inzwischen beendet: Die Besetzung der Wohnbaugesellschaft Berlinovo am Halleschen Ufer ist übrigens mittlerweile beendet worden. 25 Aktivisten wollten gegen eine Zwangsräumung protestieren. Nachdem die Argumente ausgetauscht waren, gingen alle auseinander, bestätigte ein Polizeisprecher. Per Twitter hatten die Aktivisten bereits bekanntgegeben, dass sie mit ihrer Aktion Erfolg hatten - die Räumung soll abgesagt worden sein.

20.43 Uhr - Veranstalter sprechen von 4000 Demonstranten: Die Veranstalter der "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" wollen mittlerweile 4000 Teilnehmer gezählt haben. Nach Tagesspiegel-Schätzungen sind es deutlich weniger: Unser Polizeireporter schätzt, dass rund 2000 Teilnehmer unterwegs sind. Die Polizei spricht inzwischen von 1900 Menschen. In einem Punkt stimmen Polizei und Veranstalter jedoch überein: Bis auf das übliche Geplänkel verläuft die Demonstration bis jetzt friedlich - in den Worten von Martin Steinburg, Sprecher des Demobündnisses: "Bisher ist alles sehr entspannt". Inzwischen hat es auch aufgehört zu regnen - und die Demo ist am S-Bahnhof Gesundbrunnen angekommen.

20.34 Uhr - Buslinien vorübergehend eingestellt: Wegen der Demonstration hat die BVG mehrere Buslinien vorübergehend eingestellt. Betroffen sind die Linien M27, 120, 142 und 327. Weitere Informationen gibt es auf dem offiziellen Twitterkanal der BVG.

20.29 Uhr - Beamte aus fünf Bundesländern im Einsatz: Einem Tweet der Berliner Polizei zufolge sind in der Walpurgisnacht neben den Beamten aus Berlin auch Hundertschaften aus Bayern, Brandenburg, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen im Einsatz.

20.23 Uhr - Der Kampf um die Zahlen: Schon fast ein bisschen Demofolklore: die unterschiedlichen Angaben von Polizei und Veranstaltern zur Zahl der Demonstranten. Polizeisprecher Stefan Redlich schätzt den Zug auf 1100 Leute, das Aktionsbündnis geht dagegen von handverlesenen 3000 Teilnehmern aus. Die Raketen über der "Scherer 8" werden im Polizeijargon übrigens "Dachaktion" genannt. Nach Angaben der Polizei werden auch in der Pankstraße Knaller, Pyrotechnik und bengalische Feuer gezündet. Festnahmen gab es noch nicht zu verzeichnen: "Bisher läuft die Demo ohne Zwischenfälle", sagt Polizeisprecher Redlich.

20.18 Uhr - Raketen und Party an der Schererstraße 8: Kurz nach dem Start erreicht die Demo die Schererstraße 8, eines der bedeutendsten linken Wohn- und Kulturprojekte. Auf den Balkonen grüßen Zuschauer die Demonstranten mit Jubel und Tanz, vom Dach starten Raketen, Rauchbomben fliegen. "Hochzeit ist abgesagt. Wedding ist zu teuer", steht auf einem Banner an der Fassade. Kurz darauf ist die Polizeiwache an der Pankstraße erreicht. Alles ist dort abgeriegelt.

20.11 Uhr - Wetterdienst erwartet weiteren Regen: Der erste Schauer des Abends ist vorbei - nach Auskunft des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in Potsdam wird aber für 22 Uhr ein weiterer Regenguss erwartet. Für den 1. Mai erwartet der DWD "kein allzu freundliches Wetter" mit wechselnder Bewölkung.

20.07 Uhr - Einige Hundert Demonstranten im schwarzen Block: Am Leopoldplatz hat sich nun der Demonstrationszug durch den Wedding auf den Weg gemacht. "Organize!" steht auf dem Frontbanner, ein Aufruf zur Selbstorganisation gegen Rassismus und soziale Exklusion. Und: "Hände weg vom Wedding!" Vorneweg zieht ein beträchtlicher schwarzer Block von mehreren Hundert Leuten, teilweise vermummt und in kämpferischer Stimmung.

"Locker so viele wie letztes Jahr", schätzt Bündnissprecher Martin Steinburg die Gesamtzahl der Demonstranten ein. 2014 waren es etwa 3000 Aktivisten gewesen. "Kurz bevor sich der Zug auf den Weg gemacht hat, sind noch viele aus den Seitenstraßen dazu gestoßen", sagt Steinburg. Der Protestzug setzt sich laut Steinburg aus einer "bunten Mischung aus Aktivisten, Anwohnern und Migrantinnen und Migranten" zusammen. Gemeinsam ziehen sie nun durch den Regen.

Das Motto der Demonstration lautet "Organisiert euch - gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung".
Das Motto der Demonstration lautet "Organisiert euch - gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung".
© dpa

19.55 Uhr - Regen bringt Segen? Nicht aus Sicht der Demonstranten am Leopoldplatz oder auch aller Partyfreunde, die heute in den Mai tanzen wollen. In Wedding sind die Schirme aufgespannt. Bei der Polizei dürfte das allerdings für ein bisschen Erleichterung sorgen.

19.37 Uhr - Etwa 500 Demonstranten im Wedding: Martin Steinburg vom Bündnis "Hände weg vom Wedding!" schätzt, dass sich bislang etwa 500 bis 1000 Menschen auf dem Leopoldplatz versammelt haben. "Wir gehen davon aus, dass wir während des Protestzuges noch erheblichen Zulauf bekommen werden", so Steinburg. Auch in den vergangenen Jahren sei das so gewesen. Vorab hatten die Veranstalter der "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" mit etwa 3000 Teilnehmern gerechnet.

Bislang ist es nach Auskunft der Veranstalter friedlich geblieben. Diese störten sich aber an der massiven Polizeipräsenz vor Ort. Steinburg sprach von einem "überdimensionierten Auftreten" der Polizei - schließlich wolle man friedlich bleiben. "Da hätten wir uns ein wenig mehr Taktgefühl gewünscht", so der Sprecher der Organisatoren.

19.33 Uhr - Brennendes Wohnmobil gelöscht: Die Feuerwehr hat das brennenden Wohnmobil am Leuschnerdamm gelöscht, mehrere umstehende Autos wurden durch die Flammen in Mitleidenschaft gezogen. Noch ist laut Polizei nicht klar, warum das Fahrzeug in Flammen aufgegangen ist.

19.25 Uhr - Im Mauerpark soll’s dunkel bleiben: Mehrere hundert Menschen halten sich trotz dicker Regenwolken im Mauerpark auf. Es gibt ein Lagerfeuer, Livemusik und Kaltgetränke aus Plastikbechern – Glasflaschen sind wie in den letzten Jahren untersagt und müssen am Eingang umgefüllt werden. Jeder Besucher muss sich einer Einlasskontrolle unterziehen.

Die Polizei hat wieder schwere Fluchtlichtscheinwerfer in den Mauerpark gebracht. So kann das Gelände taghell ausgeleuchtet werden, falls sich Randalierer im Schutz der Dunkelheit sammeln. 2014 wurden die Scheinwerfer erst gegen 1 Uhr gezündet, um den Aufräumtrupps die Arbeit zu erleichtern – alles war ruhig geblieben. Dieses Jahr sollen die Scheinwerfer  nach Angaben eines Polizeisprechers ganz aus bleiben, wenn es die Sicherheitslage zulässt.

Momentan ist es friedlich, das könnte sich aber in den späten Abendstunden ändern: Der Demonstrationszug aus dem Wedding wird am Bahnhof Eberswalder Straße enden, nur wenige Gehminuten vom Mauerpark entfernt. Doch auch über dem Leopoldplatz ist der Himmel praktisch schwarz - was die Demonstrationslust in Berlin nicht gerade steigern dürfte.

19.19 Uhr - Tanz in den Mai mit den BR Volleys? Auch in der Max-Schmeling-Halle könnte heute Abend eine Party steigen. Dort empfangen um 19.30 Uhr die BR Volleys im vierten Finalspiel der Volleyball-Bundesliga den VfB Friedrichshafen. Ein Sieg würde die Berliner zum vierten Mal in Folge zum Meister machen - das erste Mal aber könnten sie den Titel dann vor heimischer Kulisse feiern. Mehr als 8000 Zuschauer wollen die Volleys zum Sieg schreien.

19.05 Uhr - Es brennt: Und zwar ein Wohnmobil am Leuschnerdamm in Kreuzberg. Die Polizei und die Feuerwehr sind bereits vor Ort.

19.02 Uhr - Frank Henkel nun auch in Wedding eingetroffen: "Hallo, Franky!", ruft ein Passant mit Bierflasche, als Innensenator Frank Henkel am Leopoldplatz ankommt. Mit Polizeipräsident Klaus Kandt schaut er sich von der Nazarethkirchstraße aus den Platz an. Beide haben soeben im Mauerpark die Unterstützungskräfte aus Bayern begrüßt, die zu den am weitesten gereisten gehören. Auf den Mauerpark konzentrieren sich auch die Sorgen der Beobachter - nachdem er viele Jahre lang weitab der Route war, könnte sich diesmal die Demonstranten dort einfinden und wie früher schon die Lage eskalieren. "Es sind starke Kräfte im Raum rund um den Mauerpark", beruhigt Polizeipräsident Kandt jedoch. Mittlerweile sind einige hundert Demonstranten am Leopoldplatz versammelt. Einer reckt eine rote Fahne in den Himmel.

18.39 Uhr - Noch alles ruhig am Leopoldplatz: In diesen Minuten soll am Leopoldplatz die Kundgebung der "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" beginnen. Derzeit ist jedoch alles noch sehr übersichtlich. Vielleicht 100 Demonstranten, neugierige Anwohner, keine Party, keine Musik. Die Polizei hat zahlreiche Mannschaftswagen in den Seitenstraßen zusammengezogen, hält sich ansonsten aber zurück. Zivilpolizisten haben den Platz im Blick. Innenstaatssekretär Bernd Krömer ist vor Ort, Frank Henkels Personenschützen lassen erkennen, dass der Senator auch bald eintreffen dürfte. Um 20 Uhr soll hier der traditionelle Demonstrationszug starten - erstmals auch durch Prenzlauer Berg. Warum? "Die Gentrifizierung hört nicht im Wedding auf", sagt Martin Steinburg, Sprecher des Aktionsbündnisses. Auch der Mauerpark sei deshalb auf der Strecke, Steinburg spricht vom "Kampf um den Park". Letztes Jahr nahmen 3500 Menschen an der Demo teil, bei gutem Wetter erwartet Steinburg diesmal ähnlich viele. Doch der Himmel hat sich ziemlich zugezogen.

18.12 Uhr - 2200 Polizisten im Einsatz: Rund 2200 Polizisten sind in der Walpurgisnacht im Einsatz, die meisten von ihnen wohl bei der Demonstration in Wedding. Daneben will die Polizei besonderes Augenmerk auf die Feiern in den verschiedenen öffentlichen Parks richten: Vor allem der Mauerpark ("Friedvolle Walpurgisnacht im Mauerpark"), die Hasenheide (Neuköllner Maientage) und der Viktoriapark in Kreuzberg stehen im Fokus der Sicherheitskräfte.

"Zuletzt liefen die Feiern recht vernünftig, also werden wir uns zurückhalten", verspricht Polizeisprecher Stefan Redlich. Falls es aber zu Ausschreitungen komme, sei man darauf vorbereitet, so Redlich. Am 1. Mai sollen rund 6500 Polizisten im Einsatz sein.

18.09 Uhr - Henkel im Wedding: Innensenator Frank Henkel wird nach Auskunft der Senatsinnenverwaltung am Donnerstagabend ebenfalls im Wedding vor Ort sein, um sich selbst ein Bild von der Antikapitalistischen Demonstration und dem begleitenden Polizeieinsatz zu machen.

18.02 Uhr - Startschuss für die Demo: Angekündigter Treffpunkt für die "Antikapitalistische Walpurgisnacht" war am Leopoldplatz um 18 Uhr, um 20 Uhr soll der Demonstrationszug sich Richtung Bahnhof Eberswalder Straße in Bewegung setzen.

17.49 Uhr - Die Demo startet gleich mit einem Konzert: Musikalisch begleitet wird die Demo in Wedding von den Rappern Yansn, Darlino und Matondo. Um 18:30 Uhr treten sie am Leopoldplatz auf. In ihren Liedern geht es um soziale Themen, Matondo singt in seinem Song "Kein Mensch ist illegal" über die schwierige Lebenslage der Dealer im Görlitzer Park.

17.34 Uhr - Walpurgisnacht wie im Film: Heute Nacht verwandelt sich der Filmpark Babelsberg in ein Paradies für Hexen, Monster und sonstige Unholde. Ab 18.00 Uhr geht es los, der Eintritt ist frei.

17.22 Uhr - Berlinovo verhandelt: Vertreter der Berlinovo und Aktivisten verhandeln derzeit friedlich miteinander. Die Polizei rechnet nicht damit, dass es dort zu einem größeren Einsatz kommen wird. Generell ist die Lage ruhig. Zwar ist im Laufe des Tages ein Haus in der Fennstraße am Nordhafen in Wedding besetzt worden, dort war ein Laken aus einem Fenster gehängt worden. Die Mobilisierung der letzten Jahre bleibt aber bislang aus.

Unser erfahrener Polizeireporter Jörn Hasselmann sagt dazu lakonisch: "Das ist kein Zeichen von Stärke der linksextremistischen Szene."

17.12 Uhr - Berlinovo besetzt: Um gegen die Zwangsräumung einer Wohnung am Montag in Marzahn-Hellersdorf zu protestieren, haben circa 25 Aktivisten die Berliner Wohnbaugesellschaft Berlinovo am Halleschen Ufer 74 besetzt. Per Twitter gaben die Aktivisten bekannt, dass sie mit ihrer Aktion Erfolg hatten - die Räumung soll abgesagt worden sein.

Mit dieser Aktion bestätigt sich übrigens die Vorhersage von Innensenator Frank Henkel, wegen der Wohnungsfrage könnten viele Menschen an den Demonstrationen in der Walpurgisnacht und am 1. Mai teilnehmen.

17.07 Uhr - Hexentanz im Regen? Im Moment sieht es so aus, als könnte die Walpurgisnacht-Demo bei trockenem Himmel von Wedding nach Prenzlauer Berg ziehen. In der Nacht soll es allerdings regnen, da könnte es schwierig werden, ein Hexenfeuer zu entfachen.

16.57 Uhr - Auch eine Interpretationsmöglichkeit:

Tatsächlich beging Adolf Hitler am 30. April 1945 Selbstmord, dem Tag an dem die sowjetischen Truppen Berlin einnahmen und die sowjetische Flagge auf dem Reichtstags-Gebäude hissten.

16.44 Uhr - Flaschen verboten: Sollten Sie später in Wedding mitdemonstrieren wollen, beachten Sie bitte eine einfache Regel. Bei der Demo sind Glasflaschen verboten, die Polizei wird am Startplatz der Demonstration Pappbecher verteilen, in die mitgebrachte Bierflaschen umgefüllt werden müssen. Das gilt natürlich auch für nichtalkoholische Getränke. Mit dieser Maßnahme wollen sich die Beamten vor Wurfattacken schützen.

Gelassene Anspannung beim obersten Dienstherren der Polizei: Innensenator Frank Henkel bei einem Statement zur Walpurgisnacht 2014. Auch dieses Jahr gibt er sich gelassen.
Gelassene Anspannung beim obersten Dienstherren der Polizei: Innensenator Frank Henkel bei einem Statement zur Walpurgisnacht 2014. Auch dieses Jahr gibt er sich gelassen.
© dpa

16.35 Uhr - Hohe Teilnehmerzahl erwartet: Innensenator Frank Henkel rechnet mit einer hohen Beteiligung bei den anstehenden Demos zur Walpurgisnacht und dem ersten Mai. Bereits im vergangenen Jahr seien auch wegen der Frage der Gentrifizierung mehr Menschen als erwartet auf die Straße gegangen. Im Gespräch mit dem Tagesspiegel sagte Henkel: „Das Thema Mieten und Verdrängung bewegt viele Menschen.“

16.20 Uhr - Friedliche Mainacht: Das wünscht unser Leser Omar Shamshoon in erster Linie den Polizisten, die in dieser Nacht und am morgigen Tag zum Einsatz kommen.  "Ich wünsche den Beamten alles Gute, und allen friedlich Feiernden einen schönen ersten Mai!", kommentiert er unseren Liveticker.

Polizisten sichern die Demo zur Walpurgisnacht in Berlin-Wedding 2014.
Polizisten sichern die Demo zur Walpurgisnacht in Berlin-Wedding 2014.
© dpa

7000 Polizisten werden dieses Jahr rund um den 1. Mai im Einsatz sein, die Polizei erwartet aber revolutionäre Routine. Es wird nicht davon ausgegangen, dass es dieses Jahr zu Gewaltexzessen kommt. Auch im vergangenen Jahr war die Walpurgisnacht friedlich geblieben.

16.09 Uhr - Mai-Feiern in der Hauptstadt: In traditionelleren Gegenden Deutschlands wird in den Mai getanzt und in Berlin wird auch nicht nur demonstriert. Beim Hexenfest in Friedrichshain zum Beispiel kommen Hexen und Wahrsager zusammen und tanzen von 16 bis 20 Uhr gemeinsam. Wo: „Das Haus“, Familienzentrum, Weidenweg 62, Eintritt frei. +++ Mit Lagerfeuer und Live-Musik wird ab jetzt am Mauerpark in den Mai getanzt. +++ Mehr Tipps für die Mai-Feierlichkeiten finden Sie hier.

15.59 Uhr - Nur der Prolog zum 1. Mai? Aber keineswegs, in Goethes „Faust“ bildete die Walpurgisnacht sogar den Hintergrund für eine Schlüsselszene. "Die haben schon was rechts gesprungen!", legte der Dichterfürst seinem Titelhelden Faust in den Mund, als dieser beim Anblick der tanzenden Hexen auf dem Blocksberg die Füße nicht mehr stillhalten konnte. Drängt es sie auch auf den Blocksberg oder zur Demo in den Wedding?

15.47 Uhr - Brauchtum in der Hexennacht: Im manchen Regionen der Bundesrepublik ist der Hexentanz fester Bestandteil des regionalen, und macherorts auch überregionalen, Veranstaltungskalenders. Im Harz zum Beispiel strömen die Menschen jedes Jahr auf den Brocken, den "Blocksberg".

15.36 Uhr - Rückblick auf das letzte Jahr: Auch im vergangenen Jahr zog eine Demo zur "Antikapitalistischen Walpurgisnacht" durch den Wedding. In den Parks wurde gefeiert. Lesen Sie in unserem Liveblog über die Walpurgisnacht 2014 nach, wie Berlin letztes Jahr in den Mai getanzt ist.

15.19 Uhr - Demonstrieren mit Plan: Die Demo zur Walpurgisnacht in Wedding führt übrigens vom Leopoldplatz bis zur Eberswalder Straße, vorbei am Mauerpark.

Die Route der Demo zur Walpurgisnacht.
Die Route der Demo zur Walpurgisnacht.
© Polizei/Tsp

Der soll dieses Jahr nicht wieder wegen Sicherheitsbedenken ausgeleuchtet werden. Viel Platz also für mystisches Treiben, jedoch nicht für Randale.

Sehen Sie hier noch einmal den Routenverlauf, damit Sie wissen, wo Sie in die Demo einsteigen können - oder welche Gegenden Sie mit dem Auto besser meiden sollten.

15.04 Uhr - Hexentanz und Menschenrechte: In drei Stunden beginnt die "Antikapitalistische Walpurgisnacht" am Leopoldplatz (U6) in Wedding. Bis zu 3000 Menschen wollen dann "Gemeinsam gegen Rassismus und soziale Ausgrenzung" Richtung Prenzlauer Berg ziehen. Damit fällt auch der Startschuss zur Freinacht in Berlin. Wir bereiten uns in diesem Liveticker darauf vor.

Hexentanz im Mauerpark: Hier ist ein traditioneller Treffpunkt in der Walpurgisnacht. Dieses Jahr soll der Park nicht mehr ausgeleuchtet werden wie in den letzten Jahren.
Hexentanz im Mauerpark: Hier ist ein traditioneller Treffpunkt in der Walpurgisnacht. Dieses Jahr soll der Park nicht mehr ausgeleuchtet werden wie in den letzten Jahren.
© dpa

Wie begehen Sie die Walpurgisnacht? Haben Sie große Pläne für den 1. Mai? Halten Sie die Demos und Feierlichkeiten für überbewertet? Sagen Sie es uns, nutzen Sie dafür bitte einfach die Kommentarfunktion am Ende dieser Seite. Wir freuen uns über Ihre Beiträge.

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