Die BER-Eröffnungstermine: 2007, 2011, 2012, 2013 …
Die Flughafen-Eröffnung verschieben? Berlin hat darin eine gewisse Routine.
Die erste Absage. Im Mai 2003 scheitert die Privatisierung des Flughafens, damals BBI genannt. Das Projekt muss aus öffentlichen Kassen finanziert werden. Die Eröffnung 2007 ist somit vom Tisch – übrigens war auch die im Oktober geplant, aber das nur am Rande.
Die zweite Absage. Den ersten Spaten rammen die Herren Wowereit, Mehdorn, Platzeck, Tiefensee 2006 feierlich in den Schönefelder Sandboden. Es ist der 5. September – also heute vor sechs Jahren. Kein Grund für eine angemessene Jubiläumsfeier, denn auch der geplante Eröffnungstermin 2011 – der 30. Oktober – muss abgesagt werden. Die Entscheidung fällt im Juni 2010. Schuld sind die Pleite eines Planungsbüros, ein extrem kalter Winter und neue EU-Richtlinien für Gepäckkontrollen, die weitere Baumaßnahmen erfordern. Nun soll es sieben Monate später klappen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) tönt: „Wir wollen, dass Druck im Kessel bleibt.“ Angeblich befindet sich der Bau ein Jahr im Rückstand.
Die dritte Absage. So richtig „Druck im Kessel“ ist endgültig im Frühsommer. Erst vier Wochen vor dem 3. Juni 2012 wird die Inbetriebnahme erneut abgesagt. Die Brandschutzanlage könne nicht abgenommen werden, sagt Flughafenchef Rainer Schwarz. „Dass man nicht in der Lage ist, so ein Ding hinzukriegen oder rechtzeitig Alarm zu schlagen, dafür hat meine Fantasie bisher nicht ausgereicht“, sagt Wowereit. Dennoch sei der BER eine „Erfolgsgeschichte“. „Ich verhehle nicht, dass ich stocksauer bin“, schimpft Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck, ebenfalls SPD. Schwarz und Wowereit rechnen mit einer Eröffnung nach den Sommerferien, die Rede ist von August – wenige Tage später wird der 17. März 2013 genannt. Diesmal aber wirklich.
Die vierte Absage. Vor drei Wochen berichtete der Tagesspiegel, dass es auch mit dem 17. März 2013 nicht so ganz klappen wird. Und nun ist diese Nachricht auch offiziell: Es soll der 27. Oktober werden, ziemlich genau sechs Jahre nach der ersten geplanten Inbetriebnahme. Wenn nichts mehr dazwischenkommt.